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On the Milky Road

On the Milky Road

Serbien/USA/Großbritannien 2016 - mit Emir Kusturica, Monica Bellucci, Sloboda Micalovic, Predrag Manojlovic ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:On the Milky Road
Genre:Drama, Komödie, Kriegsfilm, Romantik
Regie:Emir Kusturica
Kinostart:07.09.2017
Produktionsland:Serbien/USA/Großbritannien 2016
Laufzeit:ca. 125 Min
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.facebook.com/OnTheMilkyRoad.DerF

Im Bürgerkrieg des ehemaligen Jugoslawiens reitet der Milchmann Kosta (Emir Kusturica) Tag für Tag an der Frontlinie entlang, um völlig unbeeindruckt vom Kugelhagel, der ihm um die Ohren fliegt, seine Milch auszuliefern. Für die schöne Milena (Sloboda Micalovic) ist Kosta der perfekte Ehemann – und sobald ihr Bruder Zaga (Predrag Manojlovic) aus dem Krieg zurückgekehrt ist, will sie Nägel mit Köpfen machen. Das Ganze soll gleich eine Doppelhochzeit werden, denn Zaga soll eine geheimnisvolle Italienerin (Monica Bellucci) heiraten, die sich bei Milena und ihrer Mutter versteckt. Zu dumm nur, dass sich Kosta in die Braut von Zaga verliebt und auch diese großes Interesse an dem Milchmann zu haben scheint. Doch als der mächtige Ex-Geliebte der Italienerin herausfindet, wo sie sich versteckt, sind die heimlichen Gefühle zwischen ihr und Kosta das geringste Problem…

"On the Milky Road" von Emir Kusturica ist ein schwieriger Film. Abgesehen von seiner politischen Einstellung, die es schwer macht, diesen Film losgelöst davon zu betrachten, stößt eine andere Tatsache sehr sauer auf. So herrscht in vielen Szenen ein humorvoller, stellenweise sogar überdreht alberner Ton vor. Dieser wird dann plötzlich von einer unglaublichen Grausamkeit abgelöst, die realistisch sein mag, die aber im Kontext der Inszenierung komplett deplatziert wirkt, zumal kurz danach wieder ruhigere, märchenhafte oder eben humorvolle Töne angeschlagen werden.

Auf einer rein visuellen Ebene ist der Film faszinierend. Keine Frage, Kusturica hat einige ganz wundervolle Momente geschaffen, die für sich genommen ganz großes Kino bieten. Aber auch hier will das Zusammenspiel aus Bildern, Geschichte und dem drastisch wechselndem Ton nie richtig funktionieren. Natürlich ließe sich in viele der Bilder unheimlich viel hineininterpretieren. Aber genau da liegt das Problem. Denn fängt man damit an, dann muss man auch Kusturicas nationalistische Gesinnung und seine Unterstützung des  mutmaßlichen Kriegsverbrecher Radovan Karadžić mit in die Interpretation einfließen lassen. Und dann stoßen einige Aspekte der Geschichte doch ein wenig sauer auf.

Trennt man den Künstler aber von der politischen Person, dann kommen eben die nicht so recht harmonisierenden Aspekte zum Tragen. Wie man es dreht und wendet, so ist und bleibt es schwierig, eine klare Position zu diesem Film zu beziehen. Liebhaber von visuell verspielter Arthaus-Kost, die gerne mal überdreht und dann wieder ungeheuer brutal sein darf, werden "On the Milky Road" aber bestimmt genügend positive Seiten abgewinnen, um diesem Film ein "Sehenswert" attestieren zu können.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "On the Milky Road (Serbien/USA/Großbritannien 2016)"
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