Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Originaltitel: | Torpedo |
Genre: | Action, Abenteuer, Kriegsfilm |
Regie: | Sven Huybrechts |
Verkaufsstart: | 22.10.2020 |
Produktionsland: | Belgien 2019 |
Laufzeit: | ca. 99 Min. |
FSK: | ab 16 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch / Mehrsprachiges Original NL,FR,GB, DE (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Keine |
Bildformat: | 16:9 (2,39:1) |
Extras: | Keine |
Regionalcode: | 2 |
Label: | EuroVideo |
Film: Als bekannt wird, dass Hitler den Bau einer neuen Massenvernichtungswaffe in Auftrag gegeben hat, wollen die Alliierten den Deutschen unbedingt einen Schritt voraus sein. Aus diesem Grund soll eine kleine Gruppe von Widerstandskämpfern mit einem gekaperten Nazi-U-Boot vom Kongo aus eine große Ladung Uran in die USA transportieren. Ein wahrhaftes Selbstmordkommando, das mit der Unterstützung eines gefangenen, deutschen U-Boot Kommandanten zum Erfolg geführt werden soll. Doch es dauert nicht lange, bis sie entdeckt und gnadenlos gejagt werden. Und nun muss die völlig unerfahrene Truppe in die Tiefen des Ozeans abtauchen, um auch nur einen Hauch einer Chance zu haben, diese unmögliche Mission zu überleben…
Mit "U-235 – Abtauchen, um zu überleben" hat Sven Huybrechts ein überzeugendes Regie-Debüt abgeliefert. Es ist eine der teuersten Produktionen der belgischen Kinogeschichte, für die sogar ein ganzes U-Boot nachgebaut wurde. Die detailverliebte Ausstattung ist allerdings nur einer der Gründe, weshalb der Film funktioniert. Gerade zu Beginn setzt Huybrechts auf einen eher schwarzhumorigen Ton, offensichtlich inspiriert durch Tarantinos "Inglourious Basterds". Dessen Klasse kann der auf wahren Begebenheiten basierende Kriegsfilm zwar nicht erreichen, ein sehr hoher Unterhaltungswert kann so aber durchaus aufgebaut werden.
Im Laufe der Geschichte wandelt sich das Ganze mehr und mehr zu einem handfesten U-Boot-Thriller mit gelungenen Spannungsmomenten, der durch eine klaustrophobische Atmosphäre und gezielt eingesetzte Actionelemente überzeugen kann. Das gilt allerdings nicht für alle Aspekte der Geschichte. So ist in Rückblenden etwa "Das Boot"-Star Martin Semmelrogge in einer Rolle zu sehen, die ganz klar von der Figur inspiriert wurde, die Christoph Waltz in Tarantinos Film einen Oscar eingebracht hat. So gut Semmelrogge in Wolfgang Petersens U-Boot-Klassiker auch gewesen sein mag, hier ist er eher fehlbesetzt und wirkt angesichts der Grausamkeit seines Charakters merkwürdig deplatziert.
Allerdings muss auch gesagt sein, dass die Szenen, in denen Semmelrogge auftaucht, trotzdem sehr intensiv und für die Handlung wichtig sind. Auch sie tragen dazu bei, dass "U-235 – Abtauchen, um zu überleben" trotz einiger kleiner Schwachpunkte insgesamt spannend und unterhaltsam ist. Wer U-Boot-Thriller im Stil von "U-571" und schwarzhumorige Kriegsfilme mag, der sollte hier auf jeden Fall einen Blick riskieren. Sehenswert!
Bild + Ton: Das Bild der DVD überzeugt mit einer guten Detailschärfe, die auch in den vielen dunkleren Sequenzen nur geringfügig an Qualität einbüßt. Auch in Sachen Farbgebung und Kontrastabstimmung überwiegt ein positiver Gesamteindruck. Der Dolby Digital 5.1 Mix bringt die stimmungsvolle Soundkulisse innerhalb des U-Boots sehr gut zur Geltung, transportiert aber gleichzeitig auch die Dialoge kraftvoll aus den Boxen. Gut!
Extras: Bonusmaterial gibt es auf der DVD leider nicht.
Fazit: "U-235 – Abtauchen, um zu überleben" ist eine Mischung aus klaustrophobischem U-Boot-Thriller und schwarzhumorigem Kriegsfilm. Das funktioniert nicht immer, bietet aber insgesamt einen angenehm hohen Unterhaltungs- und Spannungswert. Die DVD präsentiert die belgische Produktion in guter Bild- und Tonqualität, Bonusmaterial sucht man leider vergebens. Insgesamt ein klarer Fall von: Empfehlenswert!
Der Film ist ab sofort auch als VoD erhältlich!
Ein Artikel von Sebastian Betzold