Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Virtuoso |
Genre: | Thriller |
Regie: | Nick Stagliano |
Kinostart: | 26.08.2021 |
Produktionsland: | USA 2021 |
Laufzeit: | ca. 110 Min. |
FSK: | ab 16 Jahren |
Ein namenloser Profikiller (Anson Mount) zählt zu den Meistern seines Fachs – bis ihm ein Auftrag ganz furchtbar misslingt. Sein geheimnisvoller Auftraggeber (Anthony Hopkins) sieht nur eine Chance, wie der Killer seine Reputation noch retten kann: Er muss einen besonders kniffligen Job übernehmen. Das Problem: wer die Zielperson ist, weiß der Virtuose nicht. Er bekommt nur einen Ort, eine Zeit und ein Codewort mitgeteilt. Zu dumm nur, dass zu der angegebenen Zeit mehrere Personen – darunter eine charmante Kellnerin (Abbie Cornish) oder ein Kleinstadt-Sheriff (David Morse) – anwesend sind. Nun muss er all seine Fähigkeiten einsetzen, um diesen Auftrag zu erledigen, ohne dabei selbst aufzufliegen…
"The Virtuoso" basiert auf einer nicht wirklich logischen Prämisse. Denn jeder Sinn geht durch das flöten, was der Virtuose seinem Publikum von Anfang an als ständiger Erzähler preisgibt: Um ein solcher Profi zu werden, wie er es ist, muss man sich an gewisse Regeln halten. Genaue Planung und Präzision gehören zweifelsohne dazu. Nicht nur, dass er zwei Minuten später all das nicht an den Tag legt und so einen Auftrag vergeigt – er nimmt dann auch noch einen Job an, bei dem er weder planen kann, noch unauffällig bleiben oder Präzision an den Tag legen kann. Dem Namen des Films wird er dabei wirklich nicht gerecht.
Man muss Regisseur Nick Stagliano zugestehen, dass er visuell eine recht einnehmende Atmosphäre erzeugt hat. Und auch die Besetzung ist mit Anthony Hopkins, David Morse oder Eddie Marsan gerade in den Nebenrollen durchaus hochkarätig. Das Problem ist vielmehr das Drehbuch. Die Prämisse – ein Auftragskiller soll jemanden töten, erfährt aber nicht, um wen es sich dabei handelt – ist wie gesagt relativ sinnfrei und die Dialoge – bzw. der Monolog des Erzählers – sind grauenhaft geschrieben. Auch die große Enthüllung zum Finale kann da nicht viel rausreißen. Immerhin ist diese konsequent umgesetzt, was ein klein wenig versöhnt.
"The Virtuoso" ist ein Thriller, der cleverer zu sein glaubt, als er eigentlich ist. Der Film ist dabei nicht wirklich schlecht, aber leider auch nicht wirklich gut. Ein paar stimmungsvolle Bilder und ein bemühtes Ensemble sorgen dafür, dass es trotz der vielen Kritikpunkte und der weitgehend nicht vorhandenen Spannung am Ende kein Totalreinfall geworden ist. Ein "Sehenswert" gibt es trotzdem nur mit deutlichen Einschränkungen!
Ein Artikel von Sebastian Betzold