Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Beatles: Eight Days A Week – The Touring Years |
Genre: | Dokumentarfilm, Musikfilm |
Regie: | Ron Howard |
Kinostart: | 15.09.2016 |
Produktionsland: | Großbritannien/USA 2016 |
Laufzeit: | ca. 100 Min. |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | www.thebeatleseightdaysaweek.com/de |
Sie waren eines der größten Phänomene der Popgeschichte. Ihre Songs sind unsterblich und die Hysterie, die sie ausgelöst haben, ist bis heute unerreicht. Regisseur Ron Howard hat mit Hilfe von faszinierendem Archivmaterial und zahlreichen Interviews einen großartigen Dokumentarfilm inszeniert, der nicht nur ein Fest für alle Fans der Pilzköpfe geworden ist. Mit "The Beatles: Eight Days A Week – The Touring Years" bietet er auch einer ganz neuen Generation die Möglichkeit, die Beatles kennen und lieben zu lernen. Dabei bietet der Film keinen Einblick in die komplette Bandgeschichte, sondern konzentriert sich auf die Jahre, in denen die Fab Four mit ihren Live-Konzerten die Fans in den Wahnsinn getrieben haben.
Ihre Anfänge, in denen Hamburg eine große Rolle gespielt hat, werden ebenso schnell abgehakt, wie die Ereignisse, die letztendlich zum Ende der Band geführt haben. Für viele Fans ist gerade die späte Phase der Band die aus kreativer Sicht interessantere Zeit. Wer mehr über die Zeit, in der die letzten Alben entstanden sind, in der die Beatles aber kaum noch Konzerte gegeben haben, erfahren möchte, der könnte von dem Film ein klein wenig enttäuscht werden. Wer aber eine Dokumentation vom Höhepunkt der Beatlemania sehen will, der ist hier genau richtig.
Neben einigen Live-Ausschnitten sind es besonders die Archiv-Aufnahmen, die den Film so sehenswert machen. Zu sehen, wie die jungen Beatles während Interviews herumgealbert haben und sich selbst nicht allzu ernst genommen haben, ist überaus unterhaltsam. Gleichzeit wird aber im Verlauf der Dokumentation auch deutlich, welchen Tribut der Erfolg gezollt hat, wie hart das Leben im ständigen Scheinwerferlicht gewesen ist, ständig unterwegs, ohne die Möglichkeit, sich vom dem Trubel zurückzuziehen.
Neben den sehr gut zusammengeschnittenen Archivaufnahmen gibt es auch viele Interviews mit anderen Künstlern wie Elvis Costello, Whoopie Goldberg, Comedian Eddie Izzard oder Regisseur Richard Curtis, die erzählen, welche Bedeutung die Beatles für ihr Leben hatten. Und natürlich erzählen auch Paul McCartney und Ringo Starr in neu aufgenommenen Interviews davon, wie sie die Zeit auf Tour erlebt haben, wie sich der Zusammenhalt innerhalb der Band durch den Erfolg geändert hat und wie sie irgendwann versucht haben, aus allem auszubrechen, indem sie sich musikalisch völlig neu erfunden haben – was wiederum von einigen Fans nicht besonders positiv aufgenommen wurde.
"The Beatles: Eight Days A Week – The Touring Years" ist eine handwerklich wie inhaltlich hervorragende Musik-Doku, an deren Ende sich noch knapp 30 Minuten an Ausschnitten eines Konzerts im New Yorker Shea Stadion anschließen. Diese Sequenzen des legendären Konzerts wurden für die Veröffentlichung digital restauriert und werden im Rahmen der Dokumentation erstmals in neuer Qualität gezeigt. Für Beatles-Fans oder alle, die es noch werden wollen, gibt es da doch gar keine Frage: Unbedingt sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold