Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Secret Life of Pets 2 |
Genre: | Kinderfilm, Animation, Komödie |
Regie: | Chris Renaud, Jonathan del Val |
Kinostart: | 27.06.2019 |
Produktionsland: | USA 2019 |
Laufzeit: | ca. 86 Min. |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/pets.film.DE/ |
Die tierischen Helden aus "Pets" sind wieder da! Nachdem Terrier Max im ersten Film Konkurrenz in Form des wuscheligen Duke bekommen hatte, müssen sich die Beiden nun mit einem ganz neuen Mitbewohner herumschlagen: einem Baby! Doch die Hunde schließen den kleinen Jungen schnell ins Herz, auch wenn Max in der Großstadt überall tödliche Gefahren für das Baby lauern sieht. Doch ein gemeinsamer Ausflug aufs Land wird seine Sicht der Dinge nachhaltig ändern. Zur gleichen Zeit stürzen sich Kaninchen Snowball und die anderen Tiere in ein turbulentes Abenteuer, bei dem es um ein verlorenes Quietschebienchen, einen bösen Zirkusdirektor und einen Tiger in Not geht…
Die Probleme, die ich mit dem ersten Teil hatte, sind auch bei "Pets 2" wieder allzu offensichtlich. Es gibt erneut einige ganz wunderbare Szenen, in denen man das Gefühl hat, dass die Macher die Eigenarten ihrer Haustiere sehr gut beobachtet und auf äußerst amüsante Art auf die Leinwand gebracht haben. Das sind Momente, die zwar leicht überzeichnet sind, aber dennoch voll aus dem Leben gegriffen scheinen. Wenn Max etwa zum Tierarzt gebracht wird, sind hier bei den Tieren, die ihm dort begegnen, Verhaltensweisen erkennbar, die wohl schon Jeder einmal im Wartezimmer einer Tierarztpraxis beobachtet hat. Ganz klar: Wenn der Film zeigt, was Tiere so machen, wenn die Besitzer aus dem Haus sind oder ganz besondere Eigenarten wie den Versuch einer Katze, Frauchen oder Herrchen aufzuwecken, nachzeichnet, macht das Ganze wirklich sehr viel Spaß.
Die Fortsetzung hat tatsächlich noch eine Stärke: Der Handlungsstrang um Max, Duke und ihren Ausflug aufs Land ist sehr viel witziger und stärker als alles, was der erste Film zu bieten hat. Doch leider ist das nicht die einzige Geschichte, die hier erzählt wird. Und damit kommen wir zu den Problemen des Films: Er wirkt nicht wie eine Einheit, sondern wie ein Zusammenschnitt aus mehreren Kurzfilmen. Und von denen funktionieren eben einige besser, als andere. Mag sein, dass Snowball gerade bei Kindern absolut beliebt ist. Aber strenggenommen macht er die schöne Grundidee der Filme auch hier wieder kaputt.
Denn sobald der hyperaktive Hase das Geschehen dominiert, setzen die Macher weniger auf subversiven Humor, sondern schlagen mit der Gag-Keule wild und blind um sich – getreu dem Motto: irgendein Schlag wird schon treffen. Das ist hektisch, völlig überzogen und leider auch nur selten wirklich witzig. Zwar scheinen auch hier immer wieder einige geniale Ideen durch, doch gehen die in dem schrillen Chaos leider viel zu oft unter. Es ist einfach schade, wie viel wunderbares Potential hier für ein paar billige Gags und völlig überzogene Action verschenkt wurde. Und dass Snowball dann am Ende auch noch rappen darf – würg….
Zugegeben, Kinder werden sich daran nicht stören. Und anders, als viele andere Animationsfilme ist "Pets 2" in erster Linie für sehr junge Zuschauer und nicht für deren erwachsene Begleitpersonen gemacht. Sicherlich, gerade in den ersten Minuten gibt es auch für die Eltern was zu lachen. Doch unterm Strich ist das Ganze eben ein Kinderfilm, der viel Potential verschenkt, nur um einige schnelle Lacher zu servieren. Schade eigentlich, denn die Welt von ganz normalen Haustieren birgt so viele großartige Momente, dass es da autofahrende Viecher, ganz schlimme Stereotype wie den russischen Zirkusdirektor und ach so coole Gangsta-Hasen wirklich nicht gebracht hätte. Daher gilt: Für Fans des ersten Teils durchaus sehenswert, ansonsten eher mit Einschränkungen zu genießen!
Ein Artikel von Sebastian Betzold