Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Batman |
Genre: | Abenteuer, Action, Drama, Thriller |
Regie: | Matt Reeves |
Kinostart: | 03.03.2022 |
Produktionsland: | USA 2021 |
Laufzeit: | ca. 175 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/WarnerBrosDC |
Der dunkle Ritter ist wieder unterwegs, um für Sicherheit und Gerechtigkeit auf den Straßen von Gotham zu sorgen. Hinter der Maske von Batman steckt natürlich Bruce Wayne, dieses mal dargestellt von Robert Pattinson. Seit zwei Jahren versucht Wayne als maskierter Rächer Verbrechen und Korruption Einhalt zu gebieten, einzig unterstützt von seinem treuen Butler Alfred (Andy Serkis) und dem unerschrockenen Lieutenant James Gordon (Jeffrey Wright). Doch all sein Einsatz scheint kaum Wirkung zu haben, denn Gewalt und Verbrechen scheinen den Alltag in Gotham zu bestimmen. Als ein mysteriöser Killer auftaucht, der es auf hochrangige Mitarbeiter aus Politik und Polizei abgesehen hat, offenbart sich Batman, dass es auf Seiten des Angeblichen Rechts ein dichtes Geflecht aus Korruption und Verrat gibt – und dass der geheimnisvolle Riddler nicht mit dem Töten aufhören wird, bevor Jeder, der daran beteiligt ist, seine gerechte Strafe bekommen hat…
Schon wieder ein neuer Batman? Muss das sein? Nachdem ich "The Batman" gesehen habe, muss ich ganz klar sagen: Unbedingt! Denn dieser Batman ist ganz anders, als die, die wir bisher auf der großen Leinwand zu sehen bekommen haben. Der Film von Matt Reeves geht bewusst völlig andere Wege, als die "Dark Knight"-Trilogie von Christopher Nolan oder die Filme von Zack Snyder mit Ben Affleck in der Rolle des dunklen Ritters. Es ist weniger ein Superheldenfilm als eine klassische Detektivgeschichte, ein Film Noir mit sehr wenig Fantasy-Elementen. Es ist ein sehr düsterer Film, der fast drei Stunden lang packt, fasziniert und richtig spannende Unterhaltung bietet.
Wer da auch etwas Leichtigkeit und Humor erwartet, der ist hier fehl am Platz. Robert Pattinson porträtiert den berühmten Comic-Helden als desillusionierten, vom Leben gezeichneten Rächer, der den Glauben an das Gute im Menschen und vor allem den Glauben an sich selbst verloren zu haben scheint. Mit dem Riddler bekommt er es mit einem Gegenspieler zu tun, der mit einer ungeheuren Grausamkeit offenbart, wie verdorben und korrupt gerade die Menschen sind, denen die Bürgerinnen und Bürger von Gotham eigentlich vertrauen sollten. Um ihm Einhalt zu gebieten, muss Batman in die gefährliche Unterwelt von Gotham eindringen, wo Männer wie Carmine Falcone (großartig: John Turturro) oder Oswald Cobblepot, besser bekannt als der Pinguin (nicht wiederzuerkennen: Colin Farrell) die Strippen ziehen.
Eingetaucht in faszinierende Bilder, eine Atmosphäre, die an David Finchers "Sieben" erinnert und untermalt von einem großartigen Soundtrack aus der Feder von Michael Giacchino hat Matt Reeves hier ein kleines Meisterwerk geschaffen. Er löst bekannte Comic-Figuren aus dem üblichen Superhelden-Umfeld heraus und scheint sie so ganz neu zu erfinden. Der Riddler wird hier zu einem der furchteinflößendsten Killer der jüngeren Filmgeschichte, der Pinguin zu einem vielschichtigen, bedrohlichen Mafiosi und Catwoman zu einer extrem interessanten Figur, über die man gerne noch mehr erfahren würde.
Tiefer ins Detail gehen möchte ich hier nicht, um nicht zu viel über den Film zu verraten. Denn je weniger Ihr über das wisst, was Matt Reeves und sein Team hier geschaffen haben, desto intensiver wird Euer Seherlebnis. Nuur eines soll noch einmal ganz klar hervorgehoben werden. Dies ist keine bunte Popcorn-Unterhaltung, keine spaßige Fantasy-Action wie zuletzt "Spider-Man: No way Home". Dies ist ein extrem dunkler Film – visuell wie auch emotional -, der von einem großartigen Ensemble getragen und handwerklich meisterhaft umgesetzt wurde. Ein wirklich fantastisches Werk, das ein "Absolut sehenswert" in jeder Hinsicht verdient hat!
Ein Artikel von Sebastian Betzold