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Ferien

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Deutschland 2015 - mit Britta Hammelstein, Jerome Hirthammer, Inga Busch, Detlev Buck ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie, Tragikomödie
Regie:Bernadette Knoller
Kinostart:07.07.2016
Produktionsland:Deutschland 2015
Laufzeit:ca. 88 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.facebook.com/Ferien.film

Es könnte alles so einfach sein. Schließlich läuft das Leben von Vivian Baumann (Britta Hammelstein) doch eigentlich in graden, ausgeglichenen Bahnen. Sie steht kurz davor, Staatsanwältin zu werden und mit ihrem Freund zusammen zu ziehen. Doch plötzlich hat sie das Gefühl, völlig ausgepowert zu sein. Sie kann einfach nicht mehr und will nur noch ihre Ruhe haben. Doch zum Glück gibt es ja noch Papa (Detlev Buck), der Vivian kurzerhand auf eine Nordseeinsel mitnimmt und im Gepäck noch jede Menge gute Ratschläge bereithält. Doch die gut gemeinte Aktion ihres Vaters ist für die junge Frau auch zu viel und es sieht ganz danach aus, als würde der Inselurlaub ihre Probleme noch intensivieren, statt sie zu lösen. Doch dann lernt Vivi die Insel und ihre eigentümlichen Bewohner besser kennen, schließt Freundschaften und beginnt sogar, in dem kleinen Laden des schrulligen Otto (Ferdinand von Schirach) zu arbeiten. Und je länger sie auf der "Nordseeinsel mit Südseeklima" bleibt, desto mehr fallen die Zwänge ihres bisherigen Lebens von ihr ab. Doch kann das auch von Dauer sein?

Mit "Ferien" legt Bernadette Knoller den Abschlussfilm ihres Regie-Studiums an der Filmuniversität Babelsberg vor. Das Spielfilmdebüt der Tochter von Detlev Buck trägt eine ganz eigene Handschrift, lässt aber auch den trockenen und teilweise etwas schrägen Humor des Vaters ein wenig durchblitzen. Der Film hat eine klare Thematik, aber keine ganz klare Erzählstruktur. Vielmehr ist Vivians Zeit auf der Insel eher eine Aneinanderreihung schräger Episoden und wunderbaren Momentaufnahmen. Dabei lohnt es sich durchaus auch, das Geschehen im Hintergrund zu beobachten und kleinere Gesprächsfetzen aufzuschnappen. Hier hat der Film einige herrliche Einfälle zu bieten, die einfach angenehm unangepasst und enorm schräg sind ("Mir ist eine tote Taube auf den Teller gefallen").

Es gibt aber auch Momente, in denen das Ganze etwas anstrengend ist. Vivis Heulorgien oder etwas zu ausgedehnte Tanzeinlagen zerren mitunter doch ein wenig an den Nerven der Zuschauer. Doch man muss Bernadette Knoller zugutehalten – gerade in Anbetracht dessen, dass es sich bei "Ferien" um ihr Debüt handelt – dass sie sich keinem Trend anbiedert und etwas ganz Eigenes zu schaffen versucht hat. Dass gleich beim ersten Versuch nicht ein perfektes, aber ein sehr unterhaltsames und originelles Werk herausgekommen ist, macht einige der Schwächen durchaus verschmerzbar.

Die Darsteller, allen voran Britta Hammelstein, die sehr atmosphärische Kameraarbeit und ein entspannter, eigenwilliger Umgang mit einigen sehr essentiellen Themen macht "Ferien" zu einer gelungenen Tragikomödie, die den Zuschauern 88 Minuten kurzweiligen Urlaub vom Alltag bieten. Dafür gibt es ein ganz klares: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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