Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Equalizer 2 |
Genre: | Action, Thriller |
Regie: | Antoine Fuqua |
Kinostart: | 16.08.2018 |
Produktionsland: | USA 2018 |
Laufzeit: | ca. 121 Min |
FSK: | ab 16 Jahren |
Webseite: | www.theequalizer2.de |
Eigentlich hatte sich Robert McCall (Denzel Washington) zur Ruhe gesetzt. Doch nach den Ereignissen vor ein paar Jahren hat er den Kampf für die Gerechtigkeit wieder aufgenommen. Während er nach außen hin ein ganz beschauliches Leben führt, kämpft er im Geheimen für die Menschen, die sich selbst nicht schützen können. Doch als eine gute Freundin von ihm getötet wird, wird McCall in einen sehr persönlichen Kampf hineingezogen, durch den auch Menschen in Gefahr geraten, die er eigentlich beschützen wollte. Und so muss er sich fragen, wie weit er zu gehen bereit ist, um Gerechtigkeit zu bekommen…
Antoine Fuquas Kino-Remake der 80er Jahre Krimi-Serie "The Equalizer" war 2014 kein überragender, aber mit einem Einspielergebnis von weltweit rund 200 Millionen Dollar durchaus respektabler Erfolg. Besonders Denzel Washington konnte Kritiker wie Zuschauer mit seinen knackigen 60 Jahren als wortkarger Actionheld überzeugen. Vier Jahre später folgt nun die Fortsetzung, in der Washington erneut besonders im Nahkampf mit seinen Gegnern eine spektakuläre Leistung abliefert. Zugegeben, die Story ist zu dünn, um einen zweistündigen Film tragen zu können. Und so kommen gerade im Mittelteil einige sehr deutliche Längen auf. Doch der gelungene Anfang und das grandiose, im wahrsten Sinne des Wortes stürmische Finale machen diese Schwäche locker wieder wett.
Trotzdem hätte Fuqua gut daran getan, gerade in der ersten Hälfte hier und da die Schere anzusetzen. Er öffnet einfach zu viele Handlungsstränge, die für die eigentliche Geschichte wenig von Belang sind und die eher dazu dienen, dem Publikum zu verdeutlichen, was zwar für sich genommen einen hohen Unterhaltungswert hat, aber gerade in der Fortsetzung nicht nötig gewesen wäre. Denn wer Teil 1 gesehen hat, weiß längst, dass McCall für die bösen Jungs ein gnadenloser Gegner, ansonsten aber ein sehr guter Mensch ist. So gibt es etwa einen Handlungsstrang um einen alten Mann, den McCall, der mittlerweile nach außen hin als privater Fahrer arbeitet, immer wieder herumkutschiert. Eine ganz nette Geschichte – für den Film aber komplett unwichtig.
Es lohnt sich aber wirklich, sich durch die etwas zähen Momente durchzukämpfen. Denn der letzte Akt ist schlichtweg großartig. Hier hat Fuqua ganz großes Actionkino inszeniert, das in Sachen Spannung und visuelle Umsetzung der fast schon legendären Baumarktsequenz aus Teil 1 in nichts nachsteht. So ist "The Equalizer 2" unterm Strich eine gelungene Fortsetzung, die zwar ein paar Schwächen aufweist, aber auch eindrucksvoll zeigt, dass Denzel Washington ein überzeugender Actionstar und ein großartiger Schauspieler ist. Und deshalb gibt es auch mit kleinen Abstrichen ein absolut verdientes: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold