Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Genre: | Abenteuer, Fantasy, Romantik |
Regie: | Felix Fuchssteiner & Katharina Schöde |
Kinostart: | 07.07.2016 |
Produktionsland: | Deutschland 2016 |
Laufzeit: | ca. 112 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.Smaragdgruen-DerFilm.de |
Eigentlich müsste sich Gwendolyn (Maria Ehrich) voll und ganz darauf konzentrieren, die Pläne des düsteren Grafen von Saint Germain (Peter Simonischek) zu durchkreuzen. Doch sie kann einfach nicht aufhören, an ihre große Liebe Gideon (Jannis Niewöhner) zu denken. Waren seine Gefühle wirklich nur gespielt und ein Mittel zum Zweck, oder liebt er sie vielleicht doch? Noch bevor die romantischen Fronten wieder völlig geklärt sind, müssen sich die Beiden erneut auf spannende Zeitreisen begeben, um die Welt vor den bösen Machenschaften des Grafen zu retten. Dabei erhalten sie in der Vergangenheit auch Hilfe von Gwens Eltern (Josefine Preuß und Florian Bartholomäi), die ihre Tochter auf die finale Konfrontation vorbereiten wollen. Doch was dann geschieht, stellt nicht nur Gwens Fähigkeiten, sondern auch ihre Gefühle auf eine schwere Probe, die ein enormes Opfer von ihr verlangt…
"Smaragdgrün" ist der finale Teil der "Edelstein"-Trilogie nach Motiven der Bestseller von Kerstin Gier. Wie schon beim zweiten Teil führten erneut Felix Fuchssteiner und Katharina Schöde Regie, die zusammen auch das Drehbuch geschrieben haben. Das entfernt sich noch stärker von der Buchvorlage, als dies bei den vorangegangenen Filmen der Fall war. Wahrscheinlich ist dies in der Hoffnung geschehen, der ohnehin etwas langatmigen Geschichte etwas mehr Tempo, Spannung und Romantik zu verleihen. Doch gelungen ist das leider nicht. Denn obwohl Kostüme und Ausstattung wieder überzeugen können, obwohl es einige sehr schöne Drehorte gibt und sich Maria Ehrich erneut als sehr gute Wahl für die Hauptrolle erweist, ist "Smaragdgrün" der mit Abstand schwächste Teil der an sich ordentlich gestarteten Trilogie.
Nicht nur, dass es einige zähe Momente gibt, in denen sich die Geschichte immer wieder im Kreis dreht, ohne wirklich vorangetrieben zu werden. Auch die Spannungsmomente wie der finale Kampf gegen den bösen Grafen sind arg holprig inszeniert. Man hat das Gefühl, als würde der Film krampfhaft versuchen, ein großes Fantasy-Abenteuer zu sein, ohne diesem Ziel auch wirklich nahe kommen zu können. Dafür ist alleine schon sein Ton zu unausgewogen. Auf der einen Seite richtet sich der Film wie schon die Bücher an eine Zielgruppe, die vom Alter der von "Twilight" oder "Panem" entspricht. Auf der anderen Seite gibt es zu viele Gags, die eher für Kinder konzipiert zu sein scheinen. Die Regie scheint sich nicht richtig entscheiden zu können, ob sie einen Kinderfilm oder doch eine Young Adult Fantasy-Romanze inszenieren wollten. Das sorgt für ein unausgewogenes Gesamtbild, wodurch alle anderen Schwächen noch stärker zum Vorschein treten.
Die "Edelstein"-Trilogie mag ohnehin kein Meisterwerk sein – weder als Buch, noch als Film. Dennoch hatten die ersten beiden Teile allen berechtigten Kritikpunkten zum Trotz einen ordentlichen Unterhaltungswert, der noch durch die sympathischen Darsteller gesteigert wurde. Doch auch wenn sich Fans mit Sicherheit auch über dieses Finale freuen und daran Gefallen finden werden, so kann nicht geleugnet werden, dass die Qualitätskurve von Film zu Film abgestiegen ist und hier nun einen Punkt erreicht hat, der den Abschied von Gwen, Gideon und den anderen alles andere als schwer macht. Und daher gilt – auch für treue Fans der Trilogie: Nur bedingt sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold