Genre: | Drama, Kriegsfilm |
Regie: | Niki Stein |
Verkaufsstart: | 02.11.2012 |
Produktionsland: | Deutschland 2012 |
Laufzeit: | ca. 118 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Keine |
Bildformat: | 16:9 (1.78:1) |
Extras: | Keine |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Universum Film |
Film: Frankreich im März 1944: Feldmarschall Erwin Rommel (Ulrich Tukur) ist fern des Kriegsgebietes in der Heimat stationiert, um am Atlantikwall dafür zu sorgen, dass die Alliierten nicht aus dem Westen in Richtung Deutschland einmarschieren können. Doch Rommel ist überzeugt davon, dass Hitler (Johannes Silberschneider) die Lange an der Westfront verkennt. Vergeblich versucht er immer wieder, um militärische Verstärkung zu bitten, stößt dabei aber selbst nach der Niederlage in der Normandie noch auf taube Ohren. Als er über Stabschef Speidel (Benjamin Sadler) davon erfährt, dass es Pläne zum Sturz des Führers gibt, lehnt der jede Form der Teilnahme an dem Komplott ab, verrät die Verschwörer aber nicht – eine Entscheidung, die ihm bald zum Verhängnis werden wird…
"Rommel" ist ein aufwendig produziertes Historiendrama, das die letzten Monate im Leben des als "Wüstenfuchs" bekannt gewordenen Generalfeldmarschalls Erwin Rommels erzählt. Dabei ist der Film von Niki Stein weder eine umfassende Biografie Rommels, noch eine historisch absolut akkurate Abhandlung der Ereignisse zwischen März und Oktober 1944. Zwar ist das Drama offensichtlich gut recherchiert, dennoch nimmt es sich einige dramaturgische Freiheiten, an denen sich an der Materie Interessierte und Historiker vielleicht stören werden. Für den Unterhaltungswert des Films dagegen sind sie äußerst dienlich, weshalb an ihnen auch nicht zuviel Kritik geübt werden sollte. Denn auf diese Weise schafft es Niki Stein, auf spannende und unterhaltsame Art vielleicht auch bei solchen Zuschauern Interesse für das Thema zu erwecken, die sich bislang kaum oder gar nicht mir dieser schrecklichen Zeit auseinandergesetzt haben.
Handwerklich gesehen bietet "Rommel" TV-Unterhaltung auf hohem Niveau. Der Film ist nicht nur erstklassig besetzt, auch die Kameraarbeit, die Effekte und die Ausstattung haben beinahe schon Kinoklasse. Obwohl es viele lange Dialogszenen gibt, die eher sachlich und sogar ein wenig trocken wirken, bleibt das Geschehen stets spannend, interessant und kurzweilig. Stein vermeidet es zudem sehr gut, Rommel allzu sympathisch darzustellen. Zwar verleiht Ulrich Tukur dem Generalfeldmarschall gerade durch seine Zweifel an Hitlers Entscheidungen und seinem Schweigen, als er von der Verschwörung gegen den Führer erfährt, eine gewisse Menschlichkeit und auch einen nicht zu leugnenden Sympathiewert, doch lässt der Film den Zuschauer auch nie vergessen, dass Rommel ein treuer Gefolgsmann Hitlers war, der an dessen Allmachtsphantasien und Ideale geglaubt und diese mit seinem Gehorsam auch unterstützt hat.
"Rommel" ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich Anspruch und Unterhaltung gut miteinander verbinden lassen und dass TV-Filme aus Deutschland nicht zwangsläufig oberflächlich sein müssen, sondern gute Drehbücher, überzeugende Darsteller und eine dichte, packende Inszenierung auf hohem Niveau bieten können. Wer Filme wie "Der Untergang" schätzt, dem kann auch "Rommel" absolut empfohlen werden. Sehenswert!
Bild + Ton: Das für einen TV-Film recht hohe Budget und der technische Aufwand, der hier betrieben wurde, macht sich auch bei der Bild- und der Tonqualität bemerkbar. Das sehr saubere Bild verfügt über eine gute Schärfe und eine stimmige Farbgebung und ist auch in dunkleren Sequenzen weitgehend frei von Bildrauschen und anderen Störungen. Der Dolby Digital 5.1 Mix lässt nicht nur die Dialoge kraftvoll und gut verständlich erklingen, sondern sorgt auch bei diversen Soundeffekten für gute Bewegung im Surround-Bereich. Gut!
Extras: Begleitendes Zusatzmaterial hat die DVD leider nicht zu bieten.
Fazit: "Rommel" ist ein spannender, aufwendig produzierter Historienfilm, der sich zwar einige dramaturgische Freiheiten nimmt, insgesamt aber gut recherchiert erscheint und trotz langer und eher trockener Dialoge sehr spannend inszeniert ist. Ohne ein gewisses Vorwissen könnte das Ganze allerdings ein wenig verwirrend werden und am Ende einige Fragen offen bleiben, die sich Kenner der Materie allerdings selbst beantworten können. Wer über einige historische Ungenauigkeiten hinwegsehen kann, dem kann dieses spannende Weltkriegsdrama aber auf jeden Fall empfohlen werden!
Ein Artikel von Sebastian Betzold