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Suffragette

Suffragette

Großbritannien 2015 - mit Carey Mulligan, Helena Bonham Carter, Brendan Gleeson, Anne-Marie Duff, Meryl Streep ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Suffragette
Genre:Drama
Regie:Sarah Gavron
Kinostart:04.02.2016
Produktionsland:Großbritannien 2015
Laufzeit:ca. 107 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.suffragette-film.de

London im Jahr 1912: Seit sie ein kleines Mädchen ist arbeitet Maud Watts (Carey Mulligan) schon in der Wäscherei von Taylor (Geoff Bell), der gerade seine weiblichen Angestellten ausbeutet, wo es nur geht. Doch nach Feierabend findet Maud immerhin ein kleines Stückchen Glück in ihrer kleinen Wohnung im Londoner East End, wo sie mit ihrem Mann Sonny (Ben Whishaw) und ihrem kleinen Sohn George (Adam Michael Dodd) lebt. In ihrem sonst eher tristen Leben ist dies ein kleiner Funke Hoffnung, den sie auf keinen Fall aufs Spiel setzen möchte. Daher hält sie sich auch bislang aus dem Kampf der Suffragetten um das Wahlrecht für Frauen und gerechtere Bezahlung heraus. Doch irgendwann kann Maud nicht mehr wegschauen. Durch ihre Kollegin Violet (Anne-Marie Duff) wird sie Teil der Gruppe um die kämpferische Apothekerin Edith (Helena Bonham Carter), die ihre Ziele zur Not auch mit Gewalt durchsetzen will. Es sind Ziele, für die Maud sogar bereit ist, ins Gefängnis zu gehen. Doch der Preis, den sie am Ende zahlen muss, ist weitaus höher, als sie gedacht hatte…

Es ist eigentlich verwunderlich, dass es so lange gedauert hat, bis sich ein Film der Suffragetten-Bewegung, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Großbritannien im Zuge des Kampfes um das Frauenwahlrecht entstanden ist, gewidmet hat. Regisseurin Sarah Gavron und ihre Drehbuchautorin Abi Morgan erzählen von diesem dunklen Kapitel der britischen Geschichte aus Sicht einer Frau aus der Arbeiterklasse. Anhand von Maud Watts zeigen sie in "Suffragette" sehr eindringlich, wie wichtig es einerseits für die Frauen war, für ihre Rechte zu kämpfen, was aber andererseits für sie dadurch auf dem Spiel stand. Auch wenn die Figur der Apothekerin Edith – wunderbar gespielt von Helena Bonham Carter – ein extrem interessanter und für die Geschichte wichtiger Charakter ist, so wäre der Film auf der emotionalen Ebene bestimmt nicht so kraftvoll und überzeugend geworden, wäre die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt worden.

Denn durch das, was für Maud auf dem Spiel steht und worum sie am Ende neben ihren Überzeugungen noch kämpfen muss, wird der Geschichte noch eine zusätzliche Emotionalität verliehen, die Gavron mit sehr sensibler Hand umgesetzt hat. Ohnehin ist ihre Inszenierung insgesamt eher zurückhaltend, was zur Folge hat, dass die sehr gezielt eingesetzten drastischen Momente ihre volle Intensität besser entfalten können.

Die Darstellerinnen sind ebenfalls allesamt sehr gut. Carey Mulligans Spiel leidet einzig darunter, dass sie mimisch kaum echte Variationen zeigt. Sie sieht auch in den Momenten, in denen sie sich eigentlich freut, immer so aus, als würde sie gleich anfangen zu weinen. Diesen Blick hat Mulligan auch in anderen Filmen einfach zu oft drauf und das lenkt auf Dauer einfach von ihrer an sich sehr guten Darstellung ab. Von Helena Bonham Carter und Anne-Marie Duff wird sie hier – zumindest was die Mimik angeht - jedenfalls locker an die Wand gespielt.

Doch das ist nur ein kleiner Kritikpunkt an einer ansonsten sehr guten Umsetzung einer mitreißenden und auch sehr wichtigen Geschichte. Es ist ein Film über starke Frauen, die für sehr viel mehr gekämpft haben, als "nur" für das Wahlrecht – und es wird klar, dass dieser Kampf in gewisser Weise noch immer ausgefochten wird. Denn Gerechtigkeit gibt es in zu vielen Bereichen noch immer nicht. Und genau deshalb hat diese Geschichte noch immer eine extrem große Bedeutung, auch wenn sie vor über hundert Jahren spielt. Für Liebhaber mitreißender Dramen und von Geschichten, die auf wahren Begebenheiten basieren, ist dieses Werk absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Suffragette (Großbritannien 2015)"
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