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Fraktus – DVD

Fraktus – DVD

Deutschland 2012 - mit David Striesow, Heinz Strunk, Rocko Schamoni, Jacques Palminger ...

Filminfo

Genre:Dokumentarfilm, Musikfilm, Komödie
Regie:Lars Jessen
Verkaufsstart:12.04.2013
Produktionsland:Deutschland 2012
Laufzeit:ca. 92 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch (Dolby Digital 5.1 + 2.0)
Untertitel:Englisch
Bildformat:16:9 (1.77:1)
Extras:Making of, Fraktus Privat, Outtakes, Fraktus 2007, Musikvideos, geschnittene Szenen, Trailershow
Regionalcode:2
Label:Pandora (Alive AG)
Webseite:www.fraktus.de
Amazon Link : Fraktus – DVD

Film: Das wurde aber auch Zeit! Endlich erhalten FRAKTUS, die Urväter des Techno, die Würdigung, die sie verdienen. Vor über 25 Jahren hat sich das Trio im Streit getrennt. Und obwohl ihr musikalischer Einfluss bis heute noch überall zu hören ist, sind FRAKTUS selbst fast vollständig aus dem kollektiven Gedächtnis der Musikszene verschwunden. Bis jetzt. Denn nun hat sich Musikmanager Roger Dettner, der dem Schauspieler David Striesow ("Drei") verblüffend ähnlich sieht, das hohe Ziel gesetzt, FRAKTUS wieder zusammen zu bringen und die Welt an die großartigen Soundtüftler der frühen 1980er zu erinnern.

"Fraktus" begleitet Dettner bei seinem revolutionären Vorhaben. Die Dokumentation lässt die kurze, aber intensive Bandgeschichte Revue passieren, von ihrer Gründung über ihren einzigen Charterfolg "Affe sucht Liebe" bis hin zu ersten Spannungen und dem katastrophalen Konzert in Hamburg im November 1983, das den endgültigen Schlussstrich unter das Kapitel FRAKTUS gesetzt hat. Doch auch wenn die Band nicht mehr existiert hat, ihre Klänge haben gerade die Technoszene nachhaltig geprägt. In Interviews offenbaren zahlreiche Musiker wie Westbam, H.P. Baxxter von SCOOTER, Jan Delay, Marusha oder Dieter Meier von YELLO, warum die Musikwelt ohne FRAKTUS heute ganz anders aussehen würde.

Umso trauriger ist es natürlich, was aus den Genies von einst geworden ist: Sänger Dickie Schubert betreibt ein Internetcafe, Bernd Wand arbeitet im Optikergeschäft seiner Eltern und versucht verzweifelt, mit Mama und Papa FRAKTUS II aus der Taufe zu heben. Und Bernd Wand schließlich vergeudet sein Talent auf Ibiza mit der Produktion kommerzieller Eurodisco-Ballermann-Hits für C-Promis wie Willi Herren. Obwohl die Drei einst im Streit auseinander gegangen sind, schafft es Dettner tatsächlich, sie erst zu einem gemeinsamen Treffen, und dann sogar zu einer neuen Zusammenarbeit zu überreden. Doch erste Aufnahmen und ein Festivalauftritt geraten zum Desaster. Ob Erfolgs-Produzent Alex Christensen da noch etwas retten kann?

Filmemacher Lars Jessen dokumentiert in "Fraktus" den verzweifelten Versuch verkannter Genies, die Karriere, um die sie sich selbst betrogen haben, nach über 25 Jahren doch noch bekommen zu können. Während der erste Teil des Films einen interessanten Ausflug zurück in die 80er Jahre offeriert und die Bandgeschichte kurz, aber detailreich nachzeichnet, wird der Reanimationsversuch von FRAKTUS zunehmend chaotisch und nimmt beinahe schon tragische Züge an. Hier verlässt der Film auch den Bereich der gewöhnlichen Dokumentation und wird selbst zu einem ähnlich eigenwilligen Werk, wie es auch die Musik des Trios war (und noch immer ist). Ob ihr Comeback nachhaltig gelingen wird, sei dahin gestellt. Fakt ist, dass FRAKTUS auf ihre Art ein Phänomen sind, das zu entdecken einfach Spaß macht. Ganz klar: wenn es die band nicht wirklich geben würde, sie müsste erfunden werden. Denn eine Welt ohne FRAKTUS würde doch sehr viel grauer aussehen – es sei denn, FRAKTUS II würden es endlich aus dem Wohnzimmer von Familie Wand auf die Bühnen Deutschlands schaffen. Doch man kann leider nicht alles haben!

Bild + Ton: "Fraktus" ist einer der wenigen Fälle, bei dem auch mal audiovisuelle Mängel gelobt werden müssen. Denn den "alten" Videos der Band wurde ein so perfekter "Vintage"-Look verpasst, dass man geneigt ist, sie wirklich für Werke aus den 80ern zu halten. Die Aufnahmen, die den Comeback-Versuch der Band dokumentieren, präsentieren sich mit einer ordentlichen Bildschärfe und einer sehr stimmigen Farbgebung. Der Sound kann gerade im Dolby Digital 5.1 Mix mit einer satten Abmischung der Songs überzeugen, aber auch die Dialoge erklingen sehr kraftvoll und gut verständlich aus den Boxen. Gut!

Extras: Die DVD bietet dem geneigten FRAKTUS Fan jede Menge sehenswerter Extras. Los geht es mit einem sehenswerten Making of (ca. 37 Min.), das einen absolut promo-freien Blick auf verschiedene Phasen des Drehs wirft. Wer bis dahin noch geglaubt hat, dass der Film eine echte Dokumentation ist, wird hier allerdings eines besseren belehrt. Weiter geht es mit "FRAKTUS privat" (ca. 13 Min.), wobei es sich um auf Ibiza gefilmte Interviews mit den Bandmitgliedern handelt. Des Weiteren stehen noch einige nette Outtakes (ca. 6 Min.) und ein Besuch bei den FRAKTUS Mitgliedern aus dem Jahr 2007 (ca. 14 Min.), sowie fünf Musikvideos und ganze 14 geschnittene Szenen auf dem umfangreichen Zusatzprogramm. Sehr gut!

Fazit: Dass es sich bei "Fraktus" nicht um eine echte Dokumentation, sondern um eine sogenannte Mockumentary handelt, dürfte längst kein Geheimnis mehr sein. Doch gerade in der ersten Hälfte des Films wurde die Geschichte der Band mit Musikvideos und Interviewausschnitten im 80er Jahre Look derart authentisch umgesetzt, dass eigentlich nur der mitunter recht skurrile und gegen Ende immer überdrehter werdende Humor verrät, dass es FRAKTUS nicht wirklich gegeben hat. Eine großer Spaß, den sich gerade Fans von elektronischer Musik der 80er nicht entgehen lassen sollten. Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Fraktus – DVD (Deutschland 2012)"
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