Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Originaltitel: | Hjemsøkt |
Genre: | Mystery, Thriller |
Regie: | Carl Christian Raabe |
Verkaufsstart: | 17.06.2021 |
Produktionsland: | Norwegen 2017 |
Laufzeit: | ca. 79 Min. |
FSK: | ab 16 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch, Norwegisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch |
Bildformat: | 16:9 (2,35:1) |
Extras: | Trailer |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Nameless Media |
Film: Lange schon hat Catherine (Synnøve Macody Lund) keinen Kontakt mehr zu ihren Vater gehabt. Als sie von seinem Tod erfährt, nimmt sie die Nachricht relativ gelassen auf. Für sie gibt es jetzt eigentlich nur eine Priorität: sie möchte so schnell wie möglich das Landhaus ihres Vaters, das sie geerbt hat, verkaufen. Dafür reist sie in das abgelegene Dorf, in dem sie viele Jahre ihrer Kindheit verbracht hat – Jahre, an die sie sich größtenteils nicht mehr erinnern kann. Unheimliche Geräusche, verstörende Träume und mysteriöse Aussagen von Nachbarn lassen Catherine schnell erahnen, dass ein dunkles Geheimnis über dem Haus liegt. Um dies zu lösen, muss sie sich allerdings den Ereignissen aus ihrer Kindheit stellen, die sie so lange Zeit verdrängt hat…
"Haunted Child" ist ein ruhig erzählter Mystery-Thriller aus Norwegen, der sich vieler bekannter Genre-Zutaten bedient. Das funktioniert gerade zu Beginn recht gut: die Aufnahmen des tief verschneiten, ländlichen Norwegens gepaart mit klassischen "Haunted House"-Effekten sorgt für wohligen Grusel. Auch wenn das Geheimnis, das mit dem Haus verbunden ist, relativ offensichtlich sein mag, so gelingt es Regisseur Carl Christian Raabe sehr gut, sein Publikum zumindest in einer Hinsicht auf eine falsche Fährte zu locken. So gibt es kurz vor dem Finale tatsächlich eine richtige Überraschung – auch wenn diese nur bedingt funktioniert.
Das Problem des Films ist, dass er trotz seiner recht kurzen Laufzeit von gerade einmal 78 Minuten sehr zäh wirkt. Es gibt Szenen, die sich extrem in die Länge ziehen, obwohl einem als Zuschauer längst klar ist, wohin die Reise geht. Hier hätte Raabe gerne etwas mehr auf Grusel, statt nur auf Atmosphäre setzen können. Zumal Synnøve Macody Lund als Schauspielerin nicht stark genug ist, um die Geschichte nahezu alleine über solch schwache Momente hinweg tragen zu können. Richtig gut ist sie erst in der allerletzten Einstellung, die dem Ende einen angenehm düsteren Beigeschmack verpasst.
"Haunted Child" ist ein ordentlicher, aber auch etwas zu getragen erzählter Mystery-Thriller, der besonders mit seinen atmosphärischen Landschaftsaufnahmen und einigen leichten Grusel-Effekten punkten kann. Kein Überflieger, aber durchaus nettes Genre-Futter für Zwischendurch. Und dafür gibt es – mit kleinen Abzügen in der B-Note – dann durchaus ein zufriedenes: Sehenswert!
Bild + Ton: Das Bild der DVD überzeugt gerade bei den atmosphärischen Außenaufnahmen mit einer guten Gesamtschärfe und einer stimmungsvollen Farbgebung. Bei den dunkleren Aufnahmen gibt es Punktabzüge bei der Detaildarstellung. Auch leichtes Bildrauschen ist hier und da erkennbar. Der Ton liegt in einem eher zurückhaltenden Dolby Digital 5.1 Mix vor, der mit gezielt eingesetzten Soundeffekten die Stimmung der Geschichte stimmig einfängt. Gut!
Extras: Bis auf den Trailer hat die DVD keine Extras zu bieten.
Fazit: "Haunted Child" ist ein sehr ruhiger, atmosphärischer Mystery-Thriller mit ganz dezenten Horror- (oder besser Grusel-)Elementen. Das funktioniert trotz des sehr getragenen Erzähltempos recht gut, nur die Auflösung enttäuscht ein wenig – was wiederum mit der letzten Einstellung wieder ein wenig ausgeglichen wird. Die DVD präsentiert den Film in stimmungsvoller Bild- und Tonqualität, Bonusmaterial gibt es leider nicht. Alles in allem gibt es hier ein ordentliches: Empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold