Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft

Neue Schule, neuer Ärger: Der 11jährige Felix (Oskar Keymer) ist kaum ein Tag an seiner neuen Schule, da gerät er schon mit der von allen gehassten Schulrektorin Dr. Schmitt-Grössenwein (Anja Kling) aneinander. Um zumindest von seinen Mitschülern akzeptiert zu werden, lässt sich Felix von dem arroganten Mario (Georg Sulzer) und seiner Clique zu einer Mutprobe überreden: er soll in das alte Lehrerzimmer eindringen, in dem es angeblich spuken soll. Doch natürlich wird der Junge dabei von der Rektorin erwischt, die ihm sofort mit einem Verweis von der ehrwürdigen Lehranstalt droht. Doch dann löst Felix aus Versehen einen Fluch des alten Schulgründers (Otto Waalkes) aus, durch den Frau Dr. Schmitt-Grössenwein auf die Größe von gerade einmal 15 Zentimetern schrumpft. Und nun hat er nicht nur seine geschrumpfte Lehrerin, sondern auch ein dickes Problem am Hals. Sollte es ihm nicht gelingen, den Fluch rückgängig zu machen, gäbe es niemanden mehr, der den Schulrat Henning (Justus von Dohnànyi) aufhalten würde, die Schule zu schließen. Und das müssen Felix und seine neue Freundin Ella (Lina Hüesker) um jeden Preis verhindern…

Nach den erfolgreichen "7 Zwerge"-Filmen bleibt Regisseur Sven Unterwaldt auch bei seinem neuen Film dem Komödien-Genre treu. Dabei richtet sich "Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft" noch deutlicher an ein junges Zielpublikum, als die Abenteuer von Zwerg Bubi und Co. Basierend auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Sabine Ludwig hat Unterwaldt ein turbulentes, knallbuntes Abenteuer inszeniert, das gerade in Sachen Humor doch eine sehr einfach gehaltene Schiene fährt. So bekommt die arme Anja Kling als geschrumpfte Lehrerin alles ins Gesicht geschmiert, was so in einem chaotischen Männerhaushalt zu finden ist. Diese Variation des klassischen Torte-ins-Gesicht-Gags mag für Kinder ja ganz lustig sein, wird hier jedoch absolut überstrapaziert, so dass es am Ende einfach nicht mehr lustig, sondern nur noch langweilig wirkt.

Auch die sehr eindimensional gehaltene Charakterzeichnung, das mitunter arg übertrieben alberne Spiel der erwachsenen Darsteller und die eher zurückhaltend inszenierten Spannungsmomente machen deutlich, dass sich der Film vorrangig an junge Zuschauer zwischen 6 und 9 Jahren richtet. Diese werden dann auch viel Spaß haben, wenn Felix und Ella mit ihrer Miniatur-Lehrerin allerhand turbulente Abenteuer erleben, die in einem gelungenen Finale in den geheimen Kellerräumen der Schule gipfeln. Sie werden sich nicht an all den Klischees und Peinlichkeiten stören, über die man als Erwachsener nur genervt den Kopf schütteln kann.

"Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft" mag rein qualitativ gesehen nur ein eher unterdurchschnittlicher Kinderfilm sein. Doch mit seinem rasanten Tempo, seinen sehr direkten Gags und seinen fantastischen Elementen bedient der Film seine Zielgruppe sehr gut. Das muss man als Erwachsener nicht mögen oder verstehen. Wer seinen Kindern also ein harmloses Abenteuer mit viel Humor und einigen netten Momenten schenken möchte, der sollte für sie eine Kinokarte für diesen Film lösen. Wer allerdings Wert auf einen gewissen pädagogischen Anspruch legt oder prinzipiell etwas gegen Kinderkomödien mit Pipi- und Pups-Humor hat, der sollte einen großen Bogen um jedes Kino machen, das dieses Werk zeigt. Daher gilt: Für seine Zielgruppe durchaus sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold