Originaltitel: | Friends with Kids |
Genre: | Komödie, Romantik |
Regie: | Jennifer Westfeld |
Verkaufsstart: | 29.11.2012 |
Produktionsland: | USA 2011 |
Laufzeit: | ca. 103 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch |
Bildformat: | 16:9 (1.85:1) |
Extras: | Trailer, Programmtipps |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Studiocanal / Planet Media Home Entertainment |
Film: Julie (Jennifer Westfeldt) und Jason (Adam Scott) sind die besten Freunde. Sie wohnen im selben Haus, verbringen viel Zeit zusammen und teilen alle Geheimnisse miteinander. Doch romantische Gefühle sind zwischen den Beiden bisher nicht aufgekommen. Sie genießen ihre Freiheiten und schwören sich, nie so zu werden, wie ihre verheirateten Freunde (Jon Hamm & Kristen Wiig und Chris O`Dowd & Maya Rudolph), die, seitdem sie Kinder bekommen haben, einfach nur noch unglücklich wirken. Und dennoch verspürt Julie mehr und mehr den Wunsch danach, auch Mutter zu werden. Und da sie den perfekten Mann dafür noch nicht gefunden hat, kommt sie auf eine Idee: sie könnte das Kind gemeinsam mit Jason bekommen. Da nur Freundschaft, aber keine Liebe mit im Spiel ist, würde bei ihnen das emotionale Chaos, mit dem ihre Freunde zu kämpfen haben, wegfallen. Zudem könnte sich immer einer von ihnen ins Nachtleben stürzten, während der andere auf das Kind aufpasst. Tatsächlich scheint dieser ungewöhnliche Plan aufzugehen. Obwohl von ihren Freunden mit großer Skepsis betrachtet, führen Julie und Jason eine harmonische Beziehung mit ihrem kleinen Baby. Und auch die Liebe öffnet neue Türen für die Beiden. Während sich Julie in den attraktiven Kurt (Edward Burns) verguckt, beginnt Jason eine Beziehung mit der sexy Tänzerin Maryjane (Megan Fox). Es könnte alles so perfekt sein – doch dann kommen plötzlich ungeahnte Gefühle auf, die alles zu zerstören drohen…
2002 verzauberte Jennifer Westfeld das Kinopublikum in der von ihr geschriebenen Komödie "Kissing Jessica". Der Film wurde von vielen Kritikern als Grundstein für eine ganz große Karriere angesehen. Doch zu der ist es bislang nicht gekommen. Zwar konnte Westfeld am Broadway einige Erfolge feiern, hatte kleinere Nebenrollen in Filmen und TV-Serien und hat auch weiter an neuen Drehbüchern gearbeitet. Doch im Gegensatz zu ihrem Langzeitpartner Jon Hamm ("Mad Men") ist ihr der Aufstieg in die obere Liga Hollywoods bislang nicht gelungen. Neue Hoffnung brachte da ihr von Jon Hamm produziertes Regiedebüt "Friends with Kids", das im Fahrwasser des Erfolgs von "Brautalarm" entstanden ist und gleich vier der Darsteller aus der Hit-Komödie (Jon Hamm, Kirsten Wiig, Chris O`Dowd, Maya Rudolph) erneut vor der Kamera vereinen konnte.
Es sind dann auch diese Nebendarsteller, die "Friends with Kids" trotz einiger deutlicher Schwächen noch sehenswert machen. Keine Frage, die Ausgangssituation ist viel versprechend, einige Dialoge sehr witzig und so mancher Moment auch richtig romantisch. Womit der Film letztendlich zu kämpfen hat, ist das Spiel von Jennifer Westfeld. Denn in vielen Szenen scheint sie sich etwas zu sehr in den Vordergrund spielen zu wollen, wirkt dabei aber weniger charmant, als noch in "Kissing Jessica". Wenn dann auch noch, was gerade zu Beginn der Fall ist, wild durcheinander geredet wird, dann wirkt ihr Spiel beinahe hysterisch und droht schnell, dem Zuschauer auf die Nerven zu gehen. Ihre Co-Stars können das zwar immer wieder abfangen, doch am Ende wird klar, dass sich Westfeld mit der Entscheidung, neben der Regie auch noch die Hauptrolle zu übernehmen, keinen Gefallen getan hat. Hätte sie diesen Part Kirsten Wiig überlassen und stattdessen deren Nebenrolle übernommen, wäre das Endresultat sicherlich deutlich besser geworden.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die Dialoge. Die Geschichte mag für sich genommen an die Werke der 2012 verstorbenen Nora Ephron ("Harry und Sally", "Schlaflos in Seattle") erinnern. Doch leider verzichtet sie immer wieder auf cleveren Wortwitz zugunsten von zotigen Unterhaltungen über Sex und Geschlechtsteile. Gut, die eine oder andere Derbheit ist recht amüsant. Aber das ständige Gerede auf eher unterem Niveau wirkt so sehr um Coolness bemüht, dass es der an sich sehr charmanten Geschichte nachhaltig schadet.
So negativ diese Kritikpunkte auch klingen mögen, ein Reinfall ist "Friends with Kids" dennoch nicht geworden. Die Nebenfiguren sind nett gezeichnet, einige Situationen sehr gut beobachtet und wenn die Dialoge funktionieren, dann auch richtig gut. Das Zeug zum Klassiker hat diese Romantikkomödie zwar nicht, wer es verbal aber gerne etwas derber mag und sich gerne über die Probleme junger Eltern amüsieren möchte, dem kann diese Heimkinopremiere durchaus ans Herz gelegt werden.
Bild + Ton: Das Bild der DVD ist sauber und verfügt über eine ordentliche Gesamtschärfe. Die Farben sind sehr warm, wirken mitunter aber ein wenig überzeichnet. Der Ton wird vornehmlich von den kräftig abgemischten Dialogen bestimmt. Viel Bewegung gibt es im Surround-Bereich nicht, für eine romantische Komödie ist das aber vollkommen ausreichend. Gut!
Extras: Bis auf den Trailer zum Film hat die DVD leider keine weiteren Extras zu bieten.
Fazit: "Friends with Kids" ist eine an sich sehr nette romantische Komödie, die ein wenig unter den mitunter zu hysterischen Wortgefechten, zu vielen Zoten und einer Hauptdarstellerin, die von allen Nebendarstellern an die Wand gespielt wird, zu leiden hat. So sind die Szenen, in denen das Geschehen vorrangig von Julie bestimmt wird, sehr viel schwächer, als jene Momente, in denen sich Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin Jennifer Westfeld als Schauspielerin etwas zurücknimmt. Wer verbal etwas derbere Komödien mag und über die arg anstrengenden Momente hinwegsehen kann, dem kann diese technisch gut umgesetzte, aber mager ausgestattete DVD durchaus ans Herz gelegt werden!
Ein Artikel von Sebastian Betzold