Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Geostorm |
Genre: | Action, Abenteuer |
Regie: | Dean Devlin |
Kinostart: | 19.10.2017 |
Produktionsland: | USA 2017 |
Laufzeit: | ca. 109 Min |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.warnerbros.de/ |
Im Jahr 2019 wird die Erde derart von Umweltkatastrophen heimgesucht, dass sich die Weltgemeinschaft zusammenschließt, um das "Dutch Boy" Programm umzusetzen: Ein globales Netz aus Satelliten soll große Unwetter verhindern. Und tatsächlich scheint das Ganze zu funktionieren. Doch nach einigen Jahren kommt es zu mysteriösen Vorkommnissen, die darauf hindeuten, dass es eine Fehlfunktion bei "Dutch Boy" gibt. Der Einzige, der dies schnell beheben kann, ist Jake Lawson (Gerard Butler), der maßgeblich an der Entwicklung des Programms beteiligt war. Zu dumm nur, dass er ausgerechnet von seinem Bruder (Jim Sturgess) vor einiger Zeit gefeuert wurde. Als die Katastrophen zunehmen, müssen alte Streitigkeiten beiseitegelegt werden, um den Planeten vor der kompletten Zerstörung zu retten. Doch als Jake auf der Kontrollstation ankommt, muss er schnell feststellen, dass an seinem System manipuliert wurde und dass hinter den dramatischen Ereignissen eine groß angelegte Verschwörung zu stecken scheint, die bis in die höchsten Etagen der Politik reicht…
Dead Devlin kann auch ohne Roland Emmerich die Welt untergehen lassen. Nachdem er zusammen mit Emmerich an den Zerstörungs-Orgien "Independence Day 1 + 2" und "Godzilla" gearbeitet hat, zeigt er nun in seinem Spielfilm-Debüt als Regisseur, dass er die Hilfe des "Master of Desaster" nicht braucht, um für eine filmische Apokalypse zu sorgen. "Geostorm" ist ein Katastrophen-Film ganz im Stil der Emmerich-Filme – mit allen Stärken, aber auch allen Schwächen. Eine Stärke sind zweifelsohne die Effekte, die wirklich toll aussehen. So gibt es dann auch einige spektakuläre Momente, die vielleicht jeder Logik trotzdem, aber dennoch äußerst unterhaltsam anzusehen sind.
Die große Schwäche ist aber auch hier das Drehbuch, das eine Ansammlung an Klischees und peinlichen Dialogen ist. Die Charaktere sind wandelnde Stereotypen, die keinerlei Ecken und Kanten haben. Sobald man als Zuschauer sein Gehirn auch nur ein klein wenig anschaltet, beginnt es gleich vor Schmerzen aufzuschreien. Das liegt nicht an den Darstellern, die ihr Bestes geben, um ihre Figuren mit ein klein wenig Leben zu füllen. Aber das geht einfach völlig unter, wenn man mit einer derartigen Fülle an unlogischen Handlungswendungen und Dialogen aus dem Handbuch für Katastrophenfilm-Klischees zugemüllt wird.
Wem es aber gelingt, den Intellekt soweit herunterzufahren, dass es gerade noch dazu reicht, das Popcorn von der Hand in den Mund zu führen, der kann an diesem Genrewerk durchaus Spaß haben – auch wenn (Achtung SPOILER) der titelgebende Geostorm am Ende gar nicht eintrifft (welch Überraschung). Ein extrem dummer Film – aber trotzdem auch sehr kurzweilig und deshalb auch für alle Fans des Katastrophenfilm-Genres durchaus noch: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold