Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Originaltitel: | Un peu, beaucoup, aveuglement |
Genre: | Komödie, Romantik |
Regie: | Clovis Cornillac |
Verkaufsstart: | 10.02.2017 |
Produktionsland: | Frankreich 2015 |
Laufzeit: | ca. 91 Min |
FSK: | ab 6 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch, Französisch (DTS-HD Master Audio 5.1) |
Untertitel: | Deutsch |
Bildformat: | 16:9 (2.35:1) 1080x24p / AVC |
Extras: | Trailer |
Regionalcode: | B |
Label: | Pandastorm Pictures |
Film: Ein junger Erfinder (Clovis Cornillac) liebt die Stille und Einsamkeit und hasst dafür andere Menschen. Bislang ist es ihm noch immer gelungen, jeden potentiellen Nachbarn in der sehr hellhörigen Wohnung nebenan wieder zu vertreiben. Aber an der neuen Bewohnerin, einer jungen Pianistin (Mélanie Bernier) beißt er sich die Zähne aus. Da hilft nur, die schweren Geschütze auszufahren. Doch gerade, als die Beiden sich beinahe gegenseitig in den Wahnsinn getrieben haben, merken sie, dass sie sich nicht wirklich unsympathisch sind. Und langsam entwickelt sich durch die Wand eine zarte Freundschaft, aus der tatsächlich Liebe werden könnte. Da stellt sich nur die Frage: ist die Wand zwischen ihnen ein Hindernis oder beschützt sie die Beiden vor der Realität?
"Mit dem Herz durch die Wand" erfindet das Rad freilich nicht neu. Auch ist es nicht die erste Romanze, bei der sich die Liebenden die meiste Zeit des Films über nicht zu Gesicht bekommen. Dennoch ist Regisseur und Hauptdarsteller Clovis Cornillac eine sehr charmante romantische Komödie gelungen, die neben einigen Klischees durchaus auch ein paar angenehm originelle Einfälle zu bieten hat. Die Art und Weise, auf die sich die beiden Nachbarn gegenseitig in den Wahnsinn zu treiben versuchen, ist ebenso amüsant, wie das "gemeinsame" Kochen beim ersten Date. Es sind solche Momente, in denen der Film seine Stärken voll ausspielen kann und seinem Publikum herrlich leichte Komödienkost der typisch französischen Art bietet.
Es gibt allerdings auch einige Szenen, die etwas zu hysterisch oder zu platt wirken. Sie trüben den Spaß ein wenig, was am Ende allerdings nur sehr marginal zu Buche schlägt. Die lockere Inszenierung, die mit all ihren Macken dennoch sehr liebenswerten Figuren und eine gehörige Portion Herz trösten über die meisten Schwächen hinweg. Das macht die Romanze natürlich noch lange nicht zu einem Meisterwerk. Dafür ist das Ganze einfach zu banal. Das mag jetzt sehr negativ klingen. Doch Cornillac scheint selber zu wissen, dass er kein hochgeistiges Kunstkino geschaffen hat, sondern einfach nur leichte Unterhaltungskost. Und da seine Inszenierung nie versucht, mehr zu sein, als sie eigentlich ist, sei banal hier auch in einem eher positiven Sinne zu verstehen.
"Mit dem Herz durch die Wand" ist perfekte Kost, um das Hirn abzuschalten und sich einfach nur nett berieseln zu lassen und dabei auch noch was fürs Herz geboten zu bekommen. Ein Film für ein amüsiertes Dauerlächeln, das insbesondere Liebhabern von leichten französischen Romanzen auch noch eine Weile nach dem Abspann erhalten bleiben dürfte. Und dafür gibt es dann trotz einiger Schwächen und fehlendem Tiefgang ein ganz klares: Sehenswert!
Bild + Ton: Das Bild der Blu-ray gefällt mit einer hohen Bildschärfe, einer angenehm warmen Farbgebung, sowie ordentlich abgestimmten Kontrasten. Der Ton bleibt genrebedingt eher zurückhaltend. Doch gerade dann, wenn sich die beiden Nachbarn gegenseitig mit allerlei Lärmbelästigungen auf die Nerven gehen, sorgt der stimmige DTS-HD Master Audio 5.1 Mix auch für eine gute Auslastung der Surround-Kanäle. Gut!
Extras: Bis auf den Trailer gibt es leider kein Zusatzmaterial auf der Disc. Schade!
Fazit: "Mit dem Herz durch die Wand" ist keine besonders tiefgründige, dafür aber eine wirklich nette und lustige Romantikkomödie, die zwar stellenweise etwas platt ausgefallen ist, dieses Manko aber mit viel Charme und originellem Witz wieder wettmachen kann. Die Blu-ray präsentiert das charmante Treiben in stimmiger Bild- und Tonqualität. Einzig auf Bonusmaterial muss der Zuschauer hier leider verzichten. Insgesamt gibt es dafür ein klares: Empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold