Originaltitel: | The first time |
Genre: | Komödie, Romantik |
Regie: | Jonathan Kasdan |
Verkaufsstart: | 12.07.2013 |
Produktionsland: | USA 2012 |
Laufzeit: | ca. 91 Min. |
FSK: | ab 6 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch |
Bildformat: | 16:9 (1.85:1) |
Extras: | Verlängerte Eröffnungssequenz, Trailer |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Capelight Pictures |
Webseite: | www.capelight.de |
Film: Dave (Dylan O`Brien) ist schwer verliebt. Zu dumm nur, dass er für seine Traumfrau Jane (Victoria Justice) nur ein guter Kumpel ist und sie nur Augen für die coolen Jungs auf seiner Schule zu haben scheint. Doch auf einer Party will Dave endlich all seinen Mut zusammen nehmen und Jane seine Gefühle offenbaren. Als er seine leidenschaftliche Liebesansprache übt, wird er von Aubrey (Britt Robertson) überrascht. Die Beiden kommen schnell ins Gespräch, in dessen Verlauf sich zwischen ihnen eine ganz besondere Chemie entwickelt. Daraus könnte etwas ganz Großes und Romantisches entstehen – zu dumm nur, dass Daves Herz ja eigentlich Jane gehört und Aubrey mit dem älteren Ronny (James Frecheville) liiert ist. Von dem fühlt sie sich allerdings längst nicht so gut verstanden, wie von Dave, den sie gerade einmal ein paar Stunden lang kennt. Es beginnt ein turbulentes Wochenende, an dessen Ende entweder das große Glück oder aber das komplette Gefühlschaos herrschen wird…
"The First Time" ist eine wirklich positive Überraschung. Der Vorspann lässt noch einen eher pubertären Party-Film erwarten, der nicht mehr ist, als ein weiterer "American Pie"-Abklatsch. Doch sobald die Kamera die Party verlässt und sich vor das Haus begibt, wo sich der nervöse Dave auf seine Liebeserklärung an Jane vorbereitet, verwandelt sich das Ganze ganz schnell in eine äußerst charmante, gewitzt geschriebene und wirklichkeitsnah wirkende Romantik-Komödie. Regisseur Jonathan Kasdan, der schon als Autor für die wunderbare Serie "Freaks & Geeks" ("Voll daneben voll im Leben") ein sehr gutes Händchen für die Sorgen und Nöte von Teenagern an der Schwelle zum Erwachsenwerden bewiesen hat, hat zwei Hauptfiguren geschaffen, die nicht wie reine Kunstprodukte wirken. Auch wenn ihre Wortgefechte hier und da ein wenig zu clever wirken (was an "Dawson`s Creek" erinnert, eine weitere Serie, für die Kasdan geschrieben hat), erscheinen Dave und Aubrey niemals abgehoben. Damit liefern sie perfekte Identifikationsflächen für das jugendliche Zielpublikum. Aber auch ältere Zuschauer können sich in vielen Momenten in diesen Figuren wiedererkennen, was den Film eben nicht zu einem reinen Teenie-Film, sondern für eine bezaubernde Romanze macht, die sich über alle Generationengrenzen hinwegsetzt.
Auch die Nebenfiguren, ganz besonders Daves Kumpels Simon (Craig Roberts) und Big Corporation (Lamarcus Tinker), sind sehr liebevoll und treffsicher gezeichnet. Zwar sind die Charaktere wie auch die Story insgesamt nicht ganz frei von Klischees, doch werden auch diese derart charmant präsentiert, dass der positive Gesamteindruck der Komödie durch sie nur marginal geschwächt wird. Dennoch ist "The First Time" kein perfekter Film. Gerade bei den langen Dialogszenen zwischen Dave und Aubrey gibt es einige kleine, etwas holprig inszenierte Längen, die das gute Timing, das ansonsten vorherrscht, vermissen lassen. Allerdings passt das auch wiederum zu der Realitätsnähe, die der Film grundsätzlich ausstrahlt. Denn in der Wirklichkeit gibt es beim ersten kennenlernen oder bei ersten körperlichen Annäherungen eben auch unangenehme Längen, Augenblicke, in denen einem die Worte nicht in einem klaren Redefluss über die Lippen kommen oder Momente, in denen man einfach nicht weiß, wie man sich verhalten oder was man sagen soll. Von dieser Warte aus gesehen entpuppen sich die etwas zäheren Momente dann tatsächlich nicht als Schwäche – auch wenn das Tempo durch sie spürbar ausgebremst wird.
Dass der Film nur in seinen besten Momenten wie eine Teenager-Version von "Harry und Sally" anmutet, dieses Niveau allerdings nicht über die gesamte Laufzeit aufrechterhalten kann, ist zwar ein wenig schade. Trotzdem ist "The First Time" unterm Strich eine wirklich schöne, gelungene Teenager-Romanze, die völlig auf den für dieses Genre leider mittlerweile üblichen Toilettenhumor und derbe Sexwitzchen verzichtet und stattdessen auf charmante Figuren und real wirkende Gefühle setzt – ohne dass der Humor zu kurz käme. Ein sehr schöner Film, an dem nicht nur Jugendliche, die es gerne ein klein bisschen anspruchsvoller als "American Pie" mögen, ihren Spaß haben können. Absolut sehenswert!
Bild + Ton: Das Bild der DVD hinterlässt leider keinen durchweg guten Eindruck. Während die helleren Aufnahmen eine gute Bildschärfe und eine stimmige Farbgebung aufweisen, leiden die dunkleren Sequenzen unter mangelhafte Kontrasten und einer insgesamt zu dunklen Abmischung. Der Ton ist auch keine echte Offenbarung, was aber weniger an dem ordentlichen Dolby Digital 5.1 Mix liegt, sondern eher an der Tatsache, dass romantische Teenie-Komödien generell kaum mehr zu bieten haben, als Dialoge und Musik. Da aber gerade die Unterhaltungen zwischen Dave und Aubrey die eigentliche Hauptrolle des Films spielen und diese gut verständlich und kraftvoll abgemischt aus den Boxen erklingen, gibt es hier ein mehr als verdientes: Gut!
Extras: Als Bonus gibt es lediglich eine leicht erweiterte Version der Eröffnungssequenz (ca. 13 Min.), sowie den Trailer zum Film.
Fazit: "The First Time" ist eine wunderbar erfrischende Abwechslung im Genre der Teenie-Komödie. Statt auf derben Humor und überzogene Figuren setzt Regisseur Jonathan Kasdan auf clevere Dialoge, lebensnahe Situationen und sehr real wirkende Charaktere, mit denen man sich auch als Erwachsener noch gut identifizieren kann. Eine wirklich charmante Romanze, die nicht nur jungen Zuschauern, die gerade ihre erste Liebe durchleben, wärmstens ans Herz gelegt werden kann. Absolut empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold