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High Life

High Life

USA/Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2018 - mit Robert Pattinson, Mia Goth, Juliette Binoche, Lars Eidinger, André Benjamin ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:High Life
Genre:Drama, Sci-Fi
Regie:Claire Denis
Kinostart:30.05.2019
Produktionsland:USA/Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2018
Laufzeit:ca. 113 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:high-life.pandorafilm.de/

Weit entfernt von der Erde, in den dunklen Tiefen des Weltalls, treibt seit vielen Jahren ein Raumschiff. An Bord leben nur zwei Menschen: Monte (Robert Pattinson) und seine Tochter Willow (Jessie Ross). In der völligen Einsamkeit ist ihr routinierter Tagesablauf bestimmt vom stetigen Kampf ums Überleben. Die Beiden sind die einzigen Überlebenden einer Expedition, bei der eine Gruppe zum Tode verurteilter Straftäter auf die Suche nach lebenswichtigen Energieressourcen ins All geschickt wurden. Im wahrsten Sinne ein Selbstmordkommando. Doch was ist mit den anderen Crewmitgliedern geschehen? Und gibt es für Monte und Willow überhaupt eine Chance – zumal ihr Raumschiff unaufhaltsam einem Schwarzen Loch entgegen treibt? 

Mit "High Life" legt die französische Filmemacherin Claire Denis ihr erstes englischsprachiges Projekt vor. Die Prämisse klingt spannend, das Ensemble ist überzeugend und die Bildsprache ist in einigen Szenen wirklich faszinierend. Doch leider hat der Film nicht wirklich mehr zu bieten. Sicherlich, es lässt sich in das sehr gemächlich erzählte, aus lose miteinander verbundenen Szenen bestehende Geschehen eine ganze Menge hinein interpretieren. Doch auch wenn es einige spannende philosophische Ansätze zu erkennen gibt, ist die völlig verkopfte Inszenierung insgesamt zu sperrig und zu abgehoben, um die guten Ideen auch in einem gewissen Maße unterhaltsam zu präsentieren. 

Oh nein, ich habe das U-Wort gesagt. Für anspruchsvolles Arthaus-Kino geht das natürlich gar nicht. Intelligent, hintergründig und unterhaltsam – ein absolutes No-go! Ja, es gibt tatsächlich einige Menschen, die sich nur allzu gerne Cineasten nennen, die das genau so sehen. Dass Jemand, der im Kino einfach gut unterhalten werden möchte, Filmkunst ebenfalls zu schätzen weiß, möchten diese Kinogänger – denen ich hier auf keinen Fall eine Liebe zum Film absprechen möchte – nicht glauben. Aber ich kann allen Zweiflern versichern: In den vielen Jahren, die ich als Filmkritiker arbeite, habe ich schon viele Werke gesehen, die es großartig geschafft haben, clever und unterhaltsam zu sein. Der Vorteil: Sie erreichen mit ihren Geschichten sehr viel mehr Zuschauer, als Filme wie "High Life", die sich nur einem kleinen Nischenpublikum erschließen werden. 

Das klingt jetzt vielleicht abwertend, ist aber anders gemeint. Denn ich finde es einfach schade, wenn an sich spannende Stoffe und künstlerisch interessante Bildsprache durch überambitionierte Inszenierungen fast ungenießbar gemacht werden. Genau das ist hier passiert. "High Life" ist weder spannend noch mitreißend, nicht packend inszeniert, sondern einfach nur zäh und langweilig. Schön anzusehen und gut gespielt – aber auch emotional völlig unterkühlt. Wer anspruchsvolles SciFi-Kino mag und wenig Wert darauf legt, eine emotionale Bindung zu den Figuren und ihren Geschichten aufbauen zu können, der wird in diesem Werk vielleicht etwas entdecken, das mir verwehrt geblieben ist. Deshalb gibt es von mir auch nur ein: Bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "High Life (USA/Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2018)"
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