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Mama gegen Papa

Mama gegen Papa

Frankreich 2015 - mit Marina Foïs, Laurent Lafitte, Alexandre Desrousseaux, Anna Lemarchand ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Papa ou maman
Genre:Komödie
Regie:Martin Bourboulon
Kinostart:09.07.2015
Produktionsland:Frankreich 2015
Laufzeit:ca. 85 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.MamaGegenPapa.de

Florence (Marina Foïs) und Vincent (Laurent Lafitte) sind eigentlich das perfekte Paar: sie sind beruflich erfolgreich, haben drei wohlgeratene Kinder und führen scheinbar ein sehr harmonisches Beisammensein. Doch das Feuer der Leidenschaft zwischen ihnen ist im Laufe der Jahre einfach erloschen. Und so haben sich die Beiden dafür entschieden, sich scheiden zu lassen. Gütertrennung und Sorgerechtsfragen sollen dabei natürlich zivilisiert und einvernehmlich geklärt werden. Doch dann bekommen Beide traumhafte Jobangebote, die einen längeren Auslandsaufenthalt notwendig machen würden. Doch wer von Beiden soll auf seine einmalige Chance verzichten und sich stattdessen um die Kinder kümmern? Diese Frage lässt sich weder mit Vernunft, noch mit gegenseitiger Freundlichkeit lösen. Und so geben Florence und Vincent fortan ihr Bestes, um sich selbst als die perfekten Rabeneltern zu präsentieren, damit die Kinder ja auch beim jeweils anderen bleiben wollen. Und so bricht ein gnadenloser Rosenkrieg aus, der immer absurdere Ausmaße anzunehmen droht…

"Mama gegen Papa" beginnt wie eine typische französische Familienkomödie. Ganz amüsant, etwas überdreht und auch ein klein wenig nervig. Die Darsteller wirken zwar charmant, aber ihr Spiel etwas überzogen. Und die Prämisse klingt nett, aber nun wirklich nicht neu. Man ist nach den ersten zwei Szenen geneigt, den Film nur als ein weiteres nettes, aber auch belangloses Filmchen abzutun, das man Zuschauern mit einem Faible für harmlose Unterhaltung aus Frankreich ans Herz legen kann. Doch dann ändert sich dieser Eindruck schlagartig. Plötzlich wird der Humor richtig böse, die Geschichte wird immer skurriler und das Spiel der Darsteller immer aufgedrehter. Und das macht richtig viel Spaß.

Regisseur Martin Bourboulon verabschiedet sich irgendwann von jeder Politischen Korrektheit und lässt seine Protagonisten zu den schlimmsten Rabeneltern werden, die man sich vorstellen kann. Die Mutter würzt ihr essen mit Spülmittel, der Vater zieht in eine kleine Bruchbude an der Bahnlinie, es gibt peinliche Auftritte auf Partys, ein Besuch im Stripclub oder ein Abendessen mit dem vermeintlich neuen Lover der Mutter. Ein wahrer Alptraum für die Kinder und ein Heidenspaß für die Zuschauer. Der wird Zeuge eines immer weiter eskalierenden Rosenkriegs, neben dem selbst der von Michael Douglas und Kathleen Turner aus dem Jahr 1989 wie eine brave Zankerei wirkt. 

Sicherlich, besonders realistisch ist das Ganze gerade in der zweiten Filmhälfte nicht. Und auch das Ende enttäuscht ein wenig, da es im Vergleich zum Rest des Films viel zu brav und konventionell ausgefallen ist. Doch dadurch wird der Spaßfaktor nur marginal geschmälert. Denn über weite Strecken ist die Dichte der bösen Gags derart hoch, dass man als Zuschauer kaum aus dem Lachen rauskommt – vorausgesetzt natürlich, man kann über Dinge, bei denen im realen Leben zum Glück sofort das Jugendamt einschreiten würde, lachen. Dann macht dieser Kampf um den Traumjob und damit gegen das Sorgerecht richtig gute Laune. Daher gilt: für alle Liebhaber von französischen Komödien der überdrehten, böseren Art, ist der Zweikampf von "Mama gegen Papa" absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Mama gegen Papa (Frankreich 2015)"
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