Originaltitel: | Now is good |
Genre: | Drama |
Regie: | Ol Parker |
Verkaufsstart: | 19.04.2013 |
Produktionsland: | Großbritannien 2011 |
Laufzeit: | ca. 99 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch, Englisch |
Bildformat: | 16:9 (2.25:1) |
Extras: | Unveröffentlichte Szenen, Interviews, B-Roll |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Universum Film |
Inhalt: Pickel, Schulstress, Liebeskummer – all das sind ganz normale Teenagerprobleme, von denen die 16jährige Tessa (Dakota Fanning) nur träumen kann. Wie gerne würde sie sich mit solchen Sorgen herumschlagen. Aber Tessas Probleme sind sehr viel schlimmer. Denn das Mädchen hat Leukämie und die Ärzte geben ihr nur noch wenige Monate zu leben. Eine viel zu kurze Zeit, die Tessa nicht im Krankenhaus verbringen möchte. Sie entschließt sich gegen die Behandlung, die ihr Leben zwar ein wenig verlängern, aber nicht wirklich erträglicher machen würde. Stattdessen ist sie fest entschlossen, in der kurzen Zeit, die ihr noch bleibt, so intensiv wie möglich zu leben. Sex haben, Drogen nehmen, einmal richtig berühmt sein, verbotene Dinge tun, all das will Tessa noch erleben, bevor sie stirbt. Nur eines steht nicht auf ihrer Liste: sich zu verlieben. Doch ausgerechnet das geschieht, als sie den attraktiven Nachbarsjungen Adam (Jeremy Irvine) kennen lernt…
"Now is good", die Verfilmung des Bestsellers "Bevor ich sterbe" von Jenny Downham, ist ein sensibles und sehr kraftvolles Drama, das einerseits eine zärtliche Coming-of-Age Story erzählt, auf der anderen Seite aber auch schwere Themen wie Tod und das Loslassen eines geliebten Menschen behandelt. Regisseur Ol Parker, der zuletzt das Drehbuch für den Kinohit "Best Exotic Marigold Hotel" geschrieben hatte, vermeidet gekonnt allzu kitschige oder übertrieben sentimentale Momente. Vielmehr lässt er besonders zu Beginn die Zuschauer die Verbitterung und Wut des jungen Mädchens spüren, das sich mit dem Tod konfrontiert sieht, noch bevor sie eigentlich richtig leben durfte. Verzweifelt will sie gegen ihre Krankheit "anleben", selbst wenn die Konsequenz daraus ist, dass sie ihren Vater (Paddy Considine) verletzt.
Sowohl das Vater-Tochter Verhältnis, als auch die aufkeimende Romanze zwischen Tessa und Adam zeichnet Parker auf berührende, auf ihre traurige Art wunderschöne Art nach. Dass er dabei nie in typische Klischees verfällt, die das Cover durchaus befürchten lässt, ist seiner Inszenierung wirklich hoch anzurechnen. So richtet sich der Film nämlich nicht nur an eine eher jugendliche Zielgruppe, die sich auch mal mit etwas anspruchsvollerer Kost auseinandersetzt, sondern auch an erwachsene Zuschauer, die bewegende Dramen schätzen.
Dakota Fanning liefert als sterbender Teenager eine sehr überzeugende und kraftvolle Darstellung ab, die in den entscheidenden Momenten auf ein zu übertriebenes Spiel verzichtet und sich eher durch Zurückhaltung auszeichnet. Aber auch Paddy Considine, Jeremy Irvine ("Gefährten") und Kaya Scodelario als Tessas beste Freundin Zoe liefern sehr gute und für die Geschichte stimmige Leistungen ab.
Zwar ist der Film nicht ganz frei von kleineren Längen und anderen Schwächen. So ist etwa die Figur von Tessas völlig überforderter und in ihrem Leben kaum präsenter Mutter (Olivia Williams) etwas zu viel des Guten. Hier wäre etwas weniger an Drama sicherlich mehr gewesen. Doch abgesehen von solch minimalen Schwächen ist "Now is good" wirklich ein sehr guter Film geworden, der einem schon nach wenigen Minuten einen dicken Kloß in den Hals schiebt und bei dem sich Tränen nur sehr schwer vermeiden lassen. Daher beim Ansehen unbedingt Taschentücher bereithalten – gerade sensiblere Seelen werden diese garantiert brauchen. Absolut sehenswert!
Bild + Ton: Da zum Test nur ein datenreduziertes Pressemuster zur Verfügung stand, kann über die finale Bild- und Tonqualität an dieser Stelle keine Wertung abgegeben werden.
Extras: Auch das Bonusmaterial konnte auf der Presse-DVD nicht gesichtet werden. Angekündigt sind Interviews, Deleted Scenes und B-Roll Aufnahmen.
Fazit: "Now is good" ist ein sehr bewegendes, toll gespieltes Drama, das sich auf sensible, dabei aber erfrischend Kitsch-freie Art mit Themen wie Tod, erste Liebe oder das Erwachsenwerden beschäftigt. Einige kleine Längen können aufgrund der an sich wirklich berührenden Inszenierung leicht verziehen werden. Wer hochwertige Coming-of-Age Dramen schätzt, sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen – aber unbedingt eine große Packung Taschentücher in Griffweite haben, denn Tränen lassen sich hier nur sehr schwer zurückhalten. Empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold