Olaf Schubert – So! Live - DVD

Film: Olaf Schubert, der lustigste Pullunder der deutschen Comedy-Szene und selbsternannter Weltverbesserer, ist wieder da! Mit seinem neuen Programm "So" nimmt sich der Betroffenheits-Lyriker und Bundes-Olaf dieses Mal so wichtige Themen wie Ernährung ("Der Monolog von Bockwurst auf Pappe mit einem Selbstgespräch von Senf ist für die Meisten tägliches Brot") vor, wobei er mit seinem Lied "Der Apfel" den wichtigen Apell "Esst mehr Obst" ins Publikum schleudert. Er nimmt die Krise in Griechenland genauer unter die Lupe und kommt dabei zu dem revolutionären Schluss, dass es an den Armen ist, noch mehr zu sparen. Die Begründung ist von entwaffnender Logik und schenkt dem Publikum nicht nur eine wichtige Erkenntnis, sondern auch noch einen herzhaften Lacher. Das ist mal ökonomisch gut durchdachte Comedy!

Auch für die Diskussion um die Frauenquote hält Schubert eine Lösung parat. Emanzipation, exzessive Computernutzung und die Wirkung von weiblichen Reizen auf das männliche Geschlecht stehen ebenfalls noch auf dem Programm. Und wenn es dann auch noch ein Lied darüber gibt, wie man eine richtige Party schmeißt, worin so wichtige Tipps wie die Beschaffung von Konfetti enthalten sind, dann wird klar, dass "So" nicht nur äußerst unterhaltsam ist, sondern das es auch – wie jedes Programm von Olaf Schubert – uns alle, die wir ohne Elan auf unseren Sitzmöbeln herumliegen, wachrütteln kann.

Sicherlich, der Humor von Olaf Schubert ist schon recht speziell. Doch angesichts des wunderbaren Spiels mit der deutschen Sprache kann ihm ein ganz besonderer Stellenwert im Bereich Comedy einfach nicht abgesprochen werden. Wenn er etwa seine Kochkünste damit beschreibt, dass er "unterschiedliche Zutaten ins Joch der Pfanne spannt" und dass er "keine Festmahle, sondern Mahnmale" fabriziert, dann offenbart sich die ganz besondere Qualität des Schubertschen Witzes, der zwar nicht immer gleichermaßen geistreich ist, dessen Wortakrobatik aber immer wieder aufs Neue überrascht und richtig viel Spaß macht.

Wer die bisherigen Programme oder die TV-Sendung von Olaf Schubert mochte und seinen unkonventionellen, schrägen und einzigartigen Stil mag, der sollte sich dieses Programm des Power-Pollunders auf keinen Fall entgehen lassen. Für Fans absolut empfehlenswert! 

Bild + Ton: Das Bild der DVD ist sehr sauber und verfügt über eine ordentliche Gesamtschärfe und eine stimmige Farbgebung. Der Stereo-Ton ist insgesamt eher unspektakulär, lässt aber die Stimmen und die Musik gut verständlich und kraftvoll aus den Boxen klingen. Für eine kleine TV-Show wie diese ist das vollkommen zufriedenstellend. Gut!

Extras: Für Fans hat die DVD noch etliche Zusatz-Schmankerl zu bieten.  Los geht es mit zwei Clips vom Deutschen Comedypreis. Zunächst performt Carolin Kebekus einen Laudatio-Rap für Olaf Schubert (ca. 2:21 Min.), gefolgt von Schuberts Dankesrede (ca. 1:44 Min.). Es folgt noch ein Auftritt bei TV Total (ca. 8:48 Min.), sowie drei Clips, die Schubert für Martin Rütters "Kleine Tierschau" aufgenommen hat (insg. ca. 13 Min.). Als besonderen Bonus bietet die DVD noch längere Outtakes aus OlafTV (ca. 32:52 Min.), sowie einen Blick in Berts Bauchladen (ca. 7 Min.). Abschließend sind auch noch zwei DVD-Trailer im Zusatzpaket enthalten. Gut!

Fazit: "So" ist typisch Olaf Schubert: schräg, unkonventionell und meistens richtig lustig. Schuberts sehr spezieller Stil, die kleinen und großen Dinge unseres Alltags alleine durch das Spiel mit der Sprache in einem ganz neuen Licht erscheinen zu lassen, macht seinen Humor so besonders und einzigartig. Das mag vielleicht nicht Jedem gefallen, doch dass er im deutschen Comedy-Zirkus eine ganz besondere Stellung einnimmt, das kann ihm Keiner absprechen. Das aktuelle Programm ist erneut eine amüsante Mischung aus Alltagsbeobachtungen, hilfreichen Ratschlägen zur Verbesserung dieser Welt und aus bedeutungsschwangerem Liedgut. Die DVD hat neben dem Live-Programm auch noch knapp eine Stunde an Extras zu bieten und ist daher für Fans des lyrischsten Pullunders der Republik ein absolutes Muss! Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold