Originaltitel: | World Invasion: Battle L.A. |
Genre: | Action, Sci-Fi, Kriegsfilm |
Regie: | Jonathan Liebesman |
Kinostart: | 14.04.2011 |
Produktionsland: | USA 2011 |
Laufzeit: | ca. 116 Min. |
FSK: | ab 16 Jahren |
Webseite: | www.world-invasion-film.de |
Nachdem er sich mit Filmen wie "Der Fluch von Darkness Falls" und "Texas Chainsaw Massacre: The Beginning" seine Sporen im Horrorgenre verdient hat, darf sich der in Südafrika geborene Jonathan Liebesman mit einem ordentlichen Budget im Rücken bei seinem neuesten Film "World Invasion: Battle Los Angeles" an das derzeit so beliebte Subgenre der Alien-Invasionfilme wagen.
Eigentlich wollte der Marine Staff Sergeant Michael Nantz (Aaron Eckhart) seinen verdienten Ruhestand antreten. Doch als überall auf der Erde merkwürdige Meteoriten einschlagen und sich das schnell als Alien-Invasion entpuppt, wird Nantz einem neuen Platoon zugewiesen. Gemeinsam mit den Männern von 2nd Lt. William Martinez (Ramon Rodriguez) soll Nantz eine Gruppe Zivilisten retten, die sich in einer Polizeistation inmitten des von Aliens eingenommenen Gebietes von Los Angeles befreien. Dafür hat die Truppe nur drei Stunden Zeit, danach wird das gesamte Gebiet von der Air Force bombardiert. Doch schnell müssen Nantz und seine Truppe feststellen, dass der Kampf gegen die außerirdischen Angreifer weitaus gefährlicher ist, als angenommen. Doch Los Angeles darf nicht fallen und muss auf jeden Fall verteidigt werden...
"World Invasion: Battle Los Angeles" wurde schon von vielen Kritikern als Mischung aus "Independence Day" und "Black Hawk Dawn" bezeichnet. Und auch wenn dieser Vergleich mittlerweile etwas überstrapaziert erscheint, so ist er einfach derart zutreffend, dass er einfach nicht ignoriert werden kann. Als reiner Actionfilm funktioniert das Ganze daher auch sehr gut. Die Special Effects sind mehr als ordentlich und die Actionsequenzen, von der Kopfschmerzen verursachenden Wackelkamera einmal abgesehen, sind einnehmend und mitreißend inszeniert.
Enttäuschend ist die Inszenierung dagegen in dramaturgischer Hinsicht. Nach den ersten vielversprechenden Momenten, die den Zuschauer mitten in die Alien-Invasion katapultieren, springt die Handlung ein paar Stunden zurück und stellt die jungen Soldaten von dem Platoon vor, dessen Leitung Nantz kurze Zeit später übernehmen wird. Und hier werden sämtliche Klischees heruntergekurbelt, die der Kriegsfilm so zu bieten hat. Natürlich gibt es da die Einstellung eines jungen Marines, der den Bauch seiner schwangeren Frau küsst, bevor er sich von ihr verabschiedet. Da gibt es den Soldaten, der kurz davor steht, einen wichtigen Schritt in der Beziehung zu seiner Freundin zu gehen. Es gibt den Jungen, der noch grün hinter den Ohren ist und daher von seinen Kameraden aufgezogen wird. Und der Sprücheklopfer mit der großen Klappe darf natürlich auch nicht fehlen. Im Folgenden werfen sich diese Protagonisten jede noch so abgedroschene Phrase an die Köpfe und es dürfte jedem Zuschauer schnell klar sein, welcher der Männer als Nächstes das Zeitliche segnet. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn sich die Macher hier etwas mehr Mühe beim Drehbuch gegeben hätten. Denn an sich ist die Story, wenngleich auch nicht wirklich neu, spannend genug, um gute Actionunterhaltung zu bieten.
So ist "World Invasion: Battle Los Angeles" an vielen Stellen einfach nur ein klischeebeladenes Hohelied auf das US-Militär. Gerade im Vergleich zu anderen Alien-Filmen der jüngsten Vergangenheit wie etwa "District 9" oder "Monsters" schneidet Liebesmans Materialschlacht eher schlecht ab. Und dennoch: langweilig ist das Ganze keine Sekunde lang. Gerade die Schlacht rund um das Polizeirevier, aus dem die Zivilisten befreit werden sollen, verfügt über im wahrsten Sinne des Wortes explosive Spannung. Unterm Strich ist "World Invasion: Battle Los Angeles" also ein guter Unterhaltungsfilm mit etwas fahlen Beigeschmack. Wem gute Spezialeffekte und lautes Actiongetöse genügen, um einen unterhaltsamen Kinoabend zu erleben, der wird hier Bestens bedient. Wer aber auch noch eine gehaltvolle Story und ausgefeilte Dialoge erwartet, der sollte auf die nächste Alien-Invasion hoffen. Insgesamt also gerade noch: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold