Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Ford vs Ferrari |
Genre: | Drama |
Regie: | James Mangold |
Kinostart: | 14.11.2019 |
Produktionsland: | USA 2019 |
Laufzeit: | ca. 152 Min. |
FSK: | ab 6 Jahren |
Webseite: | www.FOX.de |
Ende der 1950er Jahre scheint Rennfahrer Carroll Shelby (Matt Damon) einfach nicht aufzuhalten zu sein. Doch gerade, als er seinen unglaublichen Sieg beim 24 Stunden-Rennen von Le Mans feiert, erhält er die niederschmetternde Nachricht, dass er ein Herzleiden hat, dass ihm das Rennfahren in Zukunft verbietet. Doch Shelby ist ein Kämpfer, der sich im Angesicht seiner Krankheit als Auto-Designer und -Verkäufer neu erfindet. Zusammen mit seinem grandiosen Testfahrer Ken Miles (Christian Bale) will es Shelby mit den schier unbezwingbaren Autos von Enzo Ferrari aufnehmen. Im Auftrag der Ford Motor Company soll er das ultimative Rennauto bauen. Doch dieses Unterfangen erweist sich als schwieriger, als gedacht, zumal den Beiden immer wieder durch massive Einmischung seitens ihrer Auftraggeber Steine in den Weg gelegt werden. Doch das Duo gibt nicht auf und kämpft bis zum bitteren Ende…
In "Le Mans 66 – Gegen jede Chance" erzählt Regisseur James Mangold die wahre Geschichte zweier echter Rennfahr-Legenden. Mit herausragenden Darstellern und einigen extrem authentisch wirkenden Renn-Sequenzen fährt Mangold mit diesem Streifen ganz schnell auf die Unterhaltungs-Poleposition. Jetzt mögt Ihr Euch fragen: Muss man Fan von Autorennen sein, um diesen Film zu mögen. Die Antwort lautet ganz klar: Nein! Keiner der Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich mich nach dem Film unterhalten habe, verfolgt die Formel 1 oder andere Rennsportveranstaltungen. Doch sie alle – mich eingeschlossen – waren der einhelligen Meinung, dass der Film extrem mitreißend war und Unterhaltung auf ganz hohem Niveau bietet.
Denn Mangold schafft das Kunststück, sein Publikum zweieinhalb Stunden zu fesseln, auch wenn man mit der Thematik nichts am Hut hat. Die cleveren Dialoge, die faszinierende Charakterzeichnung und das großartige Spiel der beiden Hauptdarsteller sind einfach ein Genuss. Es macht Spaß, dieser Geschichte zu folgen und man wird derart davon gefangen, dass dann auch die Rennsequenzen eine ungeheure Spannung ausstrahlen. Hier wird man regelrecht in den Kinosessel gedrückt und fiebert dem Zweikampf Ford vs. Ferrari – wie der Film auch im Original heißt – in jeder Sekunde mit.
Sicherlich, vom Aufbau her ist der Film ein typisches Biopic. James Mangold kann seine Inszenierung nicht gänzlich vor den Genre-typischen Klischees schützen. Doch der Rest des Films ist derart stark, dass kleine Schwächen dem extrem positiven Gesamtbild nichts anhaben können. "Le Mans 66 – Gegen jede Chance" ist das Ergebnis der Zusammenarbeit einiger herausragender Talente und der beste Beweis dafür, dass auch in Multiplexen noch Platz für anspruchsvolles Unterhaltungskino ist. Dafür gibt es ganz klar ein: Absolut sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold