Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Genre: | Komödie |
Regie: | Rudi Gaul |
Kinostart: | 30.08.2018 |
Produktionsland: | Deutschland 2018 |
Laufzeit: | ca. 109 Min |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/safari.derfilm/ |
Single sein hat seine Vorteile, einen liebenden Menschen an der Seite zu haben, ist am Ende doch viel schöner. Doch gerade in der Großstadt erweist es sich trotz Dating-Portalen, Tinder und Co. als äußerst schwer, den passenden Deckel zum Topf zu finden. Zum Glück gibt es da die neue Safari-App, mit der Fanny (Friederike Kempter) endlich den Mann fürs Leben, der alleinerziehende Life (Sebastian Bezzel) eine Auszeit vom Vatersein, der junge David (Max Mauff) eine Frau, bei der er nicht viel zu früh kommt oder die 48-jährige Mona (Juliane Köhler) endlich wieder einen festen Partner an ihrer Seite finden möchten. Doch egal, ob nun für den schnellen Sex oder für die Liebe fürs Leben – so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, lässt sich die Einsamkeit auch mit der App besiegen. Im Gegenteil – sie bringt noch sehr viel mehr Gefühlschaos ins Leben ihrer User…
Die Idee klingt eigentlich sehr gut: Eine spritzige Ensemble-Komödie über das Liebesleben von Großstädtern in Zeiten von Dating-Apps. Das hätte extrem witzig, bissig und lebensnah werden können. Doch leider ist "Safari: Match me if you can" nichts davon. Der Humor ist erschreckend einfallslos und altbacken. Das wird gerade bei der von Sunny Melles so furchtbar gespielten Frau eines notorischen Fremdgängers deutlich – oder findet wirklich noch irgendjemand einen schrecklichen französischen Klischee-Akzent lustig?
Es gibt einige Momente – zu denen auch der Beginn des Films gehört -, in denen Regisseur Rudi Gaul das Potential, das diese Thematik bietet, beinahe perfekt ausschöpft. Doch wann immer der Film gerade so die Kurve zu bekommen scheint, sorgen der nervige Soundtrack und mit dem Vorschlaghammer servierte Gags dafür, dass der Zuschauer die Hoffnung auf einen vergnüglichen Kinoabend gleich wieder begraben muss. Da kann selbst der an sich immer verlässliche Sebastian Bezzel nicht viel ausrichten.
Ein paar gute, bemühte Darsteller, einige wirklich gute Sprüche und originelle Einfälle reichen nicht aus, wenn der Rest derart schwach ist, wie das hier der Fall ist. Auch die an sich hübsche Idee, alle Handlungsstränge am Ende irgendwie zusammenzuführen, funktioniert nicht, da das nicht besonders einfallsreich, sondern nur chaotisch bewerkstelligt wurde. Wäre "Safari: Match me if you can" tatsächlich eine App, sie würde garantiert ganz schnell wieder gelöscht werden. So gilt beim besten Willen unterm Strich nur ein: Sehr bedingt sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold