Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Finding Dory |
Genre: | Animation, Kinderfilm, Abenteuer, Komödie |
Regie: | Andrew Stanton, Angus MacLane |
Kinostart: | 29.09.2016 |
Produktionsland: | USA 2016 |
Laufzeit: | ca. 97 Min |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | filme.disney.de/findet-dorie |
Alles scheint gut! Nemo ist gefunden und zusammen mit Papa Marlin und der vergesslichen Dorie lebt der kleine Clownfisch zufrieden im heimischen Korallenriff. Das Leben hier könnte so schön sein, wären da nicht die Träume, die Dorie zunehmend heimsuchen. Es scheint so, als könne sie sich immer deutlicher an ihre Eltern erinnern. Und den Spuren, die sie in den kurzen Erinnerungsfetzen erkennen kann, muss sie einfach folgen. Denn wenn ihre Eltern irgendwo das Draußen sind, will Dorie sie unbedingt finden. Die Suche führt sie bis nach Kalifornien, wo sie im Meeresbiologischen Institut landet. Doch wie soll ausgerechnet sie, die immer wieder alles vergisst, hier ihre Eltern finden? Oder gar den Weg zurück in die Freiheit? Aber zum Glück gibt es ja noch Marlin und Nemo, die ihre Freundin natürlich nicht im Stich lassen…
13 Jahre hat sich Regisseur und Drehbuchautor Andrew Stanton Zeit gelassen, um eine Fortsetzung zu seinem Blockbuster "Findet Nemo" zu inszenieren. Stanton wollte den vielen Fans keinen Schnellschuss abliefern, sondern warten, bis er eine Geschichte gefunden hat, die es sich zu erzählen lohnt. Da ist es schon ein wenig verwunderlich, dass "Findet Dorie" dramaturgisch in allzu bekannten Gewässern umher schwimmt. Sicherlich, die Geschichte ist nett und steckt voller witziger, aber auch bewegender Momente. Doch originell ist die Suche nach Dories Eltern nicht gerade. Es fehlt der Zauber, das Besondere, das "Findet Nemo" so zeitlos gut gemacht hat. "Findet Dorie" ist auch auf gewisse Weise bezaubernd. Dennoch hat man immer wieder das Gefühl, das hier nur Altbekanntes aufgewärmt wurde und dass es dem zweiten Besuch in der Unterwasserwelt von Nemo, Dorie und Marlin schlicht und ergreifend an neuen Ideen mangelt.
Keine Frage, Baby-Dorie ist unglaublich süß, Krake Hank eine echte Bereicherung für den Film und die in der deutschen Synchronisation bayerisch sprechenden Seelöwen Smutje und Boje sind extrem witzig. Zudem ist die Animation brillant und bietet dem Zuschauer einige wunderbare Bilder, von denen man in eine fast schon magisch anmutende Welt entführt wird. Technisch gesehen ist "Findet Dorie" einer der besten Animationsfilme überhaupt. Doch es gibt Momente, in denen deutlich wird, dass erstklassige Technik eben nicht alles ist.
Doch letztendlich wiegen diese Schwächen nur sehr gering. Zwar werden die hohen Erwartungen und die Vorfreude nicht ganz erfüllt. Doch was den Film letztendlich über Wasser hält, ist die Tatsache, dass man als Fan des ersten Teils hier viele liebgewonnene Charaktere wiedertrifft und sich einfach darüber freut, noch etwas mehr Zeit mit ihnen verbringen kann – auch wenn einige Momente einen zu hohen Wiedererkennungswert haben. Ein schöner und lustiger Animationsfilm für kleine Zuschauer und ein nettes Vergnügen für erwachsene "Dorie"-Fans. Nicht mehr, aber auch nicht weniger, weshalb es unterm Strich ein absolut verdientes "Absolut sehenswert gibt".
Das gilt übrigens auch für den wirklich bezaubernden Vorfilm, der in nur ein paar Minuten fast genauso viel Witz, Herz und Charme besitzt, wie der Hauptfilm. Ein mehr als gelungener Appetitmacher auf das Wiedersehen mit Dorie, Nemo und Co. Nicht verpassen!
Ein Artikel von Sebastian Betzold