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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Deutschland 2014 - mit Lilian Prent, Jan Josef Liefers, Esther Schweins, Christoph Maria Herbst ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Fantasy, Abenteuer
Regie:Tommy Krappweis
Kinostart:02.04.2015
Produktionsland:Deutschland 2014
Laufzeit:ca. 94 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:maraundderfeuerbringer.com/

Schlimm genug, dass die 14jährige Mara (Lilian Prent) in der Schule eine absolute Außenseiterin ist, die ständig gehänselt wird und die sich zu Hause auch noch mit den esoterischen Spleens ihrer Mutter (Esther Schweins) herumschlagen muss. Zu allem Überfluss wird das Mädchen auch von verstörenden Alpträumen heimgesucht, die sie nicht nur nachts drangsalieren. Als Mara von einem sprechenden Zweig (gesprochen von Oliver Kalkofe) erfährt, dass es sich bei den Träumen um Visionen handelt und dass sie eine Seherin sei, die dazu bestimmt ist, die Welt vor dem drohenden Untergang zu bewahren, kann sie sich endgültig von einem normalen Teenagerleben verabschieden. Mit der Hilfe des Mythologie-Professors Dr. Reinhold Weissinger (Jan Josef Liefers) will sie das Geheimnis um ihre angebliche Bestimmung lösen und stolpert dabei in ein die Zeit und Dimensionen übergreifendes Abenteuer, bei dem das Mädchen weit über sich hinaus wachsen muss, um sich dem gefährlichen Feuerbringer stellen und die Welt retten zu können…

Mit "Mara und der Feuerbringer" konnte sich Tommy Krappweis, ehemaliger "Samstag Nacht"-Comedian und Miterfinder von "Bernd das Brot", einen großen Traum erfüllen. Er konnte als Regisseur den ersten Band seiner eigenen Fantasy-Trilogie verfilmen und konnte dabei nicht nur auf eine prominente Darsteller-Riege, sondern auch auf hochwertige Special-Effects zurückgreifen. Genau so, wie es sich für ein großes Fantasy-Abenteuer eben gehört. Mit Billy Boyd absolviert sogar ein waschechter Hobbit einen Mini-Gastauftritt. Zwei bei der Pressevorführung anwesende Kenner und Fans der Bücher haben der Verfilmung dann auch eine große Nähe zur Vorlage attestiert, was nicht weiter verwunderlich ist, wenn Autor und Regisseur ein und dieselbe Person sind. Doch machen die Leidenschaft, die Krappweis in das Projekt investiert hat und die Nähe zur Buchvorlage aus "Mara und der Feuerbringer" auch automatisch einen guten Film?

Die Antwort darauf ist nicht ganz so einfach. Sicherlich sollte man einen Fantasyfilm, der sich in erster Linie an Teenager bis 16 Jahren richtet, nicht nach den gleichen Maßstäben be- oder verurteilen, die bei ähnlichen Filmen für ein eher erwachsenes Publikum angewendet werden. Denn es ist nun mal Fakt, dass sich Kinder und Jugendliche an überzeichneten Klischees - wie etwa die Darstellung der peinlichen Esoterik-Mama oder der fiesen Schul-Bitch – weniger stören, als erwachsene Zuschauer. Deshalb wäre es nicht fair, sich bei einer Kritik auf eben solche Punkte zu konzentrieren. Sicherlich, die etwas zu sehr mit ihrer genervten Null-Bock-auf-Weltrettung-Attitüde kokettierende Mara wirkt oft wie das wandelnde Klischee eines Teenagers aus der Sicht eines Erwachsenen. Lilians Prents Darstellung, die durchaus einen gewissen Charme hat, ist zu schwach, um dieser doch sehr eindimensionalen Zeichnung etwas entgegen zu setzen. Doch für junge Mädchen bietet sie dennoch eine ordentliche Identifikationsfläche. Denn auch wenn nicht jede Mädchen Bäume umarmen muss, in der Schule ständig dumm angemacht wird oder sich mit nordisch-germanischen Göttern herumschlagen muss, sind die Probleme und Ängste, die Maras Leben bestimmen, doch durchaus nachvollziehbar.

Jan Josef Liefers ist als abenteuerlustiger Professor sehr gut besetzt und auch Esther Schweins schafft es, ihre Figur trotz der vielen enorm anstrengenden Eigenschaften am Ende sehr sympathisch erscheinen zu lassen. Nur bei Christoph Maria Herbst fällt es ein wenig schwer, ihm diese doch eher ernsthafte Rolle abzunehmen – auch wenn er gerade in einer Kampfszene seine Sache richtig gut macht. Während der Film also auf schauspielerischer Ebene absolut solide umgesetzt ist, kann er auf der visuellen Ebene voll und ganz überzeugen. Die Kameraarbeit ist erstklassig und auch einige der Effekte, für die John P. Nuget ("Matrix", "Der Herr der Ringe Trilogie") gewonnen werden konnte, können sich gerade für eine deutsche Produktion absolut sehen lassen. Man merkt dem Film in sehr vielen Momenten an, wie sehr Tommy Krappweis das Fantasy-Genre liebt. Und da verzeiht man ihm dann auch gerne mal das eine oder andere Klischee.

Auch wenn "Mara und der Feuerbringer" kein Meisterwerk ist, so dürften doch zumindest junge Zuschauer, insbesondere aber Mädchen bis 16 Jahren, und alle, die schon die Bücher geliebt haben, Gefallen an diesem Abenteuer finden. Und allen Fans sei dann auch gewünscht, dass es auch die nächsten beiden Teile der Trilogie noch in ähnlicher Qualität in die Kinos schaffen. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Mara und der Feuerbringer (Deutschland 2014)"
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