Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Mortuary Collection |
Genre: | Horror |
Regie: | Ryan Spindell |
Kinostart: | 22.10.2020 |
Produktionsland: | USA 2019 |
Laufzeit: | ca. 108 Min. |
FSK: | ab 16 Jahren |
Webseite: | www.capelight.de/ |
Es ist nicht gerade ein besonders einladender Ort. Trotzdem möchte die junge Sam (Caitlin Fisher) einen Aushilfsjob beim Leichenbestatter Montgomery Dark (Clancy Brown) in Raven`s End übernehmen. Hier soll sie den etwas unheimlich erscheinenden Hausherrn dabei unterstützen, den Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen – vom Herrichtend er Leichen für die Trauerfeier über die letzte Salbung bis hin zur Verbrennung im hauseigenen Krematorium. Besonders spannend findet Sam dabei Darks Aussage, das jeder Tote eine ganz eigene Geschichte erzählt. Und so lässt sich die junge Frau ein paar besonders düstere, unheimliche Geschichten erzählen, während sie von dem Leichenbestatter immer tiefer in die dunklen Gänge des Anwesens geführt wird. Doch auch Sam hat noch eine Geschichte zu erzählen, die jede Menge Überraschungen parat hält…
In bester Tradition von "Creepshow" oder "Geschichten aus der Gruft" erzählt "The Mortuary – Jeder Tod hat eine Geschichte" einige schaurig-schöne Gruselgeschichten, die Regisseur Ryan Spindell mit einigen Ekel-Effekten und jeder Menge schwarzen Humor anreichert. Wie viele andere Episodenfilme hat auch dieser das Problem, das nicht alle Geschichten gleich gut funktionieren. Es gibt einige sehr starke Momente, aber auch Episoden, die sich ein wenig ziehen oder einfach übers Ziel hinaus schießen. Am Besten funktioniert eigentlich die letzte Geschichte, die Sam erzählt und die den Bogen zur Rahmenhandlung schließt.
Mit einer sehr guten Ausstattung und einem wunderbar "creepy" Clancy Brown als exzentrischer Leichenbestatter schafft es Spindell sehr gut, die richtige Atmosphäre aufkommen zu lassen. Richtig gruselig oder ungeheuer spannend wird es zwar nie. Doch alleine durch die Verweise auf diverse Genre-Klassiker und das herrlich durchgeknallte Spiel von Brown und Co-Star Caitlin Fisher macht der Film über weite Strecken richtig Spaß. Und dann sind da ja auch noch die einzelnen Kurzgeschichten, die mitunter herrlich schräg, stellenweise aber auch einfach nur eklig sind.
"The Mortuary – Jeder Tod hat eine Geschichte" ist kein Meisterwerk des modernen Horrorkinos. Aber es ist ein Film, der ganz offensichtlich von jemanden gemacht wurde, der das Genre liebt und der es gut versteht, klassische Versatzstücke mit einem liebevollen Augenzwinkern zu servieren. Das trifft zwar nicht immer ins Schwarze, aber wenn es funktioniert, dann wird man hier richtig gut unterhalten. Alleine für den finalen Akt – aber auch schon für einige der ersten Episoden – gibt es hier nur mit kleineren Abstrichen ein zufriedenes: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold