Small Town Killers

Beruflich läuft es bei den beiden Handwerkern Edward (Ulrich Thomsen) und Ib (Nicolas Bro) sehr gut, doch in ihren Ehen ist längst schon die Luft raus. Eine Scheidung würde die Freunde allerdings arm machen, wissen Ingrid (Lene Marie Christensen) und Gritt (Mia Lyhne) von dem Schwarzgeld, dass die Männer in den letzten Jahren angehäuft haben. Da hilft nur eins: Ein russischer Auftragskiller (Marcin Dorocinski) soll die ungeliebten Ehefrauen beseitigen. Zu dumm nur, dass Ingrid und Gritt Wind davon bekommen und ihrerseits eine britische Killerin (Gwen Taylor) engagieren. Da bekommt der Kleinstadtpolizist Heinz (Søren Malling) bald jede Menge zu tun…

Ole Bornedal, Regisseur des Thriller-Klassikers "Nightwatch", liefert mit "Small Town Killers" eine schwarze Komödie der politisch unkorrekteren Sorte ab. Das ist nie besonders subtil oder hintersinnig, dafür aber meist richtig witzig. Die Gags funktionieren dann besonders gut, wenn sie so richtig schön böse sind. Das ist zum Glück gerade in der zweiten Filmhälfte recht häufig der Fall. Aber auch zu Beginn kann diese Ehekrise der blutigen Art alleine schon aufgrund der Darsteller köstlich amüsieren. Nicolas Bro und Ulrich Thomsen stolpern mit herrlich trotteligen Gesichtsausdrücken von einem Fettnäpfchen ins nächste, während Lene Marie Christensen und Mia Lyhne als frustrierte Ehegattinnen zur Höchstform auflaufen.

Sicherlich, das Ganze ist hemmungslos überzogen und stellenweise auch etwas zu albern und chaotisch. Freunde des feingeistigen Humors werden sich damit wohl kaum anfreunden können. Doch wenn sich um die beiden Ehepaare herum die Leichen stapeln und wenn dafür auch noch eine freundliche britische Omi verantwortlich ist, dann ist das schon ein ganz großer Spaß. Ohnehin ist die Figur der britischen Auftragskillerin eine der besten Ideen des Films, die über andere, etwas plattere Gags locker hinwegtröstet.

Auch wenn man hier selten wirklich laut loslacht, so hinterlässt "Small Town Killers" doch schon nach wenigen Augenblicken ein breites Grinsen auf den Gesichtern der Zuschauer, das dann auch bis zum Ende nicht verschwindet. Eine herrlich böse Komödie, die gute Laune macht und die deshalb auch ein klares "Sehenswert" verdient hat!

Ein Artikel von Sebastian Betzold