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Zeit für Legenden

Zeit für Legenden

Kanada/Frankreich/Deutschland 2016 - mit Stephan James, Jason Sudeikis, Jeremy Irons, Carice van Houten, David Kross ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Race
Genre:Drama
Regie:Stephen Hopkins
Kinostart:28.07.2016
Produktionsland:Kanada/Frankreich/Deutschland 2016
Laufzeit:ca. 118 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.zeit-fuer-legenden.de

1936: Gegen alle Widerstände und Anfeindungen hat es der schwarze Athlet Jesse Owens (Stephan James) geschafft, sich mit Hilfe von seinem Coach Larry Snyder (Jason Sudeikis) für die Olympischen Spiele in Berlin zu qualifizieren. Über zwei anstrengende Jahre hinweg hat Owens einen Rekord nach dem anderen gebrochen und ist zu einem gefeierten Idol für viele junge Amerikaner geworden. Eine Goldmedaille wäre die Krönung dieser Erfolgsgeschichte. Doch dann erfährt Owens, dass die Nazis die Spiele für ihre rassistische Propaganda nutzen wollen. Für Owens, der schon in seiner Heimat immer wieder Unterdrückung aufgrund seiner Hautfarbe ertragen muss, ist das ein Grund, um die Spiele zu boykottieren. Im letzten Augenblick entscheidet er sich dann dafür, trotz aller Vorbehalte bei den Spielen anzutreten – eine Entscheidung, mit der er Geschichte schreiben wird…

"Zeit für Legenden" ist der erste Spielfilm, der die Geschichte des Ausnahmesportlers Jesse Owens erzählt. Da es Regisseur Stephen Hopkins und seinen Drehbuchautoren klar war, dass man die Lebensgeschichte des Mannes nicht in zwei Stunden würde erzählen können, konzentrierte man sich auf die wichtigen Ereignisse der Jahre 1934 bis 1936. Schließlich ist dieser Zeitraum von ganz großer Bedeutung für die Karriere von Owens, aber auch für den Sport und den Kampf gegen Rassismus und Vorurteile. Was in diesen zwei Jahren geschehen ist, ist eine wirklich spannende, aufwühlende Geschichte. Leider gelingt es Hopkins nicht, sie auch als solche zu erzählen.

Zu sehr verliert er sich in den Konventionen gängiger Sportfilme und Biopics, um der Größe der Geschichte tatsächlich gerecht werden zu können. Trotz guter Darsteller verkommen die Figuren zu wandelnden Klischees, was durch die nicht gerade ausgefeilten Dialoge noch verstärkt wird. Das ist über weite Strecken zwar unterhaltsam und verfügt auch über einen recht hohen Schauwert. Doch die dramaturgische Tiefe, die bei diesen Hintergründen eigentlich notwendig gewesen wäre, sucht man leider vergebens. Erst in der letzten Sequenz bietet der Film einen wirklich starken Moment, der stärker zum Nachdenken anregt und mehr über Rassismus aussagt, als die knapp zwei Stunden zuvor. Es ist schade, dass der Rest des Films so sehr in Klischees gefangen ist, um eine ähnlich starke Aussage machen zu können, wie diese letzte Szene.

Das soll nicht heißen, dass "Zeit für Legenden" ein schlechter Film wäre. Es gibt einige sehr mitreißende Szenen, die visuell sehr gut umgesetzt sind. Auch das Spiel von Hauptdarsteller Stephan James und dem eher auf komödiantische Rollen spezialisierten Jason Sudeikis ist über weite Strecken absolut überzeugend. Doch das reicht nicht aus, um die vielen durchschnittlichen Momente und die deutlichen Schwächen zu überdecken. Wer nicht mehr erwartet, als ein handelsüblich gestricktes Sportlerdrama/Biopic und wer über die sehr eindimensionale Charakterzeichnung und die vielen Klischees hinwegsehen kann, der bekommt hier einen durchaus kurzweiligen Film über eines der wichtigsten sportlichen Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts zu sehen. Und in diesem Fall gibt es dann nicht Gold oder Silber, aber immerhin noch Bronze. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Zeit für Legenden (Kanada/Frankreich/Deutschland 2016)"
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