Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Unbearable Weight of Massive Talent |
Genre: | Komödie, Action |
Regie: | Tom Gormican |
Kinostart: | 16.06.2022 |
Produktionsland: | USA 2022 |
Laufzeit: | ca. 107 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/LEONINEStudios |
Er ist Oscar-Gewinner und hat in einigen ganz großen Blockbustern mitgespielt. Doch die Zeiten, in denen Nicolas Cage (Nicolas Cage) ein richtiger Superstar war, sind vorbei. Nach Enttäuschungen und einem peinlichen Auftritt an ihrem Geburtstag will seine Tochter nichts mehr von ihm wissen und auch finanziell sieht es für den Schauspieler alles andere als rosig aus. Um bis zu seinem Comeback, von dem Cage absolut überzeugt ist, über die Runden zu kommen, nimmt er das Angebot des Milliardärs Javier Gutierrez (Pedro Pascal) an, für eine Million Dollar auf einer Geburtstagsparty aufzutreten. Doch der Gig verläuft ganz anders, als geplant. Denn Cage wird von der CIA kontaktiert, da Gutierrez anscheinend ein mächtiger Verbrecher ist, der mit Hilfe des Schauspielers hinter Gitter gebracht werden soll. Richtig brisant wird die Situation aber, als Superfan Gutierrez auch noch Cages Ex-Frau und Tochter einfliegen lässt. Um sie nicht in Gefahr zu bringen, muss Cage all sein Talent aktivieren, damit er ja nicht auffliegt. Doch das dürfte für einen Nicolas Cage eigentlich kein Problem sein…
Mit "Massive Talent" meldet sich Nicolas Cage, der in den vergangenen Jahren vornehmlich in kleineren B-Movies zu sehen war, herrlich selbstironisch bei einem breiteren Publikum zurück. In der Actionkomödie macht er sich zwar durchaus über sein Image und seine Karriere lustig, macht dabei aber auch deutlich, dass er voll und ganz hinter all seinen Arbeiten steht – sowohl hinter solchen, für die er von der Kritik hochgelobt wurde (wie zuletzt etwa für "Pig"), als auch hinter den eher trashigen Filmchen, die er gemacht hat, um so manche offene Rechnung bezahlen zu können. Indem er sich hier selbst spielt, macht Cage deutlich, dass er Schauspieler mit Leib und Seele ist – ganz egal, ob seine Filme ein Millionenpublikum erreichen oder nur von ganz hartgesottenen Fans gesehen werden.
Gerade in der ersten Hälfte funktioniert der Film als Komödie hervorragend. Das liegt allerdings nicht nur an Nicolas Cage, der hier sogar an der Seite seines jüngeren Ichs agieren darf, sondern auch an Pedro Pascal, der als Superfan und vermeintlicher Gangsterboss eine wunderbare Performance abliefert. Wenn die Beiden zusammen agieren – Cage als von der Bewunderung geschmeichelter Promi und Pascal als nervöser Fan, der sein Idol abgöttisch bewundert – dann sorgt das für einige der besten und lustigsten Szenen des Films.
In der zweiten Hälfte tritt der Humor dann mehr und mehr in den Hintergrund und das Ganze verwandelt sich in einen ordentlichen, aber auch recht konventionellen Actionfilm, der nur dadurch glänzt, dass er gespickt ist mit Anspielungen an Werke aus dem umfangreichen Repertoire von Nicholas Cage. Doch nach der großartigen ersten Hälfte wirkt das dann doch deutlich schwächer und man wünscht sich, dass das Drehbuch noch ein paar originelle Einfälle parat hält. Dass es dazu nicht kommt, ist zwar schade, schmälert den positiven Gesamteindruck aber nur marginal. Denn alles in allem macht "Massive Talent" einfach Spaß und bietet Nicolas Cage die Plattform, endlich mal wieder die ganze Bandbreite seines Könnens zeigen zu dürfen. Dass er sich dabei selbst so wunderbar hemmungslos auf den Arm nimmt, ist Grund genug, um diesem Film sein verdientes "Absolut sehenswert" zu bescheinigen!
Ein Artikel von Sebastian Betzold