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Mein Leben als Zucchini

Mein Leben als Zucchini

Schweiz/Frankreich 2016 - mit den deutschen Stimmen von Linus Püttmann, Louisa Fuchs, Felix Lange, Helmut Gauß ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Ma vie de courgette
Genre:Kinderfilm, Animation
Regie:Claude Barras
Kinostart:16.02.2017
Produktionsland:Schweiz/Frankreich 2016
Laufzeit:ca. 66 Min
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.zucchini-film.de

Nachdem seine alkoholkranke Mutter bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, kommt der neunjährige Zucchini in das Kinderheim von Madame Papineau. Hier ist er nicht der Einzige, der schon eine schwere Kindheit hinter sich hat. Das macht das Zusammenleben mit den anderen Kindern, wie dem frechen Simon, der stillen Béatrice oder dem verträumten Ahmed nicht immer leicht. Doch die Kinder raufen sich zusammen und schaffen es, sich in dieser schwierigen Zeit gegenseitig zu helfen. Als dann Camille zu ihnen kommt, verliebt sich Zucchini das erste Mal in seinem Leben. Und er ist tatsächlich glücklich – zumindest für einen Moment. Denn Camilles biestige Tante möchte das Pflegegeld einstreichen und das Mädchen zu sich holen. Und das wollen Zucchini und seine neuen Freunde unbedingt verhindern…                                              

"Mein Leben als Zucchini" ist der wohl ungewöhnlichste Animationsfilm der letzten Jahre. Und gleichzeitig auch einer der Besten. Ungewöhnlich ist nicht nur das Aussehen der Figuren, die im Stop-Motion Verfahren zum Leben erweckt werden. Sie sehen nicht gerade hübsch aus, sind völlig überzeichnet und wirken fast schon wie Karikaturen. Und dennoch sind sie die authentischsten Trickfilmcharaktere seit sehr langer Zeit. Ist das Aussehen der Figuren zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig, so vergisst man das doch ganz schnell. Das liegt daran, dass auch die Geschichte sehr ungewöhnlich erzählt wird. Sie ist überraschend düster und von einer Ehrlichkeit, die man im Kinderfilm ansonsten nur selten antrifft.

Dem Team um Regisseur Claude Barras ist dabei ein echtes Kunststück gelungen: obwohl sehr viele schreckliche Themen wie Flucht aus einem Kriegsgebiet, Missbrauch von Kindern oder Alkoholismus anspricht und das Ganze damit beginnt, dass Zucchini ausversehen seine Mutter tötet, ist das Ganze keine deprimierende Kost. Der Film traut seinen jungen Zuschauern zu, dass sie Mitgefühl mit den Kindern aufbringen, sie aber nicht bemitleiden und dadurch emotional überfordert werden. Vielmehr lernen sie, was für ein wichtiges Band die Freundschaft sein kann und dass es auch in dunklen Stunden immer einen Hoffnungsschimmer gibt.

"Mein Leben als Zucchini" – völlig zurecht für den Oscar nominiert – ist ein auf seine düstere Art wundervoller Film über Kinder, die mit den Schattenseiten des Lebens konfrontiert werden und sich dennoch ein Stück vom verdienten Glück abholen. Ein Film, der sich jenseits aller Klischees abspielt und trotz schwerer Themen eine ungeheure Leichtigkeit und viel verspielten Humor besitzt. Kurzum: Ein kleines Meisterwerk! Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Mein Leben als Zucchini (Schweiz/Frankreich 2016)"
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