Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Upside |
Genre: | Komödie |
Regie: | Neil Burger |
Kinostart: | 21.02.2019 |
Produktionsland: | USA 2017 |
Laufzeit: | ca. 126 Min |
FSK: | ab 6 Jahren |
Webseite: | www.meinbesterundich-derfilm.de/ |
Der vorbestrafte Dell Scott (Kevin Hart) braucht dringend die Bestätigung, dass er sich um einen Job beworben hat. Sonst gibt es keine finanzielle Unterstützung mehr vom Amt. Als er bei dem querschnittsgelähmten Milliardär Philip Lacasse (Bryan Cranston) als Pfleger vorspricht, macht er das in dem Wissen, sowieso nicht genommen zu werden. Doch seine unkonventionelle Art gefällt Philip. Und gegen den ausdrücklichen Rat seiner Assistentin Yvonne Pendleton (Nicole Kidman) gibt er Dell den Job. Der scheint zu Beginn absolut überfordert mit seinen neuen Aufgaben. Doch nach und nach passiert das Unerwartete: Dell wächst in seinen Job hinein und zwischen den beiden absolut ungleichen Männern entwickelt sich so etwas, wie eine Freundschaft – eine Freundschaft, die das Leben Beider für immer verändern wird…
Die Geschichte kommt Euch bekannt vor? Kein Wunder, denn "Mein Bester und ich" ist das US-Remake des französischen Kinoerfolgs "Ziemlich beste Freunde". Nun könnte man diese Version – übrigens nicht das erste Remake des Stoffes – völlig unnötig sei, nicht zuletzt, da das Original einfach nicht überboten werden kann. Die Aussagen der US-Produzenten, dass sie das Remake gemacht hätten, um tiefer in die Charaktere einzutauchen und ihnen so neue Seiten abgewinnen zu können, ist natürlich absoluter Quatsch. Trotzdem macht der Film zumindest für den amerikanischen Markt Sinn. Denn dort werden fremdsprachige Filme nicht synchronisiert, sondern höchstens untertitelt. Dass so ein Film ein Blockbuster werden kann, ist dadurch nahezu ausgeschlossen.
Die wirklich schöne, auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte für ein Publikum, das mit ihr nicht vertraut ist, neu zu erzählen, ist daher absolut nachvollziehbar. Anders sieht es natürlich hierzulande aus, wo der französische Film über 9 Millionen Zuschauer in die Kinos gelockt hat. So ist es hier nahezu unmöglich, das Remake nicht mit dem Original zu vergleichen. Und da schneiden Bryan Cranston und Kevin Hart einfach nicht gut ab. Ist "Mein Bester und ich" dadurch ein schlechter Film? Nein, absolut nicht. Für Kenner und Fans des Originals ist er lediglich unnötig. Unterhaltsam, witzig und emotional ist aber auch diese Adaption.
Was im direkten Vergleich gelungen ist, ist, dass Dell in der US-Version eine etwas andere Hintergrundstory auf den Leib geschrieben wurde. Diese nimmt zwar ein typisches Hollywood-Ende, dennoch funktioniert sie sehr gut. Auch das Ende, das Philipp spendiert wurde, ist vorhersehbarer Hollywood-Kitsch pur. Doch man kann sich auch hier nicht gegen ein erfreutes Lächeln wehren. Ja, der Humor ist manchmal etwas platt und Kevin Hart verfügt bei weitem nicht über den Charme eines Omar Sy. Doch wer das Original nicht kennt oder sich an der Geschichte einfach nicht satt sehen kann, dem kann auch dieses objektiv betrachtet gelungene Remake durchaus ans Herz gelegt werden: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold