Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Beach House |
Genre: | Horror, Mystery |
Regie: | Jeffrey A. Brown |
Kinostart: | 22.10.2020 |
Produktionsland: | USA 2019 |
Laufzeit: | ca. 88 Min. |
FSK: | ab 16 Jahren |
Webseite: | www.kochmedia-film.de/kino/details/v |
Eigentlich wollten Emily (Liana Liberato) und ihr Freund Randall (Noah Le Gros) einen Urlaub in romantischer Zweisamkeit verbringen. Das malerische Strandhaus von Randalls Vater ist dafür eigentlich perfekt geeignet. Doch schnell muss das junge Paar feststellen, dass sie nicht die Einzigen sind, die sich das Haus für eine gemeinsame Auszeit ausgesucht haben. Auch die Turners (Jake Weber, Maryann Nagel), Freunde von Randalls Vater, sind hier zu Gast. Immerhin: Die beiden Paare verstehen sich sehr gut und alles deutet daraufhin, dass der Urlaub trotz der ersten Enttäuschung sehr schön wird. Aber der Schein trügt, denn die Turners verhalten sich zunehmend seltsam. Als dann auch noch mysteriöse Kokons am Strand auftauchen, wandelt sich der geplante Traumurlaub langsam aber sicher zu einem handfesten Alptraum…
"The Beach House" beginnt wie ein recht konventioneller Horrorfilm. Doch der Schein trügt. Das Spielfilmdebüt von Regisseur und Drehbuchautor Jeffrey A. Brown wurde inspiriert von persönlichen Erlebnissen, die Brown dann mit seiner Vorliebe für 50er Jahre Horrorfilme kombiniert hat. Herausgekommen ist ein atmosphärischer Alptraum, der fast schon psychedelische Ausmaße annimmt. Der Film spielt dabei sehr viel mehr mit stimmungsvollen Bildern, als mit echten Schockmomenten. Darauf muss man sich ebenso einlassen können, wie auf das eher langsame Erzähltempo. Wem das gelingt, der bekommt hier durchaus effektiven Indie-Horror geboten.
Die passende Location für die Story zu finden war für Brown keine Herausforderung, hat er doch in der Vergangenheit als Location Manager für zahlreiche große Hollywood-Produktionen gearbeitet. Mit dem Ferienhaus des Vaters von Produzent Andrew Corkin in Cape Cod wurde also schnell das passende Haus gefunden. Gedreht wurde außerhalb der Saison, was der an sich malerischen Gegend eine fast schon gespenstische Atmosphäre verleiht. Darin kann sich die Geschichte gut entfalten, auch wenn das Drehbuch hier und da einige Schwachpunkte, wie etwa allzu ausufernde Dialoge, offenbart.
"The Beach House" ist visuell wie dramaturgisch nicht unbedingt leichte Kost. Einige Genre-Fans werden sich mit den langen Dialogen oder den skurrilen Wahnvorstellungen der Protagonisten nur wenig anfreunden können. Wer es aber gerne auch mal etwas ruhiger und unangepasster, dafür aber sehr atmosphärisch mag, dem kann ein Trip in dieses Horror-Strandhaus durchaus empfohlen werden. Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold