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Radiance

Radiance

Japan 2017 - mit Tatsuya Fuji, Ayame Misaki, Noémie Nakai, Masatoshi Nagase ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Hikari
Genre:Drama
Regie:Naomi Kawase
Kinostart:14.09.2017
Produktionsland:Japan 2017
Laufzeit:ca. 101 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.radiance-film.de

Misako (Ayame Misaki) liebt das Kino. Sie will ihre Leidenschaft auch den Menschen näherbringen, die Filme nicht sehen, sondern nur hören können. Deshalb schreibt die junge Frau Hörfilmfassungen. Diese werden Sehbehinderten vorgeführt, die ihr dann Feedback geben, was ihnen gefallen hat und was Misako besser machen könnte. Bei einer solchen Vorführung begegnet sie dem Fotografen Nakamori (Tatsuya Fuji), der allmählich sein Augenlicht verliert. Seine harschen Kommentare verletzten Misako. Doch sie wecken auch ihr Interesse an dem Künstler, dessen Bilder in ihr ungeahnte Gefühle und Erinnerungen wach rufen. Zwischen den Beiden entsteht eine zarte Bindung, die Miskao ihre Welt mit ganz neuen Augen sehen lässt. Doch mit neu gefundenem Glück kommt auch neuer Schmerz…

Mit "Radiance" hat die japanische Filmemacherin Naomi Kawase nach "Kirschblüten und rote Bohnen" erneut ein stilles Drama über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen zwei ungleichen Menschen inszeniert. Und wieder eröffnet diese Freundschaft den Protagonisten eine neue Sicht auf ihr Leben. Gelingt dies in "Kirschblüten und rote Bohnen" über das Schmecken und die Freude am Kochen, so geht es in "Radiance" um das Sehen und um die Schönheit von Bildern. Für Misako hat das Ansehen von Filmen etwas Sinnliches, was sie auch in ihren Hörfilmfassungen vermitteln möchte.

Für Nakamori waren Bilder immer sein Lebensinhalt, doch den droht er jetzt für immer zu verlieren. Durch Misako lernt er, besser mit seiner Verbitterung und seiner Verzweiflung umzugehen, während sie durch ihn, der sein Augenlicht verliert, die Welt intensiver zu sehen beginnt. So eine Geschichte steckt natürlich voller Poesie und auch voller intensiver Bilder. Die Unterhaltungen zwischen Misako und dem Testpublikum, aber auch die stillen Augenblicke zwischen ihr und Nakamori gehören zu den besten Momenten eines Dramas, das sich streckenweise etwas zu sehr in Langsamkeit verliert.

Man muss sich auf den getragenen Erzählfluss und die mitunter etwas anstrengende Kameraarbeit – die aber durchaus ihren Sinn hat – einlassen können, um die Schönheit der Geschichte auch wirklich genießen zu können. Naomi Kawase ist ein sehr berührender Film gelungen, der nicht nur die Kraft von Bildern preist, sondern auch zeigt, welchen enormen Einfluss Menschen aufeinander haben können und wie wichtig Freundschaft ist – ganz gleich, ob sie rein platonisch ist, oder sich zu einer Romanze entwickelt. Ein ruhiger, zärtlicher Film, der allen Liebhabern von einfühlsamer Arthauskost wärmstens empfohlen werden kann. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Radiance (Japan 2017)"
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