Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Raya and the last Dragon |
Genre: | Abenteuer, Animation, Fantasy, Kinderfilm |
Regie: | Don Hall, Carlos López Estrada |
Kinostart: | 05.03.2021 |
Produktionsland: | USA 2020 |
Laufzeit: | ca. 114 Min |
FSK: | ab 6 Jahren |
Webseite: | disney.de/filme/raya-und-der-letzte- |
Es ist eine große Aufgabe, die der kleinen Raya zuteil geworden ist. Gemeinsam mit ihrem Vater muss sie einen geheimnisvollen Diamanten beschützen, in dem die Magie des letzten Drachen gebündelt ist. Vor 500 Jahren lebten im Reich Kumandra noch Menschen und Drachen friedlich zusammen. Doch dann kamen finsteren Druun, die viele Menschen und fast alle Drachen in Stein verwandelt haben, bevor sich Sisu, der letzte Drache, opferte, indem sie die Druun mit der gesammelten Drachen-Magie vertreiben konnte. Dieses Ereignis hätte die Menschen von Kumandra eigentlich zusammenschweißen sollen, doch das Gegenteil ist geschehen. Das Reich hat sich in verfeindete Gebiete geteilt. Jetzt, nach 5 Jahrhunderten, scheint der Konflikt seinen Höhepunkt erreicht zu haben, als der Versuch eines Friedensvertrags in der Zerstörung des Diamanten und der Rückkehr der Druun gipfelt. Raya will das ungeschehen machen. Sie glaubt fest daran, dass Sisu irgendwo noch lebt. Sie macht sich auf die langjährige Suche nach dem letzten Drachen, um gemeinsam mit Sisu die einzelnen Teile des Diamanten aufzuspüren, um so die Druun endgültig zu vernichten…
"Raya und der letzte Drache" ist endlich mal wieder ein Disney-Film, der keine Fortsetzung oder ein Remake ist. Und erstmals seit "Mulan" und "Baymax" steht eine asiatische Hauptfigur im Zentrum einer Geschichte, die von den Kulturen und Einwohnern Südostasiens inspiriert wurde. Sie entführt die Zuschauer in eine Welt aus Magie, Fabelwesen und faszinierender Landschaften. Keine Frage: Dieser Film gehört eigentlich auf die große Leinwand. Dass ihm dies verwehrt bleibt, ist wirklich schade, denn das Animationsteam um das Regie-Duo Don Hall und Carlos López Estrada hat hier wirklich einige wundervolle Bilder gezaubert, in denen sich die spannende, kurzweilige, emotionale und stellenweise auch überraschende Geschichte sehr gut entfalten kann.
Raya ist eine sehr interessante Heldin. Sie ist keine typische Disney-Prinzessin und braucht daher auch keinen starken Prinzen, der ihr rettend zur Seite steht. Was sie braucht sind Freunde – und die findet sie entlang ihres Weges, wobei sich einige dieser Freundschaften eher unerwartet entwickeln (zumindest für Raya, weniger für den Zuschauer). Ungewöhnlich ist auch, dass in dem Film so gut wie gar nicht gesungen wird, was für Disney wirklich eine Seltenheit ist. Es sind aber solche Dinge, durch die "Raya und der letzte Drache" frisch, originell und extrem mitreißend wirkt. Zugegeben, nicht alle Elemente funktionieren gleichermaßen gut (zumindest für mich als erwachsenen Zuschauer). So treffen Raya und Sisu auf ihrer abenteuerlichen Reise zum Beispiel ein Ninja-Baby mit drei Kampf-Affen, was ich persönlich zu überzogen albern fand. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das Baby gerade bei Kindern der Star des Films sein wird. Aber insgesamt ist die Mischung aus interessanten, liebenswerten Figuren, faszinierenden Bildern und spannender Geschichte absolut gelungen.
Hier und da ist der Film ein klein wenig düster, so dass er für Kinder unter 6 Jahren nur bedingt geeignet ist. Ansonsten kann aber mit Fug und Recht behauptet werden, dass Disney mit "Raya und der letzte Drache" mal wieder ein toller, fantasievoller und vor allem originärer Familienfilm gelungen ist, bei dem man lachen, aber auch weinen kann, der spannend erzählt und wunderschön anzusehen ist. Alles in allem also ein klarer Fall von: Absolut sehenswert!
"Raya und der letzte Drache" ist ab sofort exklusiv auf Disney+ mit VIP-Zugang erhältlich. Mit dem VIP-Zugang können Disney+ Abonnenten mit einem aktiven Abo den Film gegen eine einmalige Gebühr von € 21,99 auf Disney+ beliebig oft ansehen – und das auf jeder Plattform, auf der Disney+ verfügbar ist. Kostenfrei für alle Disney+ Abonnenten wird der Film dann ab Juni erhältlich sein.
Ein Artikel von Sebastian Betzold