Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Mamma Mia! Here we go again |
Genre: | Romantik, Musikfilm |
Regie: | Ol Parker |
Kinostart: | 19.07.2018 |
Produktionsland: | USA/Großbritannien 2018 |
Laufzeit: | ca. 114 Min. |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/Mamma.Mia.DE/ |
Die Musik von ABBA ist wirklich unsterblich. Nachdem das Musical "Mamma Mia!" mit den größten Hits der schwedischen Kultband zu einem riesigen Erfolg wurde, der bis heute anhält, lockte auch die prominent besetzte Leinwandadaption Millionen Fans in die Kinos. Mit 600 Millionen Dollar weltweitem Einspielergebnis gehört die musikalische Romanze zu den erfolgreichsten Kino-Musicals überhaupt. Nun kommt mit "Mamma Mia! Here we go again" die unvermeidliche Fortsetzung in die Kinos. Da aber die Geschichte eigentlich fertigerzählt ist und strenggenommen schon für einen Film zu dünn war, geschweige denn für eine Fortsetzung genügend Stoff bietet, geht Teil 2 einfach zurück in die Vergangenheit.
Als Rahmenhandlung dient die bevorstehende Eröffnung des Hotels, das Sophie (Amanda Seyfried) in Erinnerung an ihre Mutter Donna aufgebaut hat. Doch alles geht schief: von ihren drei möglichen Vätern kann nur Sam (Pierce Brosnan) zu dem Fest kommen, ihr Mann Sky (Dominic Cooper) ist in New York und hat dort ein Jobangebot bekommen und dann verwüstet auch noch ein Sturm die Insel. Zum Glück helfen da Erinnerungen an Donna und an den Sommer, in dem sie als junge Frau (Lily James) auf die griechische Insel gekommen ist und drei wunderbare Männer kennengelernt hatte, von denen ihr einer ein ganz besonderes Geschenk gemacht hat: Sophie…
Okay, sind war einmal ganz ehrlich: "Mamma Mia! Here we go again" existiert nur aus einem Grund – um noch mehr Geld mit den Songs von ABBA zu machen. Die Story dieser Fortsetzung ist ein mühsam zusammen geklöppelter Teppich aus Handlungsfetzen, wobei die Rückblenden zur jungen Donna an sich richtig gut funktionieren. Das liegt zum einen natürlich an den mitreißenden Songs, die für diesen zweiten Teil ausgewählt wurden (wobei es aber trotz des recht umfangreichen ABBA-Repertoires Überschneidungen zum Vorgänger gibt), aber auch an Hauptdarstellerin Lily James. Die aus "Downton Abbey", "Cinderella" und "Baby Driver" bekannte Schauspielerin versprüht mit einem wahrhaft sonnigen Gemüt so viel Charme, dass sie kleine dramaturgische Schwächen komplett vergessen macht.
Auch wenn die in der Gegenwart spielende Rahmenhandlung dagegen wie ein verkrampfter Versuch wirkt, möglichst alle Darsteller aus dem Vorgänger wieder zusammen zu bringen, hinterlässt der Film am Ende – zumindest für Fans des Originals – einen sehr positiven Gesamteindruck. Wenn viele fröhliche Menschen vor traumhafter Kulisse gemeinsam "Dancing Queen" singen und dazu tanzen, dann kann man gar nicht anders, als glückselig zu lächeln. Ja, das ist extrem manipulativ – genauso wie eine Szene gegen Ende, die bei Vielen für feuchte Augen sorgen wird – aber es funktioniert einfach.
Wer den ersten Film mochte, die Musik von ABBA liebt (zwei der Mitglieder haben auch kurze Gastauftritte) und einfach leichten Urlaub vom Alltag sucht, dem kann diese Fortsetzung wärmstens ans Herz gelegt werden. Wer allerdings auf so etwas wie Tiefgang oder eine wirklich originelle Story hofft, der könnte dagegen bitter enttäuscht sein. Daher gibt es das "Absolut sehenswert" auch nur mit kleinen Einschränkungen!
Ein Artikel von Sebastian Betzold