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Remainder

Remainder

Großbritannien/Deutschland 2015 - mit Tom Sturridge, Cush Jumbo, Ed Speleers, Danny Webb ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Remainder
Genre:Drama, Mystery
Regie:Omer Fast
Kinostart:12.05.2016
Produktionsland:Großbritannien/Deutschland 2015
Laufzeit:ca. 97 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.remainder-derfilm.de

Nach einem Unfall liegt Tom (Tom Sturridge) schwerverletzt im Koma. Als er wieder erwacht, hat er sein Gedächtnis verloren. Er kann sich nicht mehr an seine Freunde, an seine Arbeit und schon gar nicht an die Ereignisse vor dem Unfall erinnern. Von Schmerzen und merkwürdigen Träumen geplagt, kann auch die Abfindung von achteinhalb Millionen Pfund wenig ausrichten, um Toms Leben wieder in die rechte Bahn zu bringen. Er ist sich sicher: wenn er das, was er für Erinnerungen hält, nachstellt, wird er sein Leben wiederbekommen. Und so lässt er mit Hilfe einer Consultingfirma seine Erinnerungen nachstellen und verliert sich dabei immer obsessiver in einer Welt, in der die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit zu verschwimmen scheinen…

Mit "Remainder" liefert der renommierte Videokünstler Omer Fast seinen ersten Spielfilm ab. Dabei scheint er gerade in der zweiten Filmhälfte wie bei seiner Kunst mehr Wert auf visuelle Ästhetik, als auf die Geschichte zu legen. Diese wird immer verworrener und gipfelt in einem "Mindfuck", der zwar einen gewissen Langzeiteffekt hat, der aber wirklich so gar keinen Sinn macht. Das gilt auch für andere Aspekte der Inszenierung, die wirklich nur um ihrer selbst willen, nicht aber für einen Aufbau der Geschichte im klassischen Sinne eingesetzt werden. Das mag faszinierend anzusehen sein und zumindest künstlerisch wertvoll wirken. Aber bei genauerer Überlegung ist es eben keine Kunst, Verwirrung zu stiften, nur um sich vom Mainstream abzuheben.

Nun könnte man natürlich argumentieren, dass sich einem die tiefere Botschaft des Films nur dann erschließt, wenn man sich von den gewohnten Vorstellungen des Geschichtenerzählens löst und das Ganze als großes Kunstwerk ansieht. Wem das nicht gelingt – wie das zugegebenermaßen bei mir der Fall war – der hat den Film einfach nicht verstanden. Das mag sein. Dennoch finde ich, dass ein paar großartige Bilder, eine tief verborgene Symbolik und ein künstlerischer Anspruch noch lange keinen Film machen. Bloß weil sich ein Werk nur einem kleinen, "aufgeschlossenen" Kreis von selbsternannten Cineasten und nicht der breiten Masse erschließt, ist es noch lange kein Meisterstück. Und so großartig der Film auch für solche Zuschauer, die gerade hinter der verworrenen, extrem sperrigen Inszenierung etwas Faszinierendes, Schönes und Einzigartiges entdecken können, sein mag, so muss man auch zugestehen, dass es Viele geben wird, die in dem Ganzen eine sinnfreie und extrem anstrengende Selbstdarstellung eines Künstlers sehen könnten – und das diese Zuschauer nicht zwangsläufig falsch damit liegen.

Um es vielleicht auf einen versöhnlichen Nenner zu bringen: "Remainder" ist ein Film, an dem sich die Geister scheiden werden. Für die einen ist das Kunst, für die anderen eben nicht. Eines ist aber dabei klar: Dieses Verwirrspiel ist visuell wie auch atmosphärisch äußerst faszinierend und lässt sich auch nicht einfach in eine Schublade stecken. Wer es gerne kryptisch und verworren mag und wer generell Kino jenseits der ausgetretenen Pfade schätzt, ist hier genau richtig. Wer aber gerne weiß, worum es bei dem Film, den man sich gerade ansieht, geht, der wird sich eher mit Schrecken an dieses Werk erinnern. Daher gilt auch: Nur mit Einschränkungen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Remainder (Großbritannien/Deutschland 2015)"
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