Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse

Für Augie (Joey Morgan) gibt es im Leben nur eine Sache, die ihm wirklich große Freude macht: mit seinen besten Freunden Carter (Logan Miller) und Ben (Tye Sheridan) möglichst viele Pfadfinder-Abzeichen zu erlangen. Doch die Beiden haben eigentlich längst schon keine Lust mehr auf Campen, Dosenbohnen und Latrinendienst. Sie wollen lieber auf Partys gehen und Mädchen kennenlernen – was in der Pfadfinderuniform nahezu unmöglich ist. Doch gerade als sich ihnen die Möglichkeit bietet, auf die coolste Party der Stadt zu gehen, bricht in ihrem Kaff eine Zombie-Epidemie aus. Und es dauert nicht lange, bis das Schicksal aller Menschen in der Hand von drei Pfadfindern und der sexy Bardame Denise (Sarah Dumont) liegt, die sich gemeinsam durch eine Stadt voller Untoter und Zombie-Katzen kämpfen müssen… "Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse" ist eine hemmungslos alberne Zombie-Komödie, die schon bei der Eingangssequenz klar macht: wer sich gruseln will, einen anspruchsvollen Horrorfilm erwartet oder infantilen Humor ablehnt, der ist hier garantiert im falschen Film. Denn wo es zu Britney Spears "tanzende" Zombies, Zombie-Katzen, Zombie-Brüste, Zombie-Penisse, schießwütige Bardamen in knappen Outfits und von ihren Hormonen gesteuerte Jungs gibt, da verabschieden sich Anspruch und Niveau schon gerne einmal an der Kinokasse. Wenn sich dann sogar Bambi in ein blutrünstiges Monster verwandelt und für die Zombies generell keine Regeln zu gelten scheinen – mal sind sie schnell, mal langsam, mal grunzen sie nur, mal können sie fast sprechen – dann dürfte auch dem Letzten klar sein: hier geht es einfach nur darum, 90 Minuten lang Spaß zu haben. Der Film eignet sich perfekt für einen feucht-fröhlichen Männerabend. Wenn man ohnehin schon gut drauf ist, dann lacht man auch gerne mal über etwas pubertäre Gags, die vornehmlich auf die unteren Körperregionen abzielen. Dann ärgert man sich auch nicht darüber, dass hier im Rahmen des Genres jede Form der Logik außer Acht gelassen wird und munter mit unzähligen Klischees jongliert wird. Doch hat man sich erst einmal darauf eingelassen, dann bereitet diese Komödie durchaus großes Vergnügen. Regisseur Christopher Landon, der mit "Paranormal Activity: Die Gezeichneten" eher unfreiwillige Komik inszeniert hat, versucht gar nicht erst, echte Spannung aufkommen zu lassen. Er hat einen reinen Party-Film geschaffen, mit Gore, Gags und Sex – nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Die Darsteller kämpfen sich mit offensichtlicher Spielfreude durch das absurde Geschehen, sich nicht daran störend, dass sie nur wandelnde Klischees oder der Stoff für wilde Männerträume sind. Und es ist dieses lockere Spiel, das in Verbindung mit der ungeniert albernen, aber doch irgendwie charmanten Inszenierung den Film so unterhaltsam macht. Sicherlich, "Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse" ist kein besonders intelligenter Film. Einige Gags sind wirklich dämlich und so mancher Effekt äußerst trashig. Doch da hier eben auch aus solchen Schwächen kein Hehl gemacht wird und es zudem viele wirklich witzige, schräge und sogar den einen oder anderen originellen Einfall gibt, fällt das Fazit dann unterm Strich auch absolut positiv aus. Also, zum Schutz vor Zombies und schlechten Gags einfach das Hirn an der Kinokasse abgeben und hemmungslosen Spaß genießen. Denn dann gibt es auch ein klares: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold