Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Genre: | TV-Serie, Komödie |
Regie: | Felix Stienz |
Verkaufsstart: | 12.05.2020 |
Produktionsland: | Deutschland 2020 |
Laufzeit: | ca. 200 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Anzahl der Disc: | 2 |
Sprachen: | Deutsch (Dolby Digital 2.0) |
Untertitel: | Keine |
Bildformat: | 16:9 |
Extras: | Bonus-Clips |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Eye see Movies |
Inhalt: Anne (Annette Frier) und Erik Merz (Christoph Maria Herbst) haben sich wieder zusammengerauft. Ein Ehevertrag soll Streitigkeiten wie in der Vergangenheit verhindern. Doch kaum stellt sich zwischen den Eheleuten ein Hauch von Harmonie ein, steht die nächste Ehekrise vor der Tür: Während Erik sich in der gemeinsamen Firma gegen die Übernahme durch die Finnen zur Wehr setzen muss, schlittert Anne in eine handfeste Midlifecrisis. Als dann noch Eriks Eltern durch eine unerwartete Pleite bei dem Paar einziehen, reicht es Anne. Sie zieht aus und will nun endlich ihr Leben genießen. Leidtragender der daraus resultierenden Konflikte ist mal wieder Sohn Leon (Philip Noah Schwarz), der nun selber sein Leben in die Hand nimmt…
"Merz gegen Merz" gelingt es sehr gut, in der zweiten Staffel nicht einfach die gleiche Geschichte noch einmal zu erzählen, sondern die Eheprobleme zwischen Anne und Erik in eine neue Richtung zu lenken. Die Serie von "Stromberg"-Mastermind Ralf Husmann lebt von wunderbar bissigen Dialogen (gleich die ersten Minuten der ersten Episode sind dafür ein perfektes Beispiel) und von dem perfekten Zusammenspiel von Christoph Maria Herbst und Annette Frier. Die beiden werfen sich die komödiantischen Bälle perfekt zu und man nimmt ihnen sowohl die spürbare Zuneigung, als auch den latenten hass aufeinander wirklich ab.
Eine weitere Stärke der Serie ist, dass sie trotz einer gewissen Überzeichnung sehr lebensnah wirkt. Und daher bleibt einem so manches Mal das Lachen auch wirklich im Halse stecken. Man wünscht den Beiden, dass sie ihre Ehe wieder in den Griff bekommen – für sich selbst und auch für ihren Sohn – und zusammen glücklich werden, muss aber mitansehen, wie sie immer wieder dumme Fehler machen, sich zum teil auch von anderen Menschen manipulieren lassen und damit immer tiefer in die private wie berufliche Krise schlittern. Dass ist irgendwie deprimierend – aber eben auch richtig witzig.
Zugegeben, einige Handlungsstränge wirken arg konstruiert, doch das reißen die Dialoge und vor allem das tolle Ensemble locker wieder raus. Zum Ende hin droht das Ganze ein klein wenig zu sehr im kompletten Chaos zu versinken, aber das kann dann hoffentlich eine dritte Staffel (die es nach diesem Finale auf jeden Fall geben muss, alles andere wäre einfach nur grausam) wieder ein wenig entwirren. Ganz klar: Wer die erste Staffel mochte und dem Dreamteam Herbst/Frier erneut beim Rosenkrieg zuschauen möchte, der sollte sich diese zweite Staffel von "Merz gegen Merz" nicht entgehen lassen. Absolut sehenswert!
Bild + Ton: Da uns zum Test nur ein Stream vorlag, kann über die finale Bild- und Tonqualität der Serie an dieser Stelle keine Wertung abgegeben werden.
Extras: Als Bonus gibt es zehn Bonus-Clips mit einer Laufzeit von knapp zehn Minuten.
Fazit: "Merz gegen Merz" kann auch in der zweiten Staffel noch sehr gut unterhalten, auch wenn einige Handlungsstränge ein klein wenig bemüht wirken. Die Serie lebt von der großartigen Chemie zwischen Christoph Maria Herbst und Annette Frier, die sich hier wieder gekonnt die Bälle zuspielen. Das ist mal witzig, mal so lebensnah, dass einem das Lachen auch schon mal im Halse steckenbleibt. Ein wirklich sehenswerter Rosenkrieg, der auf DVD mit zehn Bonus-Clips als Extra erschienen ist. Absolut empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold