Originaltitel: | Shpion |
Genre: | Thriller, Abenteuer, Kriegsfilm |
Regie: | Aleksey Andrianov |
Verkaufsstart: | 04.07.2013 |
Produktionsland: | Russland 2012 |
Laufzeit: | ca. 104 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch (Dolby Digital 5.1, DTS), Russisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch |
Bildformat: | 16:9 (1.78:1) |
Extras: | Trailer, Programmtipps |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Sunfilm Entertainment |
Webseite: | www.sunfilm.de |
Film: April im Jahr 1944: das faschistische Deutschland bereitet einen Angriff auf die UdSSR vor. Nachdem der unerwartete Krieg gegen Jugoslawien den Angriff aber verhindert, plant Hitler einen unerwarteten und vernichtenden Angriff, der mit Hilfe eines "Wasser" genannten Spions von innen heraus gestartet werden soll. Der russische Geheimdienstmitarbeiter Igor (Danila Kozlovsky), ein passionierter Boxer und Sprachgenie, wird von der Staatssicherheit angeheuert, um "Wasser" zu enttarnen und seine möglichen Angriffsaktionen zu verhindern. Gemeinsam mit dem Starschi-Major Oktjabrski (Fedor Bondarchuk) bereitet er sich darauf vor, eine geheime Fracht abzufangen, die dazu dienen könnte, den Angriff der Deutschen auf die UdSSR vorzubereiten. Doch da ahnt er noch nicht, wie gefährlich dieser Auftrag wirklich ist und wie nah der befürchtete Angriff bereits bevorsteht…
"Iron Spy" erinnert mit seinem für die deutsche Veröffentlichung gewählten Titel natürlich an die Satire "Iron Sky". Doch beim Titel hören dann auch schon die Ähnlichkeiten auf. Denn während "Iron Sky" angefüllt war mit humoristischen Absurditäten und satirischer Überspitzung, ist "Iron Spy" doch trotz einiger humorvoller Elemente unterm Strich eher ein klassischer Spionage-Thriller, der mehr auf Spannung und Drama, als auf Humor oder gar fantastische Elemente setzt. Gerade zu Beginn funktioniert das recht gut. Die Geschichte, die hier aufgebaut wird, hat ein ordentliches Spannungspotential und auch die Beziehung zwischen Igor und Major Oktjabrski verspricht einen ordentlichen Unterhaltungswert.
Die Actionsequenzen, die mitunter stark an den visuellen Stil von Timur Bekmambetov erinnern, sowie ein paar nette Spezialeffekte verleihen dem Film eine einnehmende Optik. Trotz all dieser positiven Aspekte kommt "Iron Spy" am Ende nicht über guten Durchschnitt hinaus. Die Dramaturgie ist einfach nicht ausgereift genug, um bis zum Ende fesseln zu können und in den Momenten, in denen eigentlich eine emotionale Reaktion beim Zuschauer aufkommen sollte, bleibt das Ganze zu unterkühlt. Der Film unterhält, das steht außer Frage. Doch das Potential, das er gerade zu Beginn offenbart, wird nur im Ansatz ausgeschöpft. Statt großer Spannung gibt es zu viele Längen, Pathos und gestelzte Dialoge.
Wer klassische Spionage-Thriller schätzt und für ein paar hübsch anzusehende Momente auf eine ausgefeilte Geschichte und emotional zugängliche Charaktere verzichten kann, der wird an "Iron Spy" mit Sicherheit Gefallen finden können. Wer allerdings Wert auf Authentizität, historische Genauigkeiten und ausgeklügelte Dialoge legt, der wird sich mit diesem Spion wohl kaum anfreunden können. Für den an sich aber ordentlichen Unterhaltungswert gibt es dennoch ein: Sehenswert!
Bild + Ton: Die visuelle Umsetzung des Films für die DVD überzeugt mit einer hohen Gesamtschärfe, die allerdings zur Folge hat, dass einige Computereffekte als solche sehr deutlich erkennbar sind. Die Farbgebung ist stimmig, nennenswerte Bildstörungen oder Verschmutzungen sind nicht auszumachen. Der Ton gefällt mit einer klaren Wiedergabe der Dialoge, sowie mit einigen gut umgesetzten Soundeffekten, durch die auch immer wieder die Surround-Kanäle gefordert werden. Gut!
Extras: Als Bonus gibt es leider nur den Trailer und weitere Programmtipps des Anbieters.
Fazit: Auch wenn "Iron Spy" mit seinem Titel Assoziationen zu der Satire "Iron Sky" hervorruft, so ist der Film von Aleksey Andrianov doch deutlich weniger humorvoll und mehr klassischer Spionage-Thriller, der mit einigen guten Spannungsmomenten und einer gelungenen visuellen Umsetzung aufwarten kann. Die DVD ist technisch gut umgesetzt, einzig in Sachen Bonusmaterial schwächelt die Disc ein wenig. Dennoch: wer über ein paar dramaturgische Schlaglöcher hinwegsehen kann und Spionage-Thriller der alten Schule schätzt, der kann hier getrost einen Blick riskieren.
Ein Artikel von Sebastian Betzold