Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Originaltitel: | Le dernier voyage |
Genre: | Sci-Fi, Mystery, Drama |
Regie: | Romain Quirot |
Verkaufsstart: | 30.09.2021 |
Produktionsland: | Frankreich 2020 |
Laufzeit: | ca. 83 Min. |
FSK: | ab 16 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch, Französisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch |
Bildformat: | 16:9 (2.38:1) |
Extras: | Interviews |
Regionalcode: | 2 |
Label: | EuroVideo |
Film: In einer nicht allzu fernen Zukunft, in der die Ressourcen der Erde aufgebraucht sind, taucht plötzlich ein mysteriöser Planet über der Erde auf – der rote Mond! Er bietet den Menschen neue Ressourcen, das sogenannte Lumina. Doch dann ändert der Planet plötzlich seine Laufbahn und steuert direkt auf die Erde zu. Es bleiben nur wenige Tage bis zum endgültigen Weltuntergang. Es gibt nur einen Astronauten, der das abwenden könnte, doch der ist spurlos verschwunden. Paul W.R. (Hugo Becker) reist, getrieben durch eine Vision zur Rettung der Welt, durch das karge Land. Unterstützung erhält er dabei von dem Teenager-Mädchen Elma (Lya Oussadit-Lessert), während sein Vater (Jean Reno) alles daran setzt, dass Paul die Mission doch noch antritt…
Mit "The Last Journey – Die letzte Reise der Menschheit" präsentiert Regisseur Romain Quirot die Spielfilmversion seines Kurzfilms von 2015. Während es dramaturgisch einige Schwächen gibt, die auch auf die Ausdehnung der Geschichte zurückgeführt werden können, ist der Film visuell wirklich großartig. Quirot schafft mit seinen Bildern eine ganz besondere Atmosphäre, die einerseits voller Schönheit, andererseits aber auch von einer nachvollziehbaren Bedrohlichkeit erfüllt ist. Man ist regelrecht hypnotisiert vom Anblick des roten Mondes am Horizont, spürt aber eben auch, welches Schicksal der Menschheit bevor steht.
Daraus bezieht der Film seine ganz große Stärke, die allerdings einige dramaturgische Schwächen nicht ausgleichen kann. Die Inszenierung selbst scheint sich im Rausch der Bilder zu verlieren, so dass die Story an einigen Stellen einfach etwas unausgegoren wirkt. Es gibt zwar eine gewisse Erklärung, warum Paul W.R. eine solche Bedeutung bei der Mission zukommt. Warum aber ausgerechnet er der einzige Mensch ist, der ein Raumschiff zum Roten Mond fliegen kann, bleibt ebenso offen, wie die Bedeutung seiner Visionen. Zugegeben, man kann da natürlich selbst eine Menge hinein interpretieren. Aber ein paar deutlichere Hinweise wären da durchaus hilfreich gewesen.
"The Last Journey – Die letzte Reise der Menschheit" versucht etwas zu verkrampft, kunstvolles Sci-Fi Kino zu sein, was nicht immer funktioniert und leider zu Lasten des Unterhaltungswerts geht. Trotzdem: Die tollen Effekte und die mitreißende Atmosphäre verleihen der Geschichte genügend Zugkraft, um trotz der schwächen funktionieren zu können. Wer also etwas ruhigere, eher verkopft erzählte Dystopien mag, der sollte hier auf jeden Fall einen Blick riskieren: Sehenswert!
Bild + Ton: Mal erdige, dann wieder knallig bunte Farben geben visuell den Ton an. Diese kommen auf der DVD gut zur Geltung. Das Bild ist insgesamt sehr scharf und kann auch in Sachen Bildtiefe und Kontraste überzeugen. Bei dunkleren Szenen gibt es minimale Abzüge bei der Detailschärfe. Der Sound liegt in einem ordentlichen Dolby Digital 5.1 Mix vor, der in vielen Szenen von dem Soundtrack und einer mitreißenden Soundkulisse dominiert wird. Die Dialoge sind gut darauf abgestimmt. Alles in allem ein verdientes: Gut!
Extras: Als Extra gibt es neben dem Trailer noch einige Interviews (ca. 26:08 Min.). Diese liegen allerdings nur in französischer Sprache ohne Untertitel vor und können daher nur von Interessierten mit guten französischen Sprachkenntnissen genossen werden.
Fazit: "The Last Journey – Die letzte Reise der Menschheit" ist eine bildgewaltige Dystopie, die am Ende allerdings einige Fragen offen lässt. Trotzdem: alleine die tollen Bilder und der Soundtrack mit seinen 80s Vibes geben dem Film eine ganz besondere Note. Die DVD kann in technischer Hinsicht überzeugen, beim Bonusmaterial fallen allerdings die fehlenden Untertiteloptionen negativ auf. Unterm Strich aber ganz klar: Empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold