Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Originaltitel: | Guardians of the Galaxy Vol 2 |
Genre: | Sci-Fi, Fantasy, Action, Abenteuer |
Regie: | James Gunn |
Verkaufsstart: | 07.09.2017 |
Produktionsland: | USA 2017 |
Laufzeit: | ca. 135 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch (DTS-HD HR 5.1), Englisch (DTS-HD MA 7.1) |
Untertitel: | Deutsch, Englisch |
Bildformat: | 16:9 (2.39:1) 1080p High Definition |
Extras: | Audiokommentar, Making of, Musikvideo, Zusätzliche Szenen, Pannen vom Dreh |
Label: | Walt Disney Studios Home Entertainment |
Film: Als 2014 mit den "Guardians of the Galaxy" eine eher unbekannte Truppe aus dem MARVEL-Universum in die Kinos geschickt wurde, war das in gewisser Weise ein großes Risiko. Denn obwohl die MARVEL-Filme stets eine sichere Bank gewesen sind, war damit noch lange nicht garantiert, dass auch diese eher schrägen Weltraumhelden die Massen in die Lichtspielhäuser locken könnten. Trotzdem vertraute man dem bis dato nur einem kleinen Genre-Publikum bekannten Regisseur James Gunn ("Slither") ein Mega-Budget von 170 Millionen Dollar an. Der Mut hat sich ausgezahlt, denn "Guardians of the Galaxy" wurde ein Mega-Hit und seine Protagonisten zu absoluten Publikumslieblingen.
Und so dürfen Peter Quill (Chris Pratt), auch "Star Lord" genannt, Waschbär Rocket Racoon (in der deutschen Fassung gesprochen von Fahri Yardim), Baummenschen Groot in einfach wunderbarer Baby Groot Variante, die mysteriöse Gamora (Zoe Saldana) und der bärenstarke Drax the Destroyer (Dave Bautista) nun ein zweites Mal das Universum retten. Dass bei ihnen der Gerechtigkeitsbegriff schon mal sehr frei ausgelegt wird, bringt ihnen bei einem neuen Auftrag gehörigen Ärger ein, so dass sie sich plötzlich von der riesigen Flotte eines ganzen Volkes verfolgt sehen. Doch sie werden von einem geheimnisvollen Fremden aus der Bredouille gerettet. Sein Name ist Ego (Kurt Russell), der behauptet, Peters Vater zu sein. Während sich Rocket und Baby Groot darum kümmern, ihr ramponiertes Schiff wieder flott zu machen und gleichzeitig auf die von ihnen festgehaltene Nebula (Karen Gillan) aufzupassen, folgen Peter, Gamora und Drax Ego auf seinen Planeten – nicht ahnend, welche Gefahren auf die Guardians noch von allen Seiten warten werden…
Eines gleich vorweg: "Guardians of the Galaxy Vol. 2" ist gut! Sogar sehr gut, gemessen an seinem Unterhaltungswert. Es gibt unheimlich viele witzige Momente, ordentliche Action und tolle Effekte. Und Baby Groot ist einfach zum Niederknien! Allerdings kommt jetzt ein großes ABER: Der Fortsetzung fehlt einfach der Überraschungseffekt des ersten Films. Damals wussten die Zuschauer einfach noch nicht, was sie erwartet. Dafür waren die Trailer einfach nicht aussagekräftig genug. Bei Vol. 2 besteht nun schon eine gewisse Erwartungshaltung, die bei vielen Fans enorm hoch ist. Und James Gunn hat alles gegeben, um diese Erwartungen auch zu erfüllen. Das hat zur Folge, dass dem Film an manchen Stellen die unbeschwerte Leichtigkeit des Erstlings fehlt und dass etwas zu angestrengt versucht wird, dessen Witz, Originalität und auch die Action noch zu übertreffen. Und das funktioniert leider nur sehr selten.
Wer mit zu hohen Erwartungen an diese Fortsetzung heran geht, der könnte also enttäuscht werden. Wer aber einfach nur mehr Spaß mit der verrückten Crew haben will, der kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Die Story ist zwar etwas dünn, liefert aber viele Antworten auf Fragen, die am Ende von Teil 1 noch offen geblieben sind. Ansonsten bleibt James Gunn auch bei Teil 2 der bewährten Formel treu: Es gibt markige Sprüche, einen extrem coolen Soundtrack und rasante Weltraumschlachten – alles gewürzt mit einer gehörigen Portion Humor. Sehr positiv ist, dass es den Machern gelungen ist, einige Überraschungen tatsächlich bis zum Ende geheim zu halten. So gibt es tatsächlich ein paar gute Aha-Momente, die in Verbindung mit den anderen positiven Aspekten des Films locker über die verzeihbaren Schwächen hinwegtrösten.
Alles in allem ist "Guardians of the Galaxy Vol. 2" also perfektes Popcorn-Kino. Bunt, amüsant, actionreich und cool – genau so, wie eine Comicverfilmung sein sollte. Und es ist ein Film, bei dem es sich wirklich lohnt, ihn bis zum Ende anzusehen, denn während des Abspanns gibt es nicht eine und nicht zwei Credit-Szenen, wie man es von MARVEL-Filmen längst gewohnt ist, sondern gleich fünf! Insgesamt reicht all das für ein galaktisch gutes: Absolut sehenswert!!
Bild + Ton: Erschreckend schwache Farben, deutliche Unschärfen, Artefakte oder verwaschene Kontraste – all das findet man hier nicht. Puh! War von einem technisch perfekten Blockbuster aber auch nicht zu erwarten, oder? Und so ist es dann auch keine echte Überraschung, dass die Blu-ray-Präsentation von Vol. 2 gelinde gesagt exzellent ausgefallen ist. Ein gestochen scharfes Bild, eine angenehme Bildtiefe und satte Farben machen den Film auch im Heimkino zu einem echten Vergnügen. Und auch der sehr gut abgemischte Sound kann nicht nur in den actionlastigen Szenen mit viel Surround-Feeling und kraftvollen Effekten punkten. Sehr gut!
Extras: Das Zusatzangebot ist gut, wenn auch nicht überwältigend. Los geht es mit einem kurzweiligen und informativen Audiokommentar von James Gunn, bei dem wieder einmal deutlich wird, mit wie viel Leidenschaft der Regisseur seine Filme inszeniert. Weiter geht es mit einem vierteiligen Making of (ca. 37:39 Min.), das zwar ganz ordentlich, aber leider auch arg konventionell geraten ist. Ein lustiges Musikvideo zum Song "Guardians Inferno" (ca. 3:35 Min.), ein Gag Reel (ca. 3:41 Min.), sowie vier geschnittene bzw. verlängerte Szenen mit unfertigen Effekten (ca. 5:04 Min.) stehen auch noch auf dem Menü.
Fazit: "Guardians of the Galaxy Vol. 2" ist bunt, amüsant, actionreich und cool – genau so, wie eine Comicverfilmung sein sollte. Zwar fehlt der Überraschungseffekt von Vol. 1 und einige Szenen sind zu langatmig geraten. Doch insgesamt bietet die Fortsetzung perfekte Popcorn-Unterhaltung, die auf der Blu-ray in toller Bild- und Tonqualität ins Heimkino gebracht wird. Das Bonusmaterial ist nett, hätte aber gerne etwas umfangreicher und auch etwas weniger konventionell ausfallen können. Alles in allem gibt es aber hier auch wieder ein klares: Absolut empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold