Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Originaltitel: | Viral |
Genre: | Thriller, Mystery, Horror |
Regie: | Henry Joost & Ariel Schulman |
Verkaufsstart: | 21.07.2017 |
Produktionsland: | USA 2016 |
Laufzeit: | ca. 82 Min |
FSK: | ab 16 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch |
Bildformat: | 16:9 (2,39:1) |
Extras: | Trailer, Programmtipps |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Capelight Pictures |
Film: Die Schwestern Emma (Sofia Black D`Elia) und Stacey (Analeigh Tipton) führen ein ganz normales Teenagerleben in einer amerikanischen Kleinstadt. Bislang waren ihre größten Probleme, was sie anziehen sollen oder wie sie süße Typen auf sich aufmerksam machen können. Doch das ändert sich schlagartig, als ein mysteriöser Virus die gesamte Menschheit bedroht. Wer sich über das Blut eines Infizierten ansteckt, verwandelt sich schnell in eine blutrünstige Bestie. Der Ausnahmezustand wird verhängt und die Mädchen verbarrikadieren sich in ihrem Haus. Das kann leider auch nicht verhindern, dass sich Stacey infiziert. Doch Emma will ihre Schwester nicht so einfach aufgeben. Sie sperrt Stacey ein und hofft, gemeinsam mit ihrem Freund Evan (Travis Trope) einen Ausweg aus dieser misslichen Lage zu finden. Doch das Virus lässt sich scheinbar nicht aufhalten…
Mit der Regie bei zwei Teilen der erfolgreichen "Paranormal Activity"-Serie haben sich die Filmemacher Henry Joost und Ariel Schulman erfolgreich im Horror-Genre etabliert. Nach einem Ausflug in die Welt von Darknet und Social Media in dem Thriller "Nerve" kehren sie jetzt mit "Viral" in die Welt des Grusels zurück. Dabei geht es ihnen offensichtlich nicht darum, das Genre zu revolutionieren oder in irgendeiner Form neu zu definieren. Stattdessen wird aus bereits bekannten Versatzstücken ein kurzweiliger und über weite Strecken auch angenehm spannender Genre-Beitrag gebastelt, der zwar nicht alle, aber immerhin einige Klischee-Klippen umschiffen kann.
Sicherlich, die Dialoge sind nicht wirklich preisverdächtig und die Schauspieler liefern keine Oscar-verdächtigen Darstellungen ab. Aber sind wir doch mal ehrlich – das würde der Film auch gar nicht benötigen. Die Atmosphäre ist stimmig, die Effekte überzeugend und die Schreckmomente funktionieren ordentlich. Was will man von einem solchen Horror-Thriller mehr? Es gibt eigentlich nur zwei echte Kritikpunkte. So kommen etwa in der Hälfte des Films einige Längen auf, da die Regisseure hier zu sehr auf ruhigere Momente setzen, die zwar nicht wirklich schlecht, aber durchaus etwas zäh in Szene gesetzt sind. Der zweite Kritikpunkt bezieht sich auf das Finale, das hier natürlich nicht verraten werden soll.
Wie schon bei "Nerve" gehen Henry Joost und Ariel Schulman den in der Geschichte entworfenen Weg nicht konsequent bis zum Ende. Das ist hier zwar nicht ganz so plakativ und enttäuschend ausgefallen, wie bei "Nerve". Dennoch wäre auch hier ein etwas kompromissloseres Ende garantiert deutlich effektiver gewesen, als der etwas weichgespülte Abschluss, der nach 80 unterhaltsamen Minuten präsentiert wird. Alles in allem aber ist "Viral" solide Genre-Kost für alle, die es nicht allzu blutig, dafür aber durchaus spannend mögen. Zwei solide Hauptdarstellerinnen und eine beklemmende Atmosphäre trösten dabei über kleinere Schwächen hinweg. Und so gibt es unterm Strich ein verdientes: Sehenswert!
Bild + Ton: Das Bild der DVD gefällt mit einer ordentlichen Gesamtschärfe und einer sehr atmosphärischen Farbgebung. Da zudem noch die Schwarzwerte und Kontraste gut abgestimmt sind, kann sich die beklemmende Atmosphäre der Geschichte gut entfalten. Der Dolby Digital 5.1 Mix wird vorrangig von den Dialogen dominiert, hat aber immer dann, wenn Infizierte angreifen, sehr gute Surround-Effekte zu bieten. Gut!
Extras: Bonusmaterial hat die DVD bis auf den Trailer und weitere Programmtipps leider nicht zu bieten.
Fazit: "Viral" ist ein ordentlicher Genre-Beitrag, der mit seiner beklemmenden Atmosphäre sowie einigen guten Schock- und Spannungsmomenten über so manches Klischee hinwegtrösten kann. Die DVD ist technisch gut umgesetzt, hat allerdings keine nennenswerten Extras zu bieten. Als kurzweiliger Seuchen-Horror für Zwischendurch aber trotzdem durchaus zu empfehlen!
Ein Artikel von Sebastian Betzold