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Sie nannten ihn Spencer

Sie nannten ihn Spencer

Deutschland 2017 - mit Bud Spencer, Terence Hill, Riccardo Pizzuti, Mario Pilar, Raner Brandt ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Dokumentarfilm
Regie:Karl-Martin Pold
Kinostart:27.07.2017
Produktionsland:Deutschland 2017
Laufzeit:ca. 122 Min
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.budspencermovie.com/

Carlo Pedersoli aus Neapel war ein echtes Multitalent. Er war Olympiateilnehmer, Jurist, Stuntman, Politiker, Musiker, Erfinder, Modedesigner, Flugunternehmer und Drehbuchautor. Doch den meisten Menschen ist er bis heute als schlagkräftiger Schauspieler Bud Spencer bekannt. Und für Viele ist der 2016 verstorben Meister der Backpfeifen noch immer ein großes Idol. Seine Filme, insbesondere jene, die er an der Seite von Terence Hill gedreht hat, haben im Kino ein Millionenpublikum begeistert und sorgen auch heute noch bei regelmäßigen Ausstrahlungen im Fernsehen für gute Quoten. Trotzdem gab es bislang keinen Dokumentarfilm über diesen Menschen und über das Phänomen Bud Spencer. Das hat Karl-Martin Pold nun mit seiner erstklassig recherchierten Hommage "Sie nannten ihn Spencer" geändert.

Als Rahmen für diesen zum Teil durch Crowdfunding finanzierten Dokumentarfilm dient die Geschichte zweier großer Fans, die sich auf die Suche nach ihrem Idol machen. Da ist Marcus Zölch, der vor Jahren einen schweren Unfall hatte, bei dem er sich sein Genick gebrochen hatte. Durch die Bud Spencer Filme, die er sich in dieser schweren Zeit täglich angesehen hat, hat er neuen Lebensmut gefunden und konnte schon nach etwas mehr als einem Jahr wieder problemlos laufen. Er wird begleitet von Jorgo Papsoglou, der von Geburt an blind ist. Auch Jorgo hat durch die Bud Spencer Filme gelernt, den Hindernissen, die ihm das Leben in den Weg stellt, mit Lachen und einer positiven Einstellung zu begegnen. Man nimmt den Beiden ihre Liebe zu den Filmen ab und durch sie bekommt man auch einen kleinen Einblick in den unglaublichen Fankult um die Figur Bud Spencer.

Die Beiden sind allerdings keine Schauspieler, weshalb viele der offensichtlich gestellten Szenen nicht wirklich überzeugen können. Das hat anfänglich zwar auch einen gewissen Charme, wirkt aber auf Dauer ein klein wenig ermüdend. Doch zum Glück hat Regisseur Pold Thomas Danneberg, den Stamm-Sprecher von Terence Hill, als Off-Sprecher gewinnen können, der herrliche Kommentare abliefern darf, die vom unvergleichbaren Rainer Brandt geschrieben wurde, der auch für die Synchronisation zahlreicher Spencer/Hill-Filme verantwortlich ist. Diese Kommentare helfen dem Film über einige gestelzte Momente und Längen hinweg. Trotzdem hätte hier und da ein etwas strafferer Schnitt dem Ganzen gut getan.

Für Fans ist der Film aber dennoch ein Geschenk. Denn neben zahlreichen Filmausschnitten und seltenen Fotos bietet die Dokumentation auch Interviews mit zahlreichen Wegbegleitern von Bud Spencer, darunter natürlich Terence Hill, Schauspieler Mario Pilar, Drehbuchautor Marco Barboi, Stuntman Ottaviano Dell`Acqua oder Komponist Guido De Angelis (Oliver Onions). Und wer weiß, vielleicht gelingt es den beiden Fans ja am Ende sogar auch, ein wenig Zeit mit ihrem Idol zu verbringen. Dass Bud Spencer die Premiere dieser charmanten Hommage nicht mehr erleben durfte, macht die Produzenten sehr traurig. Dass aber sein Sohn äußerst angetan von diesem Liebesbrief an seinen Vater war, zeigt dem Team um Karl-Martin Pold, dass sie hier den richtigen Ton getroffen haben. Daher gilt: Als Dokumentarfilm nicht ohne Schwächen, als Huldigung eines ganz großen Filmstars aber absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Sie nannten ihn Spencer (Deutschland 2017)"
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