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Julian Schnabel – A Private Portrait

Julian Schnabel – A Private Portrait

Italien 2017 - mit Julian Schnabel, Bono, Vito Schnabel, Al Pacino, Jeff Koons, Lou Reed ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Julian Schnabel – A Private Portrait
Genre:Dokumentarfilm
Regie:Pappi Corsicato
Kinostart:11.01.2018
Produktionsland:Italien 2017
Laufzeit:ca. 85 Min
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.facebook.com/JulianSchnabel.DerF

Er gilt als einer der besten und wichtigsten Künstler der USA, als eine exzentrische und provokative Persönlichkeit und als großartiger Filmemacher. Julian Schnabel ist ohne Frage eine schillernde Figur der Kunstszene, da er sich immer wieder über Grenzen und über Schubladendenken hinwegsetzt. Schon als Kind hatte er den Wunsch, ein großer Künstler zu werden – noch bevor ihm eigentlich klar war, was ein Künstler eigentlich macht. Dem Filmemacher Pappi Corsicato hat Schnabel nun einen intimen Einblick in sein Leben und sein Schaffen gewährt. Er hat ihm Rede und Antwort gestanden und ihm viele private Fotos und Filmaufnahmen zur Verfügung gestellt. Und auch Familie, Freunde und Wegbegleiter konnten für diese Dokumentation interviewt werden.

Herausgekommen ist "Julian Schnabel – A Private Portrait"  - ein Film, dessen Titel hier wirklich Programm ist. Corsicato hat ein wirklich intimes Porträt eines spannenden Künstlers und interessanten Menschen geschaffen. Der Zuschauer erfährt etwa von der Schwester des Künstlers, dass er schon immer genau wusste, was er wollte und dass er sich nie für andere verbogen hat. Man sieht ihn voller Leidenschaft bei seinem Schaffen, schaut ihm beim Dreh seiner Filme wie etwa dem großartigen "Schmetterling und Taucherglocke" über die Schulter oder erlebt ihn als Familienvater mit seinen Kindern am Meer.

Das Problem mit Dokumentarfilmen, die in so enger Zusammenarbeit mit dem dokumentierten Protagonisten entstanden sind, ist gewöhnlich, dass sie eher einseitig und wenig kritisch sind. Und das ist auch hier der Fall. Schnabel übt zwar etwas Selbstkritik und es wird auch angesprochen, dass er das Problem hat, bisweilen Dinge zu sagen, die andere verletzen können. Aber ansonsten werden sein Wesen und seine Arbeit eigentlich nur gelobt. Doch auch wenn es hier und da vielleicht ganz spannend gewesen wäre, wenn Pappi Corsicato in seiner Betrachtungsweise nicht ganz so nah am Subjekt gewesen wäre, ist das filmische Porträt des Künstlers doch insgesamt sehr interessant und mitreißend inszeniert.

Es gibt gerade in den Momenten absoluter Ehrlichkeit einige sehr bewegende Momente, aber auch solche, die einen sehr spannenden Blickwinkel auf die Kunstwerke von Julian Schnabel erlauben. Doch man muss die Arbeit von Schnabel nicht zwangsläufig kennen, um von dieser Dokumentation mitgerissen zu werden. Denn sie ist schlicht und ergreifend ein packendes Porträt eines sehr spannenden Menschen. Und dafür gibt es ganz klar ein: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Julian Schnabel – A Private Portrait (Italien 2017)"
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