Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Genre: | Dokumentarfilm |
Regie: | Hannes Michael Schalle |
Verkaufsstart: | 23.11.2020 |
Produktionsland: | Österreich / Deutschland 2020 |
Laufzeit: | ca. 75 Min. |
FSK: | ab 0 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Keine |
Bildformat: | 16:9 |
Extras: | Keine |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Eye See Movies (AV Visionen) |
Film: Auch wenn man es beim Einschalten des Radios in der Vorweihnachtszeit oder beim Gang über den Weihnachtsmarkt glauben möchte, sind nicht "Last Christmas" oder "Die Weihnachtsbäckerei" die bekanntesten Weihnachtslieder. Nein, diese Ehre gebührt wohl zweifelsohne einem Lied, das seit zwei Jahrhunderten auf der ganzen Welt bekannt ist und in unzähligen Versionen veröffentlicht wurde. Die Rede ist natürlich von "Stille Nacht". 1818 von Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr geschrieben, wurde das Lied in über 300 Sprachen und Dialekte übersetzt. Eine ganz besondere Bedeutung soll dem Lied im Ersten Weltkrieg zugekommen sein, als es für einen Tag zum Waffenstillstand zwischen den Deutschen und den Briten sorgte und die vom Krieg zerrüttete Welt für einen kurzen Moment miteinander verband.
Spätestens mit der Interpretation vom amerikanischen Superstar Bing Crosby im Jahr 1934 wurde "Stille Nacht" weltbekannt und wird bis heute regelmäßig von ganz großen Stars wie Mariah Carey, Johnny Cash, Michael Bublé oder Justin Biber neu interpretiert. Der Dokumentarfilm "Stille Nacht – Ein Lied für die Welt" blickt mit Spielszenen, Interviews und weihnachtlichen Impressionen auf die Entstehungs- und Erfolgsgeschichte des Lieds und zeigt auch, welchen Einfluss es bis heute auf die weihnachtliche Musik hat. Man bekommt dabei auch immer wieder verschiedenste Interpretationen von "Stille Nacht" zu hören, aber auch ein paar andere schöne Weihnachtslieder.
Zudem gibt es Interviews etwa mit dem Star-Produzenten und mehrfachen Grammy-Gewinner David Foster, der zusammen mit Michael Bublé eines der erfolgreichsten weihnachtsalben der vergangenen Jahre aufgenommen hat, Sängerin Kelly Clarkson, der bekannte Opernsänger Rolando Villazón oder Sänger Josh Groban. Einziger Kritikpunkt hier ist, dass – anders, als im Trailer - Namenseinblendungen fehlen, die erklären, wer hier gerade sein Statement abgibt. Da hier nicht nur Menschen interviewt werden, die wirklich Jeder kennt, wären entsprechende Einblendungen durchaus hilfreich gewesen. Zwischen den Interviews gibt es wunderschöne Aufnahmen etwa von verschneiten Berglandschaften, vom weihnachtlichen New York, von deutschen Weihnachtsmärkten oder aus dem festliche erleuchteten London. All das hält Schauspieler Peter Simonischek als Erzähler zusammen.
Zugegeben, die Spielszenen sind nicht immer überzeugend – etwa der kurze Beitrag über Bing Crosby. Doch alles in allem ist "Stille Nacht – Ein Lied für die Welt" eine sehr stimmungsvolle und auch interessante Dokumentation, die vor allem eines schafft. Sie verbreitet Weihnachtsstimmung und zeigt, welche Kraft Musik haben kann. Und das ist einfach wunderschön!
Bild + Ton: Die weihnachtliche Stimmung der Dokumentation überträgt sich dank einer warmen Farbgebung auch auf das Heimkino. Die Bildschärfe liegt auf einem guten TV-Niveau, hier und da sind aber auch leichte Unschärfen erkennbar. Der Ton liegt nur in einem deutschsprachigen Dolby Digital 5.1 Mix vor, der zwar nicht unbedingt mit großartiger Räumlichkeit begeistert, der aber seinen Zweck, Interviewsequenzen und die Musik kraftvoll aus den Boxen zu transportieren, absolut erfüllt. Gut!
Extras: Bonusmaterial gibt es leider nicht.
Fazit: "Stille Nacht – Ein Lied für die Welt" ist eine weihnachtliche Dokumentation, die nicht nur die Geschichte des wohl bekanntesten Weihnachtslieds der Welt nachzeichnet, sondern auch verschiedene Interpretationen des Klassikers vorstellt. Ein Film voller weihnachtlicher Bilder und Klänge, der zeigt, wie wichtig Musik insgesamt und eben "Stille Nacht" im speziellen für die Weihnachtszeit ist. Die technische Umsetzung des Films liegt auf gutem Niveau, Zusatzmaterial gibt es allerdings keins – nicht mal den sonst üblichen Trailer. Alles in allem eine schöne Einstimmung auf Weihnachten und daher auch: Empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold