Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Jurassic World: Dominion |
Genre: | Abenteuer, Action, Fantasy |
Regie: | Colin Trevorrow |
Kinostart: | 09.06.2022 |
Produktionsland: | USA 2022 |
Laufzeit: | ca. 147 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.jurassicworld-film.de |
Vier Jahre sind seit dem zerstörerischen Vulkanausbruch auf Isla Nublar vergangen – vier Jahre, in denen sich Dinosaurier überall auf der Welt verbreitet haben. Damit die Tiere ungestört weiterleben können, auch ohne zur Gefahr für die Menschheit zu werden, hat der Milliardär Lewis Dodgson (Campbell Scott) mit seinem Unternehmen ein Dino-Refugium gegründet, in dem T-Rex und Co. untergebracht werden sollen. Doch Dodgson hat ganz andere Ziele. Das müssen die mittlerweile zurückgezogen lebenden Owen (Chris Pratt) und Claire (Bryce Dallas Howard) erfahren, als ihre Ziehtochter, das Klon-Mädchen Maisie (Isabella Sermon), ebenso entführt wird, wie das Baby von Raptor Blue. Während sich Owen und Claire auf eine gefährliche Reise machen, um die beiden Entführten zurückzuholen, wendet sich die renommierte Wissenschaftlerin Ellie Sattler (Laura Dern) an ihren alten Freund und Kollegen Dr. Alan Grant (Sam Neill), um das Auftauchen von mysteriösen Riesen-Heuschrecken zu untersuchen. Die Spur führt auch sie zur Forschungsstation von Dodgson, wo sie auf ihren alten Weggefährten Ian Malcolm (Jeff Goldblum) treffen. Werden sie alle es mit vereinten Kräften schaffen können, den teuflischen Plan von Dodgson zu durchkreuzen?
"Jurassic World: Ein neues Zeitalter" soll der ganz große Höhepunkt der "Jurassic Park"- und "Jurassic World"-Trilogien sein. Endlich treffen dabei die Helden aus dem Original auf die der neuen Filme. Zudem möchte die Story neue Wege gehen, indem sie von den Dino-Inseln weg in die ganze Welt geht, auf der sich die Dinos mittlerweile wieder ausgebreitet haben. Klingt nach einem Mega-Spektakel, oder? Leider ist das Ergebnis nur marginal befriedigend. Ja, ich habe mich als Fan der ersten Stunde sehr über ein wiedersehen mit Alan Grant und Ellie Sattler gefreut. Und auch, dass Jeff Goldblum in diesem Teil wieder etwas mehr als wie im letzten Film nur zwei Sätze sagen durfte, hat bei mir die richtigen Nostalgie-Knöpfe gedrückt. Das Ganze hat nur zwei Probleme:
Zum einen wurde in den Szenen mit der alten Garde, bei denen man dann auch immer wieder kurze Versatzstücke des großartigen Scores von John Williams zu hören bekommt, noch einmal deutlich, wie viel besser die Original-Trilogie (trotz Teil 3) ist. Die Charaktere sind interessanter, die Musik ist besser und besonders die Story des Originals ist trotz Abstrichen gegenüber der Romanvorlage um Längen besser als alles, was die "Jurassic World"-Filme zu bieten hatten. Und wo wir bei der Geschichte sind, so kommen wir auch schon zum zweiten Problem: was hier für das "epische Finale" zusammengezimmert wurde, ist einfach nicht wirklich gut.
Chris Pratt darf nicht sehr viel mehr als seine obligatorische Dino-Zähmer Geste machen, Bryce Dallas Howards Claire ist etwas tougher, als zuvor, bleibt aber trotzdem eine der Figuren des Franchise, die besonders eindimensional geschrieben wurden und Omar Sy wird in seinem kurzen Gastauftritt absolut unter Wert verkauft. Dass zudem die wirklich gute Sequenz, die vor einigen Monaten veröffentlicht wurde und groß als Eröffnungssequenz des Films angepriesen wurde, nun im fertigen Film fehlt, ist auch nicht gerade hilfreich, um einen durchweg positiven Gesamteindruck aufbauen zu können.
Einige Effekte sind richtig gut und hier und da stimmt auch die Action. Doch vom großen Abschluss der Reihe (was dieser Film letztendlich garantiert nicht sein wird) habe ich mir einfach mehr erwartet. Es ist doch irgendwie schade, dass die animierte und eher auf ein jüngeres Publikum zugeschnittene Netflix-Serie den Ton des Originals besser trifft und spannendere Geschichten erzählt, als die Millionen-teuren Kinofilme der "Jurassic World"-Reihe. Wie schon bei "Das gefallene Königreich" herrschte bei mir am Ende vor allem Enttäuschung über das nicht genutzte Potential dieser Reihe. Schlecht unterhalten wurde ich von "Jurassic World: Ein neues Zeitalter" nicht, aber ich hatte einfach sehr viel mehr erwartet. Und deshalb gibt es von mir auch nur ein: Mit Abstrichen sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold