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Kill the Messenger

Kill the Messenger

USA 2014 - mit Jeremy Renner, Mary Elizabeth Winstead, Oliver Platt, Andy Garcia, Michael Sheen ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Kill the Messenger
Genre:Drama, Thriller
Regie:Michael Cuesta
Kinostart:10.09.2015
Produktionsland:USA 2014
Laufzeit:ca. 112 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.uphe.de/

Der Journalist Gary Webb (Jeremy Renner) arbeitet zwar nur für eine verhältnismäßig kleine Zeitung. Das bedeutet für ihn aber noch lange nicht, dass er sich auch nur mit kleinen Storys zufrieden gibt. Als er Informationen bekommt, die den US-Geheimdienst CIA mit den Drogenkartellen aus Mittelamerika in Verbindung bringen, geht er dieser brisanten Story trotz allen Vorbehalten seines Chefredakteurs nach. Und tatsächlich scheint es sich zu bewahrheiten, dass mit dem Wissen des Geheimdienstes Tonnen von Drogen in die USA eingeführt werden konnten, mit denen die Contra-Rebellen in Nicaragua finanziert wurden. Zunächst wird Webb für seine Enthüllungen gefeiert und sogar mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Doch dann wendet sich das Blatt plötzlich: Webb wird Opfer einer ungeahnten Schmierenkampagne, die nicht nur seine Recherchen in den Schmutz zieht, sondern die ihn auch seinen Job und seine Reputation kostet. Doch damit ist der Kampf noch lange nicht ausgefochten…

Regisseur Michael Cuesta (Dexter, Homeland) hat mit "Kill the Messenger" einen packenden Polit-Thriller ganz in der Tradition von Klassikern wie "Die Unbestechlichen" oder "Die drei Tage des Condor" inszeniert. Dabei bezieht der Film seine Spannung in erster Linie aus Webbs Recherchen und aus dem, was sie zu Tage fördern. So ist der Film nicht wirklich etwas für Adrenalin-Junkies, sondern für solche Zuschauer, bei denen sich Spannung auch durch Dialoge entwickeln kann. Besonders schockierend ist dabei, wie leicht ein an sich angesehener Journalist diskreditiert werden kann und dass es unmöglich ist, den Ruf wiederherzustellen, selbst dann, wenn Jahre später seine Erkenntnisse als wahr bestätigt werden, nur weil die ganze mediale Aufmerksamkeit dann der Affäre des Präsidenten mit seiner Praktikantin gilt.

Die filmische Aufarbeitung der wahren Ereignisse funktioniert nicht nur wegen des guten Drehbuchs und einer atmosphärisch dichten Inszenierung. Auch die sehr gute Besetzung macht diese Mischung aus Thriller und Drama so sehenswert. Jeremy Renner ist als Journalist mit großem Gerechtigkeitssinn und noch größerem Ego in jeder Sekunde absolut überzeugend. Und auch die Nebendarsteller wie Oliver Platt, Michael Sheen, Andy Garcia, Robert Patrick, Paz Vega oder Tim Blake Nelson machen aus "Kill the Messenger" mitreißendes Schauspielerkino der alten Schule.

Doch leider liegt in der großen Stärke des Films auch seine Schwäche. Denn Filme wie dieser werden einfach nicht mehr gemacht und entziehen sich daher auch dem Geschmack der breiten Masse. Wie auch "Sate of Play" mit Russel Crowe wirkt auch Cuestas Film wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Dadurch ist es ihm fast unmöglich, das breite Publikum zu erreichen, dass dieser hervorragend inszenierte Film das breite Publikum erreicht, das er verdient hätte. Doch in Zeiten, in denen auch Polit-Thriller nicht mehr ohne packende Action auskommen (was sie natürlich nicht per se schlechter macht), dürfte es ein Film, der sich auch viel Zeit für die privaten Hintergründe des Hauptcharakters nimmt, einfach schwer haben, die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Dabei ist die Story, die hier erzählt wird, wirklich extrem aufregend.

Wer Polit-Dramen der alten Schule liebt und sich für Geschichten interessiert, die eigentlich sehr viel höhere Wellen hätten schlagen müssen, als sie es letztendlich getan haben, für wen Spannung nicht nur durch Verfolgungsjagden und Explosionen entsteht und wer die Bedeutung von investigativem Journalismus zu schätzen weiß, der sollte sich dieses Werk auf keinen Fall entgehen lassen. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Kill the Messenger (USA 2014)"
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