Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Rememory |
Genre: | Mystery, Drama |
Regie: | Mark Palansky |
Kinostart: | 08.11.2018 |
Produktionsland: | USA 2017 |
Laufzeit: | ca. 111 Min |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | rememory.kinostar.com/ |
Der berühmte Wissenschaftler Gordon Dunn stellt der Öffentlichkeit eine revolutionäre Erfindung vor, mit deren Hilfe menschliche Erinnerungen aufgenommen und wieder abgespielt werden können. Kurz nach der Präsentation wird Dunn tot in seinem Büro aufgefunden. Während die Polizei nur wenigen Spuren nachgehen kann, zieht sich Carolyn (Julia Ormond), die Witwe Dunns, vollkommen aus der Öffentlichkeit zurück. Nur einem mysteriösen Fremden (Peter Dinklage) gelingt es, dass sich die trauernde Carolyn ihm ein wenig öffnet. Was sie nicht ahnt: Der Unbekannte hat sie nur besucht, um die Erfindung ihres Mannes zu stehlen, um damit selbst den Tod von Dunn aufzuklären. Warum, das bleibt sein tragisches Geheimnis…
"Rememory" ist ein interessantes Thriller-Drama. Die Idee, menschliche Erinnerungen aufzuzeichnen, ist wahrlich nicht neu. Das Thema kennt man schon aus Filmen wie "Strange Days" oder aus der Serie "Black Mirror". Doch auch wenn die Geschichte nicht gerade originell ist, so funktioniert ihre Ausgangssituation für einen Schuld-und-Sühne-Thriller doch recht gut. Mit Peter Dinklage, Julia Ormond und dem leider viel zu früh verstorbenen Anton Yelchin in einer seiner letzten Rollen ist der Film auch wirklich gut besetzt.
Das Problem ist vielmehr die über-ambitionierte Inszenierung von Mark Palansky, der die Geschichte langsam, kunst- und geheimnisvoll erzählen möchte. Das erzeugt zwar unbestreitbar eine wirklich einnehmende Atmosphäre. Doch der Geschichte fehlt es leider gänzlich an Tempo und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Handlung auch in deutlich kürzerer Zeit hätte effektiver erzählt werden können. So aber kann Palansky trotz einnehmender Bilder und einer im Kern guten Story nicht verhindern, dass die Zuschauer immer wieder von extremer Langeweile geplagt werden.
"Rememory" ist kein schlechter Film. Das nun wirklich nicht. Aber es ist ein Werk, das viel Potential verschenkt und aus einer spannenden Prämisse nicht mehr macht, als durchschnittliche Unterhaltung auf TV-Niveau. Dafür gibt es dann auch nur ein: (zumindest im Kino) bedingt sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold